Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden gehört zu den bedeutendsten Geschichtsmuseen Europas. Im Zentrum der Ausstellungen stehen der Mensch und die Frage nach den Ursachen und Folgen von Krieg und Gewalt. Foto: Sven Döring (DML-BY)
Diese sechs zeitgeschichtlichen Museen in Dresden machen Geschichte zu einer lebendigen Lektion, aus der wir für die Zukunft lernen können.
Sich erinnern, die Fehler der Vergangenheit verstehen und nicht in dieselbe Falle tappen: Mit dem 80. Jahrestag der Bombardierung Dresdens und vor dem Hintergrund neuer Kriege ist es heute wichtiger denn je, der Geschichte ihre Lehren zu entlocken. Wie war das damals? Und was können wir dafür tun, damit es nie wieder geschieht? Macht die Türen auf und schaut nach, was dahinter ist! Dazu laden Dresdens Geschichtsmuseen und Gedenkstätten ein, die sich für eine reflektierte und zukunftsorientierte Erinnerungskultur einsetzen.
Lebendige Erinnerungskultur
Dresden ist ein bedeutender Erinnerungsort, der eine Vielzahl faszinierender Geschichten zu erzählen hat – von Demokratien und Diktaturen, von Glanz und Untergang. Denn die Stadt war immer wieder ein Brennpunkt der Geschichte: kulturelles Zentrum im 18. und 19. Jahrhundert, Schauplatz apokalyptischer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, DDR-Vorzeigestadt und Symbol der Friedlichen Revolution. Diese bewegte Vergangenheit zeigt sich heute in einer besonderen Vielfalt in der Museumslandschaft, zu der eine Reihe einzigartiger Geschichtsmuseen sowie Gedenkstätten gehören. Die spannendsten stellen wir hier vor.
Erinnern, Verstehen, Handeln: 6 Geschichtsmuseen und Gedenkstätten in Dresden:
Deutsches Hygiene Museum Dresden
Das 1912 gegründete Deutsche Hygiene-Museum Dresden ist einzigartig in Europa. Mit der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ und dem interaktiven Kinder-Museum „Welt der Sinne“ ermöglicht es tiefe Einblicke in die Natur und Kultur des Menschen. Darüber hinaus sorgen aufwendig inszenierte Sonderausstellungen zu bewegenden Themen unserer Zeit für Gesprächsstoff. Der Höhepunkt des Jahres 2025 ist die Ausstellung „FREIHEIT. Eine unvollendete Geschichte“. Sie beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Freiheit für uns, sondern auch, welche historischen Schritte zu mehr politischer Freiheit führten.
Sonderausstellung: FREIHEIT. Eine unvollendete Geschichte: 20. Juni bis 17. Mai 2026
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden // Dienstag bis Sonntag, Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Wie wollen wir leben? Unter diesem Motto bietet das vor über 100 Jahren gegründete Deutsche Hygiene-Museum Dresden ein Forum für aktuelle und sozial relevante Fragestellungen aus Wissenschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur. Foto: Toni Klemm
Militärhistorische Museum der Bundeswehr Dresden
Ein Militärmuseum, das Frieden lehrt? Das Militärhistorische Museum der Bundeswehrist keine Sammlung von Militaria, sondern setzt sich als eines der bedeutendsten Geschichtsmuseen Europas kritisch mit 700 Jahre Gewaltgeschichte auseinander. Dabei beleuchtet es die Ursachen von Krieg und Gewalt, thematisiert ihre Auswirkungen und hinterfragt die Verantwortung des Militärs in Vergangenheit und Gegenwart. Mit über 10.000 Exponaten auf 19.000 Quadratmetern bietet es nicht nur einen umfassenden Überblick über die Militärgeschichte, sondern regt zur Reflexion über Frieden und Konflikt in der heutigen Zeit an.
Das Militärhistorische Museum Dresden bei Nacht. Der keilförmige Neubau verweist auf die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren und die tiefen Einschnitte, die Kriege verursachen. Foto: Thomas Rötting (DML-BY)
Gedenkstätte Münchner Platz
1.330 Frauen und Männer wurden in dem berüchtigten Volksgerichtshof am Münchner Platz von der NS-Justiz verurteilt und im Innenhof hingerichtet, unter ihnen Dresdner Widerstandskämpfer und 900 tschechoslowakische Bürger, die sich gegen die Besatzung wehrten. Noch bis in die frühe DDR-Zeit diente die heutige Gedenkstätte Münchner Platz als Gerichtsort und Hinrichtungsstätte, beispielsweise an dem „Westspion“ Christian Lange-Werner. Fotos, Zeichnungen, Objekte und Dokumente erzählen die Geschichte der Opfer an diesem authentischen Erinnerungsort.
Dauerausstellung: „Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet. Politische Justiz in Dresden 1933-1945 // 1945-1957“
Münchner Platz 3, 01187 Dresden // Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr
Berührende und sehr persönliche Zeugnisse wie Haftbriefe, Abschiedsbriefe und viele Liebesgeschichten erinnern in der Gedenkstätte Münchner Platz an die Opfer der politischen Strafjustiz in der NS-Zeit und noch bis 1957. Foto: Matthias Hiekel/dpa ++
Gedenkstätte Bautzner Straße
Bei einem Rundgang durch das original erhaltene Stasi-Untersuchungsgefängnis, der heutigen Gedenkstätte Bautzner Straße, erlebt man hautnah, wie der Sicherheitsdienst der DDR operierte und mit politischen Gegnern umging. Authentische Zellen und eindringliche Dokumentationen, wie beispielsweise Mitschnitte von Verhören im ehemaligen Büro des Dresdner Stasi-Chefs, zeigen die Methoden der Staatssicherheit und den Widerstand in der DDR auf beeindruckende Weise.
Dauerausstellung zur DDR-Staatssicherheit
Bautzner Str. 112 A, 01099 Dresden // Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Mit welchen Mitteln und Methoden „Staatsfeinde“ und politische Gegner in der DDR mundtod gemacht wurden, davon zeugt der 1949 gebaute „Stasi-Knast“ in der Münchner Straße mit seinen 44 original erhaltenen Zellen. Foto: Matthias Hiekel/dpa ++
Stadtmuseum Dresden
Ein Besuch im Stadtmuseum Dresdenist wie ein Spaziergang durch die 800-jährige Geschichte der Stadt. Mit stadthistorischen Sammlungen in drei Ausstellungssälen bildet das Museum einen wichtigen Teil des kulturellen Gedächtnisses und reflektiert gute sowie schlechte Zeiten aus Sicht der Bürger. Abstrakte Geschichte wird hier in persönlichen Erlebnissen erzählt und durch authentische Objekte, Fotografien und Gemälde unmittelbar erfahrbar.
Dauerausstellung: 800 Jahre Dresden. Geschichte(n) von den Anfängen bis zur Gegenwart
Wilsdruffer Straße 2 (Eingang Landhausstraße), 01067 Dresden // Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 19 Uhr, Montag geschlossen
Im Keller der MESSE DRESDEN, einst Kriegsgefangenenlager, überlebte der US-amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut die Bombenangriffe auf Dresden. Seine Erlebnisse hat er später in seinem Buch „Slaughterhouse Nr. 5“ verarbeitet. Die von Künstler Ruairi O´Brien gestaltete Gedenkwand erzählt seine Geschichte.
Die Gedenkwand ist derzeit nur im Rahmen der geführten Tour „Auf den Spuren von Kurt Vonnegut – Slaughterhouse Nr. 5“ zu sehen. Die Tour findet jeden Freitag 9.15 Uhr statt. Anmeldungen unter: nightwalk-dresden.de
Gedenkwand Schlachthof 5 am Originalschauplatz des Romans von Kurt Vonnegut. Foto: RUAIRI OBRIEN
Das Journalistennetzwerk n-ost hat zuletzt immer wieder Ausstellungen an ungewöhnlichen Orten präsentiert. 2022 zeigten die Kuratoren mit "Next station Ukraine"…
Diese sechs zeitgeschichtlichen Museen in Dresden machen Geschichte zu einer lebendigen Lektion, aus der wir für die Zukunft lernen können.
Sich erinnern, die Fehler der Vergangenheit verstehen und nicht in dieselbe Falle tappen: Mit dem 80. Jahrestag der Bombardierung Dresdens und vor dem Hintergrund neuer Kriege ist es heute wichtiger denn je, der Geschichte ihre Lehren zu entlocken. Wie war das damals? Und was können wir dafür tun, damit es nie wieder geschieht? Macht die Türen auf und schaut nach, was dahinter ist! Dazu laden Dresdens Geschichtsmuseen und Gedenkstätten ein, die sich für eine reflektierte und zukunftsorientierte Erinnerungskultur einsetzen.
Lebendige Erinnerungskultur
Dresden ist ein bedeutender Erinnerungsort, der eine Vielzahl faszinierender Geschichten zu erzählen hat – von Demokratien und Diktaturen, von Glanz und Untergang. Denn die Stadt war immer wieder ein Brennpunkt der Geschichte: kulturelles Zentrum im 18. und 19. Jahrhundert, Schauplatz apokalyptischer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, DDR-Vorzeigestadt und Symbol der Friedlichen Revolution. Diese bewegte Vergangenheit zeigt sich heute in einer besonderen Vielfalt in der Museumslandschaft, zu der eine Reihe einzigartiger Geschichtsmuseen sowie Gedenkstätten gehören. Die spannendsten stellen wir hier vor.
Erinnern, Verstehen, Handeln: 6 Geschichtsmuseen und Gedenkstätten in Dresden:
Deutsches Hygiene Museum Dresden
Das 1912 gegründete Deutsche Hygiene-Museum Dresden ist einzigartig in Europa. Mit der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ und dem interaktiven Kinder-Museum „Welt der Sinne“ ermöglicht es tiefe Einblicke in die Natur und Kultur des Menschen. Darüber hinaus sorgen aufwendig inszenierte Sonderausstellungen zu bewegenden Themen unserer Zeit für Gesprächsstoff. Der Höhepunkt des Jahres 2025 ist die Ausstellung „FREIHEIT. Eine unvollendete Geschichte“. Sie beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Freiheit für uns, sondern auch, welche historischen Schritte zu mehr politischer Freiheit führten.
Sonderausstellung: FREIHEIT. Eine unvollendete Geschichte: 20. Juni bis 17. Mai 2026
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden // Dienstag bis Sonntag, Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Militärhistorische Museum der Bundeswehr Dresden
Ein Militärmuseum, das Frieden lehrt? Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr ist keine Sammlung von Militaria, sondern setzt sich als eines der bedeutendsten Geschichtsmuseen Europas kritisch mit 700 Jahre Gewaltgeschichte auseinander. Dabei beleuchtet es die Ursachen von Krieg und Gewalt, thematisiert ihre Auswirkungen und hinterfragt die Verantwortung des Militärs in Vergangenheit und Gegenwart. Mit über 10.000 Exponaten auf 19.000 Quadratmetern bietet es nicht nur einen umfassenden Überblick über die Militärgeschichte, sondern regt zur Reflexion über Frieden und Konflikt in der heutigen Zeit an.
Dauerausstellung: Kultur – Geschichte – Gewalt
Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden // Montag 10 bis 21 Uhr, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag 10-18 Uhr, Mittwoch geschlossen
Gedenkstätte Münchner Platz
1.330 Frauen und Männer wurden in dem berüchtigten Volksgerichtshof am Münchner Platz von der NS-Justiz verurteilt und im Innenhof hingerichtet, unter ihnen Dresdner Widerstandskämpfer und 900 tschechoslowakische Bürger, die sich gegen die Besatzung wehrten. Noch bis in die frühe DDR-Zeit diente die heutige Gedenkstätte Münchner Platz als Gerichtsort und Hinrichtungsstätte, beispielsweise an dem „Westspion“ Christian Lange-Werner. Fotos, Zeichnungen, Objekte und Dokumente erzählen die Geschichte der Opfer an diesem authentischen Erinnerungsort.
Dauerausstellung: „Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet. Politische Justiz in Dresden 1933-1945 // 1945-1957“
Münchner Platz 3, 01187 Dresden // Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr
Gedenkstätte Bautzner Straße
Bei einem Rundgang durch das original erhaltene Stasi-Untersuchungsgefängnis, der heutigen Gedenkstätte Bautzner Straße, erlebt man hautnah, wie der Sicherheitsdienst der DDR operierte und mit politischen Gegnern umging. Authentische Zellen und eindringliche Dokumentationen, wie beispielsweise Mitschnitte von Verhören im ehemaligen Büro des Dresdner Stasi-Chefs, zeigen die Methoden der Staatssicherheit und den Widerstand in der DDR auf beeindruckende Weise.
Dauerausstellung zur DDR-Staatssicherheit
Bautzner Str. 112 A, 01099 Dresden // Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Stadtmuseum Dresden
Ein Besuch im Stadtmuseum Dresden ist wie ein Spaziergang durch die 800-jährige Geschichte der Stadt. Mit stadthistorischen Sammlungen in drei Ausstellungssälen bildet das Museum einen wichtigen Teil des kulturellen Gedächtnisses und reflektiert gute sowie schlechte Zeiten aus Sicht der Bürger. Abstrakte Geschichte wird hier in persönlichen Erlebnissen erzählt und durch authentische Objekte, Fotografien und Gemälde unmittelbar erfahrbar.
Dauerausstellung: 800 Jahre Dresden. Geschichte(n) von den Anfängen bis zur Gegenwart
Wilsdruffer Straße 2 (Eingang Landhausstraße), 01067 Dresden // Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 19 Uhr, Montag geschlossen
Gedenkwand „Schlachthof 5“ in der MESSE DRESDEN
Im Keller der MESSE DRESDEN, einst Kriegsgefangenenlager, überlebte der US-amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut die Bombenangriffe auf Dresden. Seine Erlebnisse hat er später in seinem Buch „Slaughterhouse Nr. 5“ verarbeitet. Die von Künstler Ruairi O´Brien gestaltete Gedenkwand erzählt seine Geschichte.
Die Gedenkwand ist derzeit nur im Rahmen der geführten Tour „Auf den Spuren von Kurt Vonnegut – Slaughterhouse Nr. 5“ zu sehen. Die Tour findet jeden Freitag 9.15 Uhr statt.
Anmeldungen unter: nightwalk-dresden.de
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