Heimat für Unternehmer

Bosch

Dresden ist sowohl für Gründer als auch für Global Player attraktiv. Besonders in den Bereichen Mikroelektronik, neue Werkstoffe und Biotechnologie - denn hier ist die sächsische Hauptstadt traditionell besonders stark aufgestellt. Diese drei aktuellen Beispiele zeigen das Innovationspotential des Wirtschaftsstandorts

1 Zukunft für Chips

Die neue Großfabrik in Dresden produziert Halbleiter-Bausteine auf 300 mm großen Silizium-Scheiben – sogenannte Wafer. © Bosch

Wussten Sie, dass jedes neu ausgelieferte Auto weltweit im Durchschnitt mehr als neun Chips von der Firma Bosch an Bord hat? Künftig werden mehr davon aus Dresden kommen. Der deutsche Halbleiterhersteller setzt bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien für Mobilität und das Internet der Dinge verstärkt auf den Standort Dresden. Ab 2021 produziert ein neues Dresdner Bosch-Werk sogenannte Wafer. Investitionssumme: rund eine Milliarde Euro. Wafer werden im darauffolgenden Schritt zu Halbleitern weiterverarbeitet.

Auch Novaled, eine Tochterfirma von Samsung, investiert eine zweistellige Millionensumme in den Ausbau eines Standorts in Dresden, an dem organische Elektronik entwickelt wird. Mit den beiden Beispielen unterstreicht Dresden einmal mehr seine Rolle als Zentrum der deutschen Halbleiter-Industrie. In den Forschungseinrichtungen und den rund 2300 Unternehmen in „Silicon Saxony“ wird Zukunft gemacht.

2 Stadt der Start-ups

Die Gläserne Manufaktur biete ausgewählten jungen Unternehmen eine inspirierende Arbeitsumgebung. © Volkswagen/H.&D. Zielske

In der Gläsernen Manufaktur wird die Zukunft der Mobilität entdeckt. Eine Ausstellung zeigt, wie weit Elektromobilität schon heute ist, präsentiert hautnah die Produktion des e-Golf und lädt zu kostenlosen Probefahrten mit Elektrofahrzeugen ein. Hausherr Volkswagen treibt hier die zeitgemäße Fortbewegung voran. Das Unternehmen richtete für sechs Start-ups hochmoderne Workspaces ein, um deren Mobilitätsinnovationen zu fördern. Zu den Entwicklungen gehören Carsharing-Services ebenso wie das innovative elektrische Lastenrad „Tretbox“, das die Paketzustellung effizienter machen soll.

Dresdens Ökosystem für Start-ups erhält damit ein weiteres Highlight. 2017 eröffnete bereits das internationale Netzwerk für Gründerzentren, Impact Hub, einen Standort in der Landeshauptstadt. Zeitgleich bezog das Fördernetzwerk Kreatives Sachsen seine Räume im Kraftwerk Mitte Dresden, um von dort die Kultur- und Kreativwirtschaft zu unterstützen.

3 Global Player in Dresden

Der Erbauer der ehemaligen Yenidze-Fabrik benannte seine Firma nach einem Anbaugebiet für Tabak. © Mpower/Photocase

Dresden zieht Pioniere an. Das gilt für visionäre Gründer genauso wie für Global Player. So investiert der US-amerikanische Konzern Philip Morris 320 Millionen Euro in ein neues Werk unweit des Flughafens, das ab 2019 die Tabaksticks „Heets“ für das Erhitzersystem „Iqos“ produzieren wird. In dieser Technologie stecken viel Forschung und rund 1400 Patente. Das hohe technologische Niveau erfordert entsprechend qualifiziertes Personal, wie es im Umfeld von der Technischen Universität, zahlreichen Forschungsinstituten und Biotech-Firmen zu finden ist.

Dresden hat für dieses Produkt übrigens eine gewisse Tradition. Daran erinnert das auffällige Yenidze-Gebäude, vom Volksmund auch „Tabakmoschee“ genannt. Um Dresdens Skyline nicht durch ein Werksgebäude zu beeinträchtigen, wählte der Erbauer einer Tabakfabrik 1908 das Erscheinungsbild einer Moschee. Philip Morris ist mittlerweile über 25 Jahre in Dresden ansässig und leitet erfolgreich die seit 1900 bestehende Produktion der Tabakmarke f6.

Informationen zu Infrastrukturen und Fördermöglichkeiten am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden unter dresden.de/invest

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