Seit 1895 verbindet die Standseilbahn den Stadtteil Loschwitz mit dem Villenviertel Weißer Hirsch. Von der 95 Meter höher gelegenen Bergstation hat man einen fantastischen Blick auf Dresden. Foto: Frank Exß (DML-BY)
Der Weiße Hirsch ist genauso schön und verwunschen wie sein Name: Hier kann man prächtige Villen bestaunen und den Blick über das Elbtal genießen. Der „Hirschler“ Michael Böttger verrät, wo man die beste Aussicht hat.
Der Weiße Hirsch ist der schönste Dresdner Stadtteil, weil …
… man hier nicht nur alte Villen in großen Gärten bewundern kann. Hier, auf den Höhen über der Kunst- und Kulturstadt Dresden, gibt es auch die sauerstoffreichste Luft. An den Stadtteil grenzt die 50 Quadratkilometer große Dresdner Heide. Deren Bäume, Bäche und Gründe erzeugen ein wohltuendes Mikroklima. Das ist auch der Grund, warum Heinrich Lahmann Ende des 19. Jahrhunderts ausgerechnet hier sein weltberühmtes Sanatorium eröffnete.
Wie würden Sie den Weißen Hirsch einem Ortsfremden erklären?
Auf dem Weißen Hirsch ist man zwar noch in der Großstadt, fühlt sich aber „wie auf dem Dorf“. Es ist ein Villenvorort mit reicher Geschichte am Rande der Dresdener Heide, oberhalb der Stadt, mit wunderbarer Aussicht auf das Elbtal: die liebliche Flusslandschaft und in der Ferne die Türme des Stadtzentrums. Man kann den Blick vom Traditionsrestaurant Luisenhof, dem „Balkon Dresdens“, genießen oder dem Aussichtspunkt „Friedensblick“.
Seit über 110 Jahren fährt die Standseilbahn vom Körnerplatz bis nach Oberloschwitz hinauf. Mit im Bild: die Gaststätte „Luisenhof“, auch bekannt als „Balkon Dresdens“. Foto: Frank Exß
Der Unternehmer Carl Eschebach ließ sich die Villa um 1877 als Sommerhaus in der Nähe der Dresdner Heide bauen. Damals hieß die Villa noch Haus Olga, heute ist sie als Villa Eschebach bekannt – und nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Haus desselben Bauherrn am Albertplatz. Foto: Detlef Streitenberger
Der Chinesische Pavillon liegt am südlichen Rand der Dresdner Heide. Gebaut wurde er in Shanghai aus Anlass der Internationalen Hygieneausstellung 1911. Er wurde in Einzelteile zerlegt, nach Dresden verschifft und dort wieder aufgebaut. Er ist vermutlich Deutschlands einziges historisches Originalbauwerk aus China. Foto: Detlef Streitenberger
Der Konzertplatz Weißer Hirsch liegt am Rande der Dresdner Heide – Dresdens Stadtwald, der zu den größten Deutschlands zählt. Kinder können sich auf dem zugehörigen Spielplatz austoben, während die Eltern im Biergarten eine der leckeren Bratwürste essen. Foto: Anke Wollten-Thom
Wer fühlt sich auf dem Weißen Hirsch besonders wohl?
Jeder, vom bewegungshungrigen Kind bis zum Literaturenthusiasten. Denn es ist nicht so, dass der Weiße Hirsch ein verschlafenes Viertel nur für reiche Leute wäre. Hier wohnen längst viele junge Familien, es gibt reichlich Spielplätze und Parks. Wir haben den tollen Konzertplatz mit seinen vielen Sommer- und Winterveranstaltungen, dem Freiluftkino, dem Waldbiergarten und der Konzertmuschel. Und wer will, kann durch die Straßen streifen und die Villen suchen, in denen Kafka, Rilke und Thomas Mann übernachteten.
Wenn der Weiße Hirsch ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Er wäre eine elegante Dame im reifen Alter mit großem Hut und in weiten, luftigen Sommergewändern, gelassen und beschwingt – die mit ihrem wilden Enkelkind spazieren geht.
Der passende Soundtrack für einen Spaziergang durch den Weißen Hirsch wäre dieser Song:
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Dr. Michael Böttger
Jahrgang 1950, wohnt seit 1956 auf dem Weißen Hirsch. Der Pädagoge und promovierte Historiker war Geschäftsführer von igeltour Dresden, Gründungsmitglied des Verschönerungsvereins und heute dessen 2. Vorsitzender. Er führt regelmäßige Themenrundgänge durch den ehemaligen Kurort und publizierte u.a. über den Weißen Hirsch.
Dieser Beitrag ist erstmals am 9. August 2018 erschienen.
Jeder Dresdner Stadtteil hat seinen eigenen Charakter. In unserer Serie stellen Dresden-Experten die interessantesten Viertel vor. Den Anfang macht der…
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Wie würden Sie den Weißen Hirsch einem Ortsfremden erklären?
Auf dem Weißen Hirsch ist man zwar noch in der Großstadt, fühlt sich aber „wie auf dem Dorf“. Es ist ein Villenvorort mit reicher Geschichte am Rande der Dresdener Heide, oberhalb der Stadt, mit wunderbarer Aussicht auf das Elbtal: die liebliche Flusslandschaft und in der Ferne die Türme des Stadtzentrums. Man kann den Blick vom Traditionsrestaurant Luisenhof, dem „Balkon Dresdens“, genießen oder dem Aussichtspunkt „Friedensblick“.
Wer fühlt sich auf dem Weißen Hirsch besonders wohl?
Jeder, vom bewegungshungrigen Kind bis zum Literaturenthusiasten. Denn es ist nicht so, dass der Weiße Hirsch ein verschlafenes Viertel nur für reiche Leute wäre. Hier wohnen längst viele junge Familien, es gibt reichlich Spielplätze und Parks. Wir haben den tollen Konzertplatz mit seinen vielen Sommer- und Winterveranstaltungen, dem Freiluftkino, dem Waldbiergarten und der Konzertmuschel. Und wer will, kann durch die Straßen streifen und die Villen suchen, in denen Kafka, Rilke und Thomas Mann übernachteten.
Wenn der Weiße Hirsch ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Er wäre eine elegante Dame im reifen Alter mit großem Hut und in weiten, luftigen Sommergewändern, gelassen und beschwingt – die mit ihrem wilden Enkelkind spazieren geht.
Der passende Soundtrack für einen Spaziergang durch den Weißen Hirsch wäre dieser Song:
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Dr. Michael Böttger
Jahrgang 1950, wohnt seit 1956 auf dem Weißen Hirsch. Der Pädagoge und promovierte Historiker war Geschäftsführer von igeltour Dresden, Gründungsmitglied des Verschönerungsvereins und heute dessen 2. Vorsitzender. Er führt regelmäßige Themenrundgänge durch den ehemaligen Kurort und publizierte u.a. über den Weißen Hirsch.
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