250 Jahre Ludwig van Beethoven

Dresden feiert den Geburtstag des berühmten Komponisten

Beethoven 2020 - Dresden feiert 250 Jahre Ludwig van Beethoven
Foto: Christoph Münch

Das Jahr 2020 steht in einem besonderen kulturellen Fokus, das auch vor Dresden nicht Halt macht: 2020 wäre Ludwig van Beethoven 250 Jahre alt geworden. Eine Woche verbrachte Beethoven in der Elbflorenz – und noch heute ist sein musikalischer und politischer Einfluss deutlich spürbar.

Beethoven und Dresden

Im Zentrum des Jubiläumsjahres 2020 stehen die Städte Bonn und Wien, in denen Ludwig van Beethoven die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Aber bereits während des Studiums in seiner Bonner Zeit kam Beethoven mit Dresdner Musikern in Kontakt, unter anderem mit Christian Gottlob Neefe.

Zuvor Kapellmeister der Seylerschen Theatergesellschaft in Dresden, gab er nun Beethoven Klavierunterricht, sorgte für die Veröffentlichung seiner ersten Werke und weckte sein Interesse für Philosophie und Politik.

Ludwig van Beethoven, 1796 besuchte er Dresden auf seiner Konzertreise © Wikimedia.org

Beethoven auf Mozarts Wegen

Auf seiner einzigen Konzertreise im Jahre 1796 führte Beethovens Weg von Wien, über Prag und Leipzig nach Berlin auch in das kulturell angesehene Dresden. Am 23. April logierte er eine Woche im Hôtel de Pologne, fast genau sieben Jahre nach Wolfgang Amadeus Mozart, der ebenfalls auf seiner Konzertreise hier unterkam.

Dresden würdigte sein künstlerisches Talent. Der Kurfürst von Sachsen ermöglichte ihm ein Privatkonzert in den (seit kurzem rekonstruierten) Paradeapartements des Dresdner Schlosses, wofür der Sachsenherrscher ihn mit einer goldenen Tabatiere beschenkte.

Auch Mozart wurde sieben Jahre zuvor nach einem Privatkonzert im Dresdner Schloss mit einer „scheenen Dose“ bezahlt, in der die Münzen des Honorars versteckt waren.

An die Freude: Schiller und Beethovens 9. Sinfonie

Als Friedrich Schiller 1787 sein Gedicht „An die Freude“ in seiner Dresdner Zeit beendete, dachte noch niemand daran, dass sich die literarische Freundschaftserklärung an den Freimaurer Gottfried Körner, eines Tages in dem wohl berühmtesten Orchesterwerk Beethovens wiederfinden wird.

Wahre Kunst bleibt unvergänglich

Ludwig van Beethoven

Mit Schillers Gedicht schon lange vertraut, entschloss sich Beethoven im Jahr 1824 den 37 Jahre alten Freiheitsgesang in seiner 9. Sinfonie als Schlusschor zu vertonen.

Populär wurde Beethovens Werk dann durch Richard Wagner. Alljährlich zum Palmsonntag dirigierte er Beethovens Werk in Dresden. Die Sächsische Staatskapelle Dresden führte diese Tradition bis in unser Jahrtausend fort. Und auch die Elbland Philharmonie Sachsen spielt seit über 50 Jahren die 9. Sinfonie zum Jahreswechsel in Dresden und Radebeul.

Beethovens Fidelio und die Friedliche Revolution

Beethovens einzige Oper „Fidelio“, die er selbst als Rettungs-und Befreiungsoper bezeichnete, spielte in Dresden eine ganz besondere Rolle. In Wien 1805 uraufgeführt, war das Werk erst 10 Jahre später im Dresdner Theater am Linckeschen Bad zu sehen und erreichte seinen politischen Höhepunkt am 07. Oktober 1989.

Oper „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven, Inszenierung: Christine Mielitz, Semperoper, Dresden © Klaus Gigga

Am 40. Jahrestag der DDR brachte die Regisseurin Christine Mielitz in der Semperoper eine gewagte Inszenierung von Fidelio auf die Bühne. Während in der Innenstadt mutige Bürger und Bürgerinnen gegen die politischen Verhältnisse protestierten, wurde die Semperoper zum Staatssicherheitsgefängnis: Menschen hinter Stacheldrahtzäunen verkörperten die Unterdrückung und den Machtmissbrauch in der DDR, subtil und doch unmissverständlich für das Publikum, in dem sich auch Vertreter und Vertreterinnen von Staat und Partei befanden. Vier Wochen später fiel die Mauer – das Ende der Friedlichen Revolution.

Uraufführung von Missa Solemnis knapp verpasst

Beinahe wäre Missa Solemnis in Dresden uraufgeführt worden, aber eben nur beinah. 1823 schickte Beethoven die Vollendung seiner „feierlichen Messe“ an verschiedene Höfe, unter anderem auch nach Dresden. Glücklich schätzen konnte sich aber schließlich das böhmische Warnsdorf (heute: Varnsdorf), dem Beethoven die Erstaufführung übertrug. In Dresden konnte man die 80-minütige Komposition 1839 erstmalig erleben.

Die Semperoper feiert Beethovens Jubiläumsjahr © Schlösserland Sachsen / Sylvio Dittrich

Beethoven in Dresden erleben

Von Anfang bis Ende des Jahres 2020 kann man die Schaffensperioden von Beethoven in den verschiedensten Kulturstätten Dresdens erleben. Lassen Sie sich ins 18. Jahrhundert führen, auf eine musikalische Zeitreise eines virtuosen Komponisten, der die Musikgeschichte nachhaltig prägte und Inspiration und Vorbild für zahlreiche Künstler und Künstlerinnen war. Noch bis heute begeistern seine Werke die Menschen weltweit.

Auf dem digitalen Veranstaltungskalender von Dresden finden Sie alle Beethoven-Events rund um das Jubliläumsjahr, zum Beispiel in der Dresdner Philharmonie.

Und auch die Dresdner Musikfestspiele ehren den großen Komponisten mit einem eigenen Jubiläumsprogramm.

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