Illustration: Caspar David Friedrich blickt auf Dresden. Illustration: Ekaterina Koroleva

Caspar David Friedrich: Wo alles begann

Die große Sonderausstellung zum 250. Geburtstag des Malers ist eröffnet

Das Jahr 2024 steht unter einem besonderen Stern – und sein Name ist Caspar David Friedrich. Der berühmte Maler lebte und wirkte 40 Jahre lang in der Elbstadt. Jetzt kommt der Künstler der Romantik zurück nach Dresden - mit einer großen Sonderausstellung im Albertinum und im Kupferstich-Kabinett und weiteren Highlights.

Es ist eine besondere Würdigung, die das Albertinum und das Kupferstichkabinett mit ihren Sonderschauen sowohl für Caspar David Friedrich als auch für Dresden ausdrücken. Denn die Stadt an der Elbe war für den Künstler nicht nur ein Zuhause, sondern diente auch als Inspiration für seine Werke. Besonders ihre landschaftliche Umgebung, die er auf seinen Wanderungen erkundete, regte seine Schaffenskunst an.   

Zum großen Friedrich-Jubiläum finden deshalb viele spannende Veranstaltungen in Dresden statt, deren Besuch sich lohnt – nicht nur für Touristen und Kunstfans.   

1. Sonderausstellung: Caspar David Friedrich. Wo alles begann

„Das Große Gehege bei Dresden“, um 1832 entstanden, gilt als die „Krönung von Friedrichs Spätwerk“. Es ist im Albertinum zu sehen. Foto: Michael R. Hennig (DML-BY)

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden feiern das Jubiläum mit einer großen Sonderausstellung im Albertinum und im Kupferstich-Kabinett. In der Ausstellung im Albertinum werden Friedrichs Gemälde den wichtigsten Landschaftsbildern aus der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gegenübergestellt, die ihn einst inspiriert haben. Mit zahlreichen Leihgaben aus deutschen und europäischen Museen entsteht ein vielschichtiges Bild des Künstlers und seiner Zeit. Das Kupferstich-Kabinett im Dresdner Residenzschloss lenkt den Blick auf Caspar David Friedrichs künstlerischen Prozess, sein Denken und Schaffen. Neben herausragenden Zeichnungen, die auf seinen Wanderungen in der näheren und weiteren Umgebung Dresdens entstanden, zeigt die Ausstellung einen besonderen Schatz: handschriftliche Dokumente Friedrichs, in denen er sich unter anderem zu Werken seiner Zeitgenossen äußert.

24. August 2024 bis 05. Januar 2025, Albertinum 
24. August bis 17. November 2024, Kupferstichkabinett 

2. „Duell der Romantiker“: Stadtwette Greifswald gegen Dresden

Der berühmte Dresdner Neumarkt ist die perfekte Kulisse für die Verkleidungs-Wette zum Geburtstag des Meisters der Romantik. Foto: Michael R. Hennig (DML-BY)

Die Wette gilt: Caspar David Friedrichs Geburtsstadt Greifswald hat Dresden, wo der Künstler den Großteil seines Lebens verbrachte, zu einer Stadtwette herausgefordert. Wem gelingt es, am Tag seines 250. Geburtstages die meisten im Stil der Romantik gekleideten Menschen auf dem Marktplatz zu versammeln? Alle Dresdnerinnen und Dresdner sowie die Gäste der Stadt sind zum Mitmachen aufgerufen, wenn sich der Dresdner Neumarkt am 5. September ab 17 Uhr in einen Treffpunkt für Romantiker verwandelt.

Schon mindestens zwei Kostümelemente, etwa Hut oder Schultertuch bzw. Weste reichen, um für deine Stadt zu punkten. Für Kurzentschlossene wird es am 5. September außerdem eine „Kostüm-Express-Station“ auf dem Neumarkt geben, unter anderem mit der Hutmacherin Katrin Westhäusler

Infos zum Programm sowie Tipps zum romatischen Outfit findet ihr hier.

3. Ausstellung „Von Wanderlust und Reisefrust“ im Kraszewski-Museum

Das Kraszewski-Museum zeigt in einer Sonderausstellung Romantik-Malereien zum Thema Reisen und Wandern in Sachsen und Böhmen. Illustration: Ekaterina Koroleva

Wer sich pünktlich zum Romantik-Jahr 2024 in die passende Stimmung bringen will, ist im Kraszewski-Museum an der richtigen Adresse. Das Museum, das sich als Ort des intensiven Dialoges zwischen Deutschland und Polen versteht, präsentiert noch bis 27. Oktober eine Sonderausstellung zum Thema Reisen und Wandern als Berührungspunkt zwischen der deutschen und der polnischen Romantik. Es werden beispielsweise Landschaftsmalereien der sächsischen und böhmischen Gebirge gezeigt. Gegenden, die sich auch in Caspar David Friedrichs Oeuvre finden.

Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden

4. Romantische Radtour mit besonderen Stationen

Das Elbland bietet sich für eine Fahrradtour auf den Spuren Caspar David Friedrichs an. Foto: Erik Gross (DML-BY)

Nicht jeder möchte Kunst im Museum betrachten, manche wollen sie lieber selbst erleben. Das geht beispielsweise bei einer romantischen Fahrradtour auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Die geführte Radtour auf dem Elbradweg führt euch unter anderem zum Originalschauplatz des berühmten Dresden-Motivs „Das Große Gehege“ und zur letzten Ruhestätte des Künstlers auf dem Trinitatisfriedhof. Die vierstündige Tour kann hier angefragt werden. 

Übrigens: Der Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls will mit seiner Stiftung die Sanierung und Aufwertung der Grabstätte des Malers vorantreiben. Das Grab ist zuletzt nämlich in einem eher dürftigen Zustand gewesen. Zum Jubiläum soll sowohl das Grab saniert als auch ein neues Denkmal und eine Sandsteinbank am Grab gebaut werden.

5. Dresdner Umland: Ausstellungen für Caspar David Friedrich

Auch in Pirna wird das Jubiläum Caspar David Friedrichs gefeiert. Die Landschaft um die Stadt herum findet sich in vielen Kunstwerken romantischer Maler wieder. Foto: Jens Dauterstedt

Wie begeistert Tom Pauls von Friedrichs Kunst ist, zeigt sich nicht nur an seinem aufwändigen Sanierungs- und Bauvorhaben, sondern wird auch an zwei Projekten deutlich, die er in der Stadt Pirna realisiert. Im 20 Kilometer von Dresden entfernten Ort zeigt Tom Pauls die Ausstellung „Wandergefährten – In der Sächsischen Schweiz auf den Spuren der Romantiker“, die romantischen Bilder der Sächsischen Schweiz aus der Privatsammlung von Tom Pauls enthält. Ein Wanderführer von 1794 dient als Grundlage für die Ausstellung. Dieses Buch wurde von Johann Philipp Veith gestaltet, der ein Zimmergenosse von Caspar David Friedrich in Dresden war. Außerdem führt der Schauspieler in seinem Theater mit „Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen“ derzeit ein Märchen auf, das mit romantischen Motiven spielt.  

Und Pirna kann noch mehr: Im StadtMuseum ist vom 1. September bis 3. November 2024 die Sonderausstellung „Topographie der Sehnsucht – Auf den Spuren Caspar David Friedrichs“ zu sehen. Sie legt den Fokus auf die heutige Auseinandersetzung mit der Zeit des Künstlers und wird von vier Veranstaltungen begleitet.  

6. Für Bequeme: Podcast zum Thema

Im Klub Koralle-Podcast der Staatlichen Kunstsammlung Dresdens sprechen Bestseller-Autor Florian Illies und Kurator Holger Birkholz über das Leben und Wirken Caspar David Friedrichs. © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Jorinde Voigt, Foto: Ali Ghandtschi, Holger Birkholz

Für alle, die Lust auf Kunst, aber weniger Lust darauf haben, das Haus zu verlassen, gibt es auch etwas – und zwar auf die Ohren. Nämlich die Episode „Maler der Stunde“ vom SKD-Podcast „Klub Koralle“. Darin sprechen der Bestseller-Autor Florian Illies, der vor Kurzem das Buch „Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“ veröffentlicht hat und Holger Birkholz, Co-Kurator der Dresdner Werkschau zu Caspar David Friedrich, über dessen Werk und Wirken.