Joachim Klement: Weil es eine reizvolle Aufgabe ist, in dieser ausgesprochen spannenden Stadt ein Theater zu leiten. Weil das Staatsschauspiel ein sehr gutes Haus ist und ich mich nach Jahren als Generalintendant an einem großen Mehrspartentheater darauf freue, mich wieder ganz auf das Schauspiel zu konzentrieren.
Dresden Magazin:Dresden ist eine Barockstadt mit reicher Kulturgeschichte. Ist die Macht der Tradition für Sie eher Last oder Lust?
Joachim Klement: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“, hat Gustav Mahler gesagt. Ich finde, er hat recht. Für mich ist die Tradition immer Ausgangspunkt und im besten Fall Sprungbrett für das Morgen. Anders macht künstlerische Arbeit auch keinen Sinn.
Dresden Magazin:Auf welches Ihrer Projekte in der ersten Spielzeit freuen Sie sich am meisten?
Joachim Klement: Auf viele! Ich bin sehr gespannt auf den Beginn. Wir eröffnen mit den ersten Premieren am Wochenende der Bundestagswahl. Die Fragen nach der Verfasstheit unserer Demokratie stellen sich in diesen Tagen ja mit besonderer Dringlichkeit.
Dresden Magazin:Was sollte ein Besucher in Dresden unbedingt sehen?
Joachim Klement: Den kulturellen Reichtum dieser Stadt mit den Staatlichen Kunstsammlungen, der Semperoper und dem Staatsschauspiel. Aber genauso das Festspielhaus Hellerau und die Neustadt, ein ungeheuer lebendiger Stadtteil mit vielen kulturellen Zentren. Und außerdem: die Elbe, die Elbwiesen, die Weinberge … Den Wein sollte man auch probieren, es lohnt sich!
Dresden Magazin:Welche Inszenierung darf man in Ihrer ersten Spielzeit nicht verpassen?
Joachim Klement: Im Ernst? Alle. Aber bei einer Aufführung wollen alle Mitarbeiter unbedingt dabei sein: „Circus Sarrasani“ von und mit Rainald Grebe. Ein Stück Heimatgeschichte und „The Greatest Show on Earth“, so der Untertitel. Mehr geht nicht, oder?
Dresden Magazin: Dresden braucht Theater, weil …
Joachim Klement: … jede Großstadt weltoffene Plätze braucht. Theater sind Orte des „Probehandelns“, wie Alexander Kluge sagen würde. Das Theater ist ein Labor sozialer Fantasie. Hier kann man jenseits von Ideologie die Debatte darüber führen, wie wir leben wollen.
Joachim Klement, 1961 geboren, war Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Nationaltheater Mannheim. Ab 1999 Chefdramaturg und Stellvertreter des Generalintendanten am Bremer Theater, ab 2006 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 2010 Generalintendant am Staatstheater Braunschweig. Intendant am Staatsschauspiel ab der Spielzeit 2017/18.
Joachim Klement, Intendant am Staatsschauspiel
Dresden Magazin: Warum Dresden?
Joachim Klement: Weil es eine reizvolle Aufgabe ist, in dieser ausgesprochen spannenden Stadt ein Theater zu leiten. Weil das Staatsschauspiel ein sehr gutes Haus ist und ich mich nach Jahren als Generalintendant an einem großen Mehrspartentheater darauf freue, mich wieder ganz auf das Schauspiel zu konzentrieren.
Dresden Magazin: Dresden ist eine Barockstadt mit reicher Kulturgeschichte. Ist die Macht der Tradition für Sie eher Last oder Lust?
Joachim Klement: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“, hat Gustav Mahler gesagt. Ich finde, er hat recht. Für mich ist die Tradition immer Ausgangspunkt und im besten Fall Sprungbrett für das Morgen. Anders macht künstlerische Arbeit auch keinen Sinn.
Dresden Magazin: Auf welches Ihrer Projekte in der ersten Spielzeit freuen Sie sich am meisten?
Joachim Klement: Auf viele! Ich bin sehr gespannt auf den Beginn. Wir eröffnen mit den ersten Premieren am Wochenende der Bundestagswahl. Die Fragen nach der Verfasstheit unserer Demokratie stellen sich in diesen Tagen ja mit besonderer Dringlichkeit.
Dresden Magazin: Was sollte ein Besucher in Dresden unbedingt sehen?
Joachim Klement: Den kulturellen Reichtum dieser Stadt mit den Staatlichen Kunstsammlungen, der Semperoper und dem Staatsschauspiel. Aber genauso das Festspielhaus Hellerau und die Neustadt, ein ungeheuer lebendiger Stadtteil mit vielen kulturellen Zentren. Und außerdem: die Elbe, die Elbwiesen, die Weinberge … Den Wein sollte man auch probieren, es lohnt sich!
Dresden Magazin: Welche Inszenierung darf man in Ihrer ersten Spielzeit nicht verpassen?
Joachim Klement: Im Ernst? Alle. Aber bei einer Aufführung wollen alle Mitarbeiter unbedingt dabei sein: „Circus Sarrasani“ von und mit Rainald Grebe. Ein Stück Heimatgeschichte und „The Greatest Show on Earth“, so der Untertitel. Mehr geht nicht, oder?
Dresden Magazin: Dresden braucht Theater, weil …
Joachim Klement: … jede Großstadt weltoffene Plätze braucht. Theater sind Orte des „Probehandelns“, wie Alexander Kluge sagen würde. Das Theater ist ein Labor sozialer Fantasie. Hier kann man jenseits von Ideologie die Debatte darüber führen, wie wir leben wollen.
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Joachim Klement, 1961 geboren, war Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Nationaltheater Mannheim. Ab 1999 Chefdramaturg und Stellvertreter des Generalintendanten am Bremer Theater, ab 2006 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 2010 Generalintendant am Staatstheater Braunschweig. Intendant am Staatsschauspiel ab der Spielzeit 2017/18.
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