Blick vom Innehof des Zwingers in Dresden. Foto: Michael R. Hennig (DML-BY)
Brunnen plätschern, historische Wege sind neu gefasst und der Blick auf die weitläufigen Grünanlagen ist wieder frei: Der Dresdner Zwinger ist zurück. Nach über vier Jahren Bauzeit ist die Sanierung des Innenhofs abgeschlossen und das berühmte Barockensembles zeigt sich in seiner ganzen Pracht – offen, einladend und schöner als je zuvor. Dresdens Wahrzeichen wurde denkmalgerecht überarbeitet, barrierefrei erschlossen und tiefgreifend modernisiert.
Ein Meisterwerk europäischer Baukunst
In Dresden kann man von der Balustrade des Zwingers das Kronentor und die wunderschönen Sandstein-Skulpturen sehen. Foto: Sven Döring / Agentur Focus (DML-BY)
Der Dresdner Zwinger zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Spätbarocks in Europa. Das eindrucksvolle Ensemble aus sechs Pavillons, mehreren Bogen- und einer Langgalerie rund um „Dresdens schönsten Innenhof“ wurde zwischen 1709 und 1728 im Auftrag von Kurfürst August dem Starken errichtet. Seine feierliche Einweihung erlebte der Zwinger 1719 zur „Hochzeit des Jahrhunderts“ des sächsischen Kurprinzen mit einer Habsburger Kaisertochter. Fortan diente er als Fest- und Repräsentationsort sowie als Schauplatz der fürstlichem Sammlungen.
Heute ist das Bauwerk Museum, Denkmal und Flaniermeile zugleich. Die Gemäldegalerie Alte Meister, die Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon machen den Zwinger zu einem kulturellen Herzstück Dresdens. Der rund 1,4 Hektar große Innenhof ist das Zentrum der Anlage – großzügig, symmetrisch und von prachtvoll verzierten Fassaden eingefasst, die mit 698 Skulpturen geschmückt sind. Eine eigene Bauhüttesorgt dauerhaft für Pflege und Erhalt dieses steinernen Gesamtkunstwerks.
Was sich im Zwinger verändert hat
Abendaufnahme des Dresdner Zwingers, der nun wieder in seiner ganzen Pracht erstrahlt. Foto: Sylvio Dittrich (DML-BY)
Die Sanierung des Zwingerhofs war mehr als Kosmetik. Denn unter dem barocken Pflaster wurde die gesamte Infrastruktur erneuert – mit neuen Leitungen für Wasser, Strom und Daten. Außerdem wurden zwei der vier großen Brunnen komplett saniert und an eine neue unterirdische Technikzentrale angeschlossen, die künftig alle Becken versorgt. Die letzte vergleichbare Generalüberholung lag fast ein Jahrhundert zurück.
Auch oberirdisch hat sich einiges getan. Die Hauptwege erhielten einen rotbraunen Belag, wie er bei den archäologischen Grabungen nachgewiesen wurde. Vor dem Wallpavillon entstanden Grünflächen, die in alten Plänen von Zwingerbaumeister Hubert Ermisch auftauchten, aber beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg weggelassen wurde. Und beim Zugang setzte man auf moderne Standards: Neue Rampen und ein Aufzug machen den Hof barrierefrei.
Eigentlich sollte die Sanierung Ende 2023 abgeschlossen sein. Doch dann wurde der Baugrund zu einer Fundgrube der Stadtgeschichte: Immer neue Funde kamen zutage. Insgesamt dokumentierte das Grabungsteam über 4.500 Einzelstücke, von denen einige bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Freigelegt wurden unter anderem Reste einer spätmittelalterlichen Mönchsbastion, Teile eines barocken Reithauses, gut erhaltene Puttenköpfe sowie ein Wasserkanal aus der Zeit Augusts des Starken, der einst für Bühneneffekte in der Oper diente.
Außerdem fand man bei den Grabungen die Fundamente zweierWasserbecken. Damit bestätigte sich eine lang gehegte Vermutung: Der sogenannte „Garten Eden“ mit exotischen Pflanzen, Springbrunnen, buntem Kies und Ziervögeln, den Zwinger-Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann einst plante, hat tatsächlich existiert. Für die Fürstenhochzeit von 1719 wurde der Zwingerhof dann nochmal aufwendig umgestaltet.
Die Fundstücke werden derzeit im Lapidarium und der Zwingerbauhütte wissenschaftlich untersucht und erhalten. Sie sind ein Glücksfall für die Forschung zur Stadtgeschichte und zur Gartenarchäologie – aber eben auch ein Grund für die verzögerte Fertigstellung.
Drohnenflug über den Dresdner Zwinger
Diese wunderschönen Luftaufnahmen zeigen den Innenhof des Dresdner Zwingers in seiner ganzen Pracht!
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Brunnen plätschern, historische Wege sind neu gefasst und der Blick auf die weitläufigen Grünanlagen ist wieder frei: Der Dresdner Zwinger ist zurück. Nach über vier Jahren Bauzeit ist die Sanierung des Innenhofs abgeschlossen und das berühmte Barockensembles zeigt sich in seiner ganzen Pracht – offen, einladend und schöner als je zuvor. Dresdens Wahrzeichen wurde denkmalgerecht überarbeitet, barrierefrei erschlossen und tiefgreifend modernisiert.
Ein Meisterwerk europäischer Baukunst
Der Dresdner Zwinger zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Spätbarocks in Europa. Das eindrucksvolle Ensemble aus sechs Pavillons, mehreren Bogen- und einer Langgalerie rund um „Dresdens schönsten Innenhof“ wurde zwischen 1709 und 1728 im Auftrag von Kurfürst August dem Starken errichtet. Seine feierliche Einweihung erlebte der Zwinger 1719 zur „Hochzeit des Jahrhunderts“ des sächsischen Kurprinzen mit einer Habsburger Kaisertochter. Fortan diente er als Fest- und Repräsentationsort sowie als Schauplatz der fürstlichem Sammlungen.
Heute ist das Bauwerk Museum, Denkmal und Flaniermeile zugleich. Die Gemäldegalerie Alte Meister, die Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon machen den Zwinger zu einem kulturellen Herzstück Dresdens. Der rund 1,4 Hektar große Innenhof ist das Zentrum der Anlage – großzügig, symmetrisch und von prachtvoll verzierten Fassaden eingefasst, die mit 698 Skulpturen geschmückt sind. Eine eigene Bauhütte sorgt dauerhaft für Pflege und Erhalt dieses steinernen Gesamtkunstwerks.
Was sich im Zwinger verändert hat
Die Sanierung des Zwingerhofs war mehr als Kosmetik. Denn unter dem barocken Pflaster wurde die gesamte Infrastruktur erneuert – mit neuen Leitungen für Wasser, Strom und Daten. Außerdem wurden zwei der vier großen Brunnen komplett saniert und an eine neue unterirdische Technikzentrale angeschlossen, die künftig alle Becken versorgt. Die letzte vergleichbare Generalüberholung lag fast ein Jahrhundert zurück.
Auch oberirdisch hat sich einiges getan. Die Hauptwege erhielten einen rotbraunen Belag, wie er bei den archäologischen Grabungen nachgewiesen wurde. Vor dem Wallpavillon entstanden Grünflächen, die in alten Plänen von Zwingerbaumeister Hubert Ermisch auftauchten, aber beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg weggelassen wurde. Und beim Zugang setzte man auf moderne Standards: Neue Rampen und ein Aufzug machen den Hof barrierefrei.
Nu gucke ma da! Mit einer frischgebackenen Steinmetzin hinter die Kulissen des Dresdner Zwingers schauen
Der Podcast, um Dresden Elbland zu erleben
Warum sich alles verzögert hat
Eigentlich sollte die Sanierung Ende 2023 abgeschlossen sein. Doch dann wurde der Baugrund zu einer Fundgrube der Stadtgeschichte: Immer neue Funde kamen zutage. Insgesamt dokumentierte das Grabungsteam über 4.500 Einzelstücke, von denen einige bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Freigelegt wurden unter anderem Reste einer spätmittelalterlichen Mönchsbastion, Teile eines barocken Reithauses, gut erhaltene Puttenköpfe sowie ein Wasserkanal aus der Zeit Augusts des Starken, der einst für Bühneneffekte in der Oper diente.
Außerdem fand man bei den Grabungen die Fundamente zweier Wasserbecken. Damit bestätigte sich eine lang gehegte Vermutung: Der sogenannte „Garten Eden“ mit exotischen Pflanzen, Springbrunnen, buntem Kies und Ziervögeln, den Zwinger-Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann einst plante, hat tatsächlich existiert. Für die Fürstenhochzeit von 1719 wurde der Zwingerhof dann nochmal aufwendig umgestaltet.
Die Fundstücke werden derzeit im Lapidarium und der Zwingerbauhütte wissenschaftlich untersucht und erhalten. Sie sind ein Glücksfall für die Forschung zur Stadtgeschichte und zur Gartenarchäologie – aber eben auch ein Grund für die verzögerte Fertigstellung.
Drohnenflug über den Dresdner Zwinger
Diese wunderschönen Luftaufnahmen zeigen den Innenhof des Dresdner Zwingers in seiner ganzen Pracht!
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