Gedenkjahr 2025 in Dresden: Kultur und Dialog

Dresden erinnert an 80 Jahre Kriegsende

Die Dresdner Frauenkirche – ein Symbol für Frieden und Toleranz
Die Dresdner Frauenkirche, ein weltweites Symbol für die Notwendigkeit von Frieden und Versöhnung, ist einer der Veranstaltungsorte im Gedenkjahr 2025. Foto: Oliver Killig.

2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Dresden erinnert mit einem stadtweiten Kultur- und Dialogprogramm an die bewegenden Ereignisse 1945 – und stellt die Frage, was wir daraus für die Zukunft lernen können. Rund 100 Veranstaltungen an geschichtlich bedeutenden Orten laden zum Nachdenken, zum Austausch und zur künstlerischen Auseinandersetzung ein.

80 Jahre – ein ganzes Menschenleben – sind vergangen, seit einer der verheerendsten Kriege der Geschichte endete. 1945 markierte eine Zäsur: Zerstörung, aber auch Aufbruch und den schwierigen Neuanfang. Dresden, das im Februar 1945 fast vollständig in Trümmern lag, wurde zum Symbol dafür. Wie Coventry und Hiroshima steht die Stadt für das Gedenken an die Schrecken des Krieges – aber auch für die Kraft der Versöhnung und den Willen, aus der Vergangenheit zu lernen. Im Gedenkjahr 2025 wird diese Botschaft mit einem stadtweiten Kultur- und Dialogprogramm lebendig: Mit Theater, Musik, Kunst und Diskussionen, die nicht nur zurückblicken, sondern die entscheidende Frage stellen: Was nehmen wir mit für die Zukunft?

Rund 100 Veranstaltungen an wichtigen Erinnerungsorten sind dabei zu erleben – jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte. Alle Informationen zum Gedenkjahr 2025 in Dresden – seine besonderen Orte sowie Veranstaltungen – findet ihr unter visit-dresden-elbland.de/gedenkjahr-2025.

Einige der Höhepunkte im Gedenkjahr 2025 in Dresden haben wir hier zusammengestellt:

Erinnerung im öffentlichen Raum: Kunst und Gedenken

Ausstellung „Gegen das Vergessen“ in der Frauenkirche

📅 bis 25. Februar 2025
📍 Frauenkirche Dresden, Neumarkt

Die bewegende Fotoausstellung des Künstlers Luigi Toscano zeigt großformatige Porträts von Holocaust-Überlebenden. In ihren Gesichtern wird Geschichte persönlich, spürbar – insbesondere in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen selbst erzählen können. Die Frauenkirche verleiht der Ausstellung darüber hinaus eine zusätzliche, symbolische Kraft.

  • Porträtfotos von Holocaust-Überlebenden aus der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden.
  • Porträtfotos von Holocaust-Überlebenden aus der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden.
  • Porträtfotos von Holocaust-Überlebenden aus der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano in der Frauenkirche Dresden.
  • Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano vor den eindringlichen Porträts seiner Ausstellung.

Ausstellung „Jedes Opfer hat einen Namen“ im Zentralwerk

📅 bis 14. Februar 2025
📍 Zentralwerk Dresden, Kabinett

Eine Ausstellung, die die persönlichen Geschichten von NS-Opfern an einem besonderen Ort erzählt und dadurch die anonyme Statistik des Grauens mit individuellen Schicksalen füllt.


Theater und Performance: Geschichte(n) auf der Bühne erleben

„Fabian oder Der Gang vor die Hunde“

📅 31. Januar 2025, 13. und 14. Februar 2025
📍 tjg. theater junge generation, Große Bühne, Kraftwerk Mitte 1, 01067 Dresden

Erich Kästners Großstadtroman von 1931 schildert die aufgeheizte Atmosphäre einer Krisenzeit am Vorabend eines fatalen politischen Umbruchs. Die Inszenierung im tjg. theater junge generation bringt sie eindrucksvoll auf die Bühne.

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„Die Blechtrommel“

📅 15. Februar 2025
📍 HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste

Günter Grass‘ berühmter Roman wird in dieser Theateradaption in HELLERAU zum Leben erweckt und bietet einen tiefgehenden Einblick in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts.

„Masse“

📅 Premiere: 9. Mai 2025
📍 HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste

Eine beeindruckende Tanzaufführung, die sich in HELLERAU mit den Themen Gemeinschaft und Individualität auseinandersetzt und dabei historische Bezüge herstellt.


Musik und Gedenken: Klangräume der Erinnerung

Uraufführung „Requiem A“ von Sven Helbig mit dem Dresdber Kreuzchor

📅 9. Februar 2025
📍 Kreuzkirche Dresden

Ein neues Requiem für Dresden: Komponist Sven Helbig vertont Schmerz und Wiederaufbau in einem bewegenden Werk für Chor, Orchester, Bass und Elektronik, das die Kreuzkirche mit Klang füllt.

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bringt der Dresdner Kreuzchor das „Requiem A“ des Komponisten Sven Helbig zur Uraufführung. Foto: Frank Walther

6. Sinfoniekonzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945

📅 12. und 13. Februar 2025
📍 Semperoper

Anlässlich des 80. Jahrestages der Bombardierung erklingt Verdis ergreifendes Messa da Requiem in der Semperoper – ein Werk, in dem das Ringen mit Tod, Erlösung und Hoffnung musikalisch überwältigend zum Ausdruck kommt.

1945 zerstört und 1985 wiedereröffnet, blickt die Semperoper in diesem Jahr gleich auf zwei Denktage zurück, die mit berührenden Inszenierungen und Musik begangen werden. Darüber hinaus werden eine Videoinstallation (12. bis 16. Februar) und eine Ausstellung zu sehen sein. Foto: © Semperoper Dresden/Klaus Gigga

Konzert für den Frieden – Vereinte Orchesterweltspitze

📅 9. Mai 2025, 18:00–19:30 Uhr
📍 Kreuzkirche Dresden

Unter der Leitung von Lahav Shani spielen Mitglieder des Israel Philharmonic Orchestra sowie der Münchner Philharmoniker im gemeinsamen Konzert Werke von Tzvi Avni (Prayer für Streichorchester) und Gustav Mahler (Sinfonie Nr. 6 a-Moll „Tragische“) – ein Manifest für Erinnerung, Verständigung und den gemeinsamen Wunsch nach Frieden, zu erleben in der Kreuzkirche.


Geschichtswerkstätten und Diskussionsreihen: Dresden damals und heute

Geschichtswerkstatt: Der Goehle-Werk-Prozess 1949–1969

📅 bis 3. April 2025
📍 Zentralwerk Dresden, Riesaer Straße 32, 01127 Dresden

1949 fand im heutigen Zentralwerk einer der ersten NS-Prozesse der DDR statt: Verhandelt wurden die Verbrechen an Zwangsarbeitern im Goehle-Werk der ZEISS IKON AG. Die Geschichtswerkstatt widmet sich dem wenig erforschten Kapitel Dresdner Geschichte und lädt zur Quellenarbeit ein.

Der ehemalige Gebäudekomplex der Zeiss Ikon AG war in der NS-Zeit einer größter Hersteller von Rüstungsgütern in der Stadt. Ach Zwangsarbeiter sowie mehr als 1000 KZ-Häftlinge arbeiteten hier. Derzeit wird der Ort in eine Kulturfabrik umgewandelt. Foto: Zentralwerk

Veranstaltungsreihe „Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn“

📅 20. Februar bis 20. November 2025
📍 verschiedene Veranstaltungsorte, u. a. Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden

Hier stehen die Dresdner selbst im Mittelpunkt: Ihre Erlebnisse im Jahr 1945 – Flucht, Heimkehr, Wiederaufbau – machen Geschichte in der Veranstaltungsreihe persönlichen Schicksalen erfahrbar.

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