Die besten Weinbars und Weingüter in Dresden Elbland

7 genussvolle Adressen

In Dresden Elbland werden vorrangig weiße Rebsorten wie Müller-Thurgau oder Riesling angebaut. Foto: Kenny Scholz

Wein genießt man am besten im Kreise seiner Freunde. Und noch besser in gemütlicher Umgebung. Nur gut, dass es in Dresden Elbland zahlreiche tolle Weinbars und -güter gibt. Das sind unsere besten Empfehlungen.

Wein löst bekanntlich die Zunge und öffnet die Herzen. Vielleicht liegt es in dieser Tatsache begründet, dass gefühlt jedem großen Schriftsteller, Politiker, Philosoph und Maler seinerzeit mal ein inspirierender bis amüsanter Weinspruch über die Lippen kam. Martin Luther behauptete, „Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott“. Der Philosoph Marc Aurel philosophierte, es solle „keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet“. Und Johann Wolfgang von Goethe stellte schlichtweg fest: „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“ Um nur drei der bekanntesten Weinweisheiten zu nennen.

Fest steht: Wein genießt man am besten im Kreise seiner Freunde, um nicht allein zu sein, wenn die Redseligkeit einsetzt. Ob man dann über Arbeit, Alltag, gerade Erlebtes oder Tiefgründiges spricht, ist im Grunde gleich. Hauptsache, man tut es in behaglicher Umgebung.

Weinzentrale

Rund 450 verschiedene Weine stehen in der Weinzentrale zur Auswahl. Foto: Weinzentrale/Moritz Schlieb

Jens Pietzonka kam 1972 zur Welt. Ein schlechter Weinjahrgang. Das macht aber nichts. Der Dresdner entwickelte trotzdem eine tiefe Liebe zum Wein. Ein Glück, denn sonst wäre den Dresdnern wohl die Weinzentrale nicht vergönnt geblieben.

Rund 450 Weine stehen auf der Karte der gemütlichen Neustädter Weinstube. Die meisten stammen aus Europa, ein paar wenige aus Übersee. Zweifelsohne eine überfordernde Anzahl. Aber Jens Pietzonka steht seinen Gästen bei der Auswahl zur Seite. Mit ein paar gekonnten Fragen verschafft er sich einen Eindruck, welche Art Weinliebhaber er gerade vor sich hat. Und hat nur kurz darauf ein paar edle Tropfen beisammen geholt, die dem Verkostenden sicher munden werden. Für sein Können wurde Pietzonka bereits ausgezeichnet: 2013 krönte ihn das renommierte Weinmagazin Falstaff zum „Sommelier des Jahres“. Schon im darauffolgenden Jahr verlieh ihm auch der Busche Verlag eben diesen Titel.

Doch nicht nur von Wein versteht Pietzonka allerhand. Sein kulinarischer Anspruch geht über den Rand des Weinglases hinaus. Zu seinen edlen Tropfen reicht er daher „Pane Maggiore“ – schlicht und einfach, weil er es für das leckerste Brot der Stadt hält. Dazu gibt es Landbutter und Meersalz, La Brújula-Sardinen mit Oliventapenade oder eine Käseauswahl von Fritz Blomeyer. Regelmäßig veranstaltet der Dresdner gesellige Abende zu einem bestimmten Motto.

Neustadt // Hoyerswerdaer Str. 26 // Mo.-Fr. 18-23 Uhr // 0351 899 66 747

Elbzentrale in diesem Jahr erstmals in der Schiffswerft Laubegast

Die Elbzentrale ist ein umgebautes Feuerwehrfahrzeug. © Elbzentrale
Jens Pietzonka (links) hat seine Passion zum Beruf gemacht. © Elbzentrale

Auch Jens Pietzonkas mobile Weinbar ist in Dresden wohlbekannt. Dieses Jahr zieht die beliebte Elbzentrale um, von ihrem angestammten Platz unterhalb der Albertbrücke nach Laubegast. In den warmen Sommermonaten schenkt Pietzonka hier mittwochs bis samstags (bei +20°C und regenfreiem Radar) ab 16 Uhr aus seinem umgebauten, roten Feuerwehrauto heraus verschiedenste Weine aus. Die Elbzentrale öffnet voraussichtlich ab Mitte Juli und versorgt dürstende Weinliebhaber über den Hochsommer mit den besten Tropfen. Dazu werden kleine Leckereien wie Mini-Baguette vom Backhaus Dresden, Leberwurst und Blutwurst vom Metzger Hambel oder Knacker von Fleischermeister Jürgen Müller gereicht. Wer die Sommerabende zelebrieren will – hier kann er es mit einem Glas Wein in der Hand und Blick auf die Elbe tun.

Schiffswerft Laubegast // ab Mitte Juli // Mi.-Sa. ab 16 Uhr // 0178 6048718

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Köstliche Weine, leckere Gerichte, tolle Ausblicke

WeinKulturBar

Ein Paradies für Weinkenner: Rund 3.000 Weine listet Sommelier Silvio Nitzsche auf seiner Karte. Foto: WeinKulturBar/Silvio Nitzsche

Dass auch internationale Weinkenner mehr und mehr auf Dresden blicken, ist unter anderem Silvio Nitzsche zu verdanken. Mit vielen Auszeichnungen wurde der Sommelier schon geehrt: Weinbar des Jahres, Beste Weinbar, Bester Weinhändler, Beste Weinkarte. 2019 kam der vom „Feinschmecker“ vergebene Wein-Oscar in der Kategorie „Award of Honour“ hinzu. Und erst 2021 ehrte ihn der „Falstaff“ als „Sommelier des Jahres“.

Wer den Weinexperten treffen möchte, geht in die „WeinKulturBar“ im Dresdner Gründerzeitviertel Striesen und nimmt auf einem der gemütlichen Sofas Platz. Rund 3.000 Weine listet Nitzsche auf seiner knapp 300 Seiten umfassenden Weinkarte. Bei dieser schwindelerregenden Auswahl steht er selbstredend beratend zur Seite. Wenn er dann beim Eingießen über Gerüche, Farbspiele und Aromen spricht, läuft einem bereits das Wasser im Mund zusammen. Wer in diesen doppelten Genuss kommen wollte, musste bisweilen vorsorgen, da die WeinKulturBar schnell restlos ausgebucht war. Mittlerweile können zwanglose Genießer jedoch aufatmen: Seit 2022 gibt es keine Reservierungsmöglichkeit mehr. Dem spontanen Besuch steht somit nichts im Wege.

Striesen // Wittenberger Str. 86 // Di.-Sa. 15-22 Uhr // 0351 3157 917

Weingut Klaus Zimmerling

Foto: Weingut Klaus Zimmerling
Foto: Weingut Klaus Zimmerling
Foto: Weingut Klaus Zimmerling

Einen guten Wein herzustellen, ist schon eine Kunst für sich. Das weiß auch Klaus Zimmerling, der einst als Quereinsteiger zum Wein fand und sich sein Winzer-Wissen größtenteils autodidaktisch aneignete. 1992 kaufte er einige Hektar Weinberge in Pillnitz und begann, Riesling und Burgunder anzubauen – ganz nach dem Motto „klein, aber fein“. Zimmerlings Arbeit trug schnell Früchte – heute ist sein Weingut Mitglied im VDP, seine Weine international bekannt.

Doch mit der Kunst des Weinmachens hört es beim Weingut Klaus Zimmerling noch nicht auf. Denn hier trifft des Winzers Handwerkskunst auf echtes Kunsthandwerk: Zimmerlings Frau, die Künstlerin und Bildhauerin Malgorzata Chodakowska, lässt ihre ästhetische Arbeit mit den Weinerzeugnissen ihres Mannes verschmelzen. Ihre anmutigen Skulpturen zieren nicht nur die Etiketten der Zimmerling-Weine, sie sind auch in einer Ausstellung vor Ort zu bestaunen. So wird der Besuch zum echten Kulturerlebnis. Und wem das an Programm noch nicht reicht, der interessiert sich vielleicht für die beliebte Weinbergswanderung, die an verschiedenen Sonntagen im Jahr angeboten wird.

Pillnitz // Bergweg 27 // Vinothek Mi., Do. 11-18 Uhr, Fr.-So. 11-19 Uhr // 0351 41394394

© Kai Schmidt

Schloss Proschwitz

Proschwitzer Weinberg mit Blick auf die Albrechtsburg und den Meissener Dom. Foto: Weingut Schloss Proschwitz
Das Schloss Proschwitz lässt sich auch für private Veranstaltungen buchen. Foto: Tommy Halfter

Ein echtes Schloss darf in der Liste der besten Weinerzeuger auch nicht fehlen. Das Weingut Schloss Proschwitz bei Meißen ist das älteste privat bewirtschaftete Weingut Sachsens. Kein Wunder also, dass sie ihr Handwerk hier verstehen – so ist das Weingut schon lange Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). In geradezu königlicher Kulisse können Weinfreunde sich hier durch zahlreiche Edelerzeugnisse probieren. Umso besser, dass die hofeigene Vinothek erst kürzlich aufwändig restauriert wurde. Auch jene, denen der Sinn nach etwas Stärkerem steht, kommen hier auf ihre Kosten. Denn auf Schloss Proschwitz werden neben Weinen und Sekten auch Winzerbrände hergestellt. Übrigens lohnt sich ein Besuch nicht nur für Weinliebhaber: Die Räumlichkeiten des Schlosses können auch für private Veranstaltungen wie Hochzeiten gebucht werden.  

Meißen // Heiliger Grund 2 // Vinothek täglich 11-19 Uhr // 03521 40600

Schloss Wackerbarth

Lagenfotografie des Staatsweingutes Schloss Wackerbarth in Radebeul. Foto: Oliver Killig
© Oliver Killig
Auf Schloss Wackerbarth gibt es die Sektführung zur Trauung gleich dazu. © Schloss Wackerbarth

Wer Wein nicht nur sitzend genießen möchte, sollte auch das barocke Schloss Wackerbarth in Radebeul besuchen. Das beherbergt nämlich Europas erstes Erlebnis-Weingut. Wo bereits August der Starke rauschende Feste feierte, gibt es auch heute wieder täglich etwas zu erleben. Zum Beispiel die Wein- und Sektführungen. Oder das musikalische Programm, am Wochenende sogar mit Live-Musik. Dann finden auch die großen Weinbergs-Wanderungen statt. Und natürlich immer wieder Feste.

Ein Fest für sich sind die Weine und Sekte, die auf Schloss Wackerbarth entstehen. Auf einer Fläche von 92 Hektar reifen 15 Rebsorten, darunter Riesling, Müller-Thurgau, Bacchus, Traminer, Burgundersorten, Blaufränkisch oder Goldriesling. 350.000 Flaschen Wein und 250.000 Flaschen klassischer Flaschengärsekt werden jährlich abgefüllt. Die Liste der Auszeichnungen ist lang. 2018 kam eine ganz besondere hinzu, als Schloss Wackerbarth zum besten Sekterzeuger Deutschlands gekürt wurde.

2019er Riesling brut nature gewinnt Gold beim Concours International de Lyon

In diesem Jahr konnten die Winzer von Wackerbarth einen weiteren Erfolg verbuchen: Der 2019er Riesling brut nature von der Traditionslage Thonberg konnte die Fachjury beim Concours International de Lyon überzeugen und wurde dafür mit einer der begehrten Goldmedaillen belohnt. Der alljährlich ausgerichtete Wettbewerb gilt unter Vinophilen auch als inoffizielle Weinweltmeisterschaft.

Radebeul // Wackerbarthstraße 1 // Weingarten und Gutsmarkt Mo.-Sa. 10-19 Uhr, So. und feiertags 11-19 Uhr, Gasthaus Mi.-Sa. 12-21 Uhr, So. und feiertags 10-18 Uhr // 0351 89550

Weingut Schuh

Das Weingut Schuh ist idyllisch gelegen in der Nähe der Porzellanstadt Meißen. © Weingut Schuh
Im Restaurant werden verschiedenste Speisen angeboten, die die Weine perfekt ergänzen. © Weingut Schuh

Einen Treffpunkt für den guten Geschmack haben auch Katharina und Matthias Schuh mit ihrem Weingut in Sörnewitz, unweit der Porzellanstadt Meißen, geschaffen. Die beiden Jungwinzer führen seit 2016 das 1990 gegründete Gut des Vaters weiter. Ihre Leidenschaft zum Wein rührt zweifelsohne daher, dass sie in Steillage Laufen gelernt haben. Zwischen den Reben fühlen sie sich heimisch, könnte man sagen. Während Katharina die Gäste in der Vinothek gerne zu der einen oder anderen Weinprobe einlädt und ihnen beim Verkosten alles über die sächsische Weinkunst erzählt, kümmert sich ihre Bruder Matthias um die Produktion und Pflege der Rebstöcke. Er weiß, was er tut. Was sich nicht zuletzt damit belegen lässt, dass er 2020 beim Europea Wine Championship im italienischen Ascoli Piceno zum besten Nachwuchswinzer Europas gekürt wurde.

Auch bei Katharina und Matthias Schuh wird freilich nicht nur Wein aus eigenem Hause ausgeschenkt. Im gutseigenen Restaurant unter Leitung von Martina Schuh gibt es frische Gerichte. Wer nicht über den nahe gelegen Elberadweg zum Gut gefunden hat, sondern mit dem Auto angereist kommt, kann sich obendrein ein Zimmer in der Pension nehmen.

Coswig // Dresdner Straße 314 // Vinothek: Di.-Fr. 12-18 Uhr, Sa. 11-16 Uhr, So. 10-16 Uhr // Restaurant: Mo., Do., Fr. ab 18 Uhr, Sa. ab 11 Uhr, So. und feiertags 11-16 Uhr, zwischen November bis März ist montags Ruhetag // 03523 84810

Den sächsischen Wein könnt ihr in der Saison auch in zahlreichen Besen- und Straußwirtschaften in Dresden Elbland genießen. Eine Übersicht zum Weingenuss findet ihr hier.

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