„Ich biete nur das an, was mir selber schmeckt!“

Im Gespräch mit Mirco Meinel, dem Dinnershow-König von Dresden

Foto: Michael Schmidt - www.schmidt.fm

Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Was also tun, wenn hunderte Gäste und damit unterschiedliche kulinarische Vorlieben bedient werden sollen? Beim Dresdner Eventmanager und „Dinnershow-König“ Mirco Meinel wird einfach so gekocht, wie es ihm schmeckt. Das Rotkraut zur Ente sollte beispielweise eher süßlich sein und weihnachtliche Aromen wie Zimt, Preiselbeeren und Äpfel enthalten.

Dass Mirco Meinels Geschmack gut ankommt, zeigt sich am Erfolg der nun schon seit zwei Jahrzehnten organisierten Shows. Er war gerade einmal 22 Jahre, als er seine erste Dinnershow auf die Beine gestellt hat. Sie war gleichzeitig die erste ihrer Art in ganz Sachsen. Heute finden auf dem Eventareal in Dresden zwei Shows mit insgesamt 1.100 Gästen gleichzeitig statt, im neuen „Chapiteau der Träume“ und im „Ostra-Dom“. Seine erste Dinnershow-Location, der „Zarenkeller“, ist legendär. „Die Leute standen Schlange bei uns! Vier Monate vorher musste man reservieren, um Plätze zu bekommen“, freut sich Meinel. Aus dieser enormen Nachfrage erwuchs 1998 das nächste Showtheater, „Merlins Wunderland.“

Selfmade-Mann mit Sinn für das Schöne

Mirco Meinel im Porträt

Aber wie kommt man vom eigenen Beautystudio – Meinel ist gelernter Kosmetiker –zur Eventbrache und einer Agentur mit heute 15 festen und über 100 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? „Sinn für das Schöne und Ehrgeiz braucht man für beides. Außerdem baut man die schönsten Schlösser aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden“, so Meinel.

Die Idee der kommerziellen Dinnershow ist nicht neu. Was Meinel jedoch so besonders macht, ist sein langanhaltender Erfolg. „Bei einem Konzept wie den Dinnershows muss jeder einzelne Baustein 100-Prozent und mehr abliefern. Das Essen muss perfekt sein, die Unterhaltung und das Ambiente insgesamt. Man darf den Gast nicht unterschätzen, vor allem heute nicht mehr“, so Meinel. Denn Globalisierung kommt auch bei dem fest in Dresden verankerten Meinel und seiner Agentur First Class Concept an. „Der Kunde kennt die exzellenten Shows in Dubai oder auf Ibiza und kommt mit diesen Erwartungen auch zu uns“, sagt der 51-Jährige. Für den ehrgeizigen und kreativen Meinel ist das vor allem eines: Ansporn. „Bei uns bekommt der Gast ein exzellentes Dinner und Unterhaltung von einem internationalen Ensemble“, sagt er.

Moments, ab Dezember auf dem Gelände des Ostrageheges

„Das Essen muss perfekt sein, die Unterhaltung und das Ambiente insgesamt.“ Moments-Dinnershow

Allein in der neuen Show in Dresden „Moments“, die am 1. Dezember 2023 auf dem keine zehn Minuten vom Dresdner Zwinger entfernten Eventareal Premiere feiert, sind 30 Künstlerinnen und Künstler aus zwölf Ländern auf der Bühne zu erleben. Der „Hauptact“ beim 4-Gänge-Menü sind Barbarie-Entenkeulen, die Meinel in Frankreich geordert hat. Auch technisch setzt „Moments“ Maßstäbe. Drei insgesamt 80 Quadratmeter große LED-Leinwände als Bühnenhintergrund erlauben es, die Show-Effects visuell zu untermalen und mit Videos, Großaufnahmen der Künstler bzw. kreativen grafischen Elementen zu verstärken. Ausgewählte Düfte ergänzen die Gesamtinszenierung. Den besonderen Charme macht auch das Gelände aus, ein ehemaliges Industrieareal im Gebiet des sogenannten „Ostrageheges“, das von der Elbe umschlossen eine Halbinsel bildet und zu Zeiten der Kurfürsten für die Jagd genutzt worden ist. Der berühmte Maler Caspar David Friedrich hat das Gebiet auf der Leinwand verewigt, auf seinem Gemälde „Das Große Gehege bei Dresden“ (1832), zu sehen im Albertinum.

Showerlebnisse mit durchdachtem Konzept

Dass Meinel für ein besonderes Showerlebnis steht, schätzen nicht nur die Dresdnerinnen und Dresdner, sondern auch viele Touristen von Dresden und der Region Elbland aus allen Teilen der Welt. Vor Corona setzte Meinel 150 Dinnershows jährlich mit seiner Agentur um, neben vielen hundert exklusiven Veranstaltungen für Firmen und private Feierlichkeiten. Auch die Dresdner Schlössernacht ist „sein Baby“ und längst ein großer Tourismusmagnet. Dafür wurde Mirco Meinel mit seinem Team 2011 mit dem Dresdner Tourismuspreis ausgezeichnet.

Während in vielen Ländern der Boom der Dinnershows irgendwann abebbte, so beispielsweise Mitte der 1990er Jahre in den USA, sieht Meinel für seine Angebote langfristig Potential. „Das Grundbedürfnis wird immer bleiben, nämlich Essen in Gemeinschaft mit guter Unterhaltung zu kombinieren. Man muss nur alles rechtzeitig auf den jeweiligen Zeitgeist anpassen“, erzählt der Unternehmer. Vegetarische und vegane Speisen zum Beispiel gehören bei ihm schon lange zum Angebot.

MAFIA MIA 10 Jahre Foto: © 2022 Michael Schmidt – www.schmidt.fm

An Ideen für neue Projekte mangelt es Meinel nicht, allerdings wird die Umsetzung wegen stetig steigender Auflagen – etwa bei der Sicherheit von Events – immer schwerer finanzierbar. Aber bereits der berühmte Wettiner Fürst August der Starke hat groß gedacht und dabei auch ein Bauwerk hervorgebracht, das Meinel für sein Leben gern mit einer Show neu in Szene setzen würde: den Dresdner Zwinger. Drücken wir dem heutigen Dresdner Eventkönig dafür die Daumen.

Mirco Meinel kocht auch privat gern. Dafür passt er Rezepte so lange an, bis er sein persönliches, für ihn perfektes Rezept gefunden hat. Hier kommt Lachs-Tatar à la Mirco Meinel. Wir wünschen viel Erfolg beim Nachkochen und Freude bei den Shows in Dresden, first-class-concept.de/events/.

Rezept „Lachstartar“ à la Mirco Meinel

Für 2 Personen

Zutaten

  • 400g Lachsforelle
  • 200g Räucherlachs
  • Geröstetes Sesamöl
  • Zitronensaft
  • Koriander
  • Schmand
  • 1 Gurke
  • 1 Apfel
  • 1 Schalotte
  • 1 Bund Schnittlauch
  • Schwarze Sesamkörner
  • Salz, Chiliflocken

Schalotte in Miniwürfel schneiden und in Öl andünsten, bis sie schön glasig ist.

Lachsforelle, Räucherlachs und Apfel in kleine Würfel schneiden, mit Sesamöl vermengen.

Mit Zitronensaft, Salz, Koriander und Chiliflocken abschmecken.

Gurke in kleine Würfel schneiden.

Servierring befüllen. Untere Schicht Gurke, dann Schmand und als letztes das Lachstartar. Als Abschluss einen kleinen „Schmandtropfen“ mit Schnittlauch dekorieren und Sesamkörner darüber streuen. Servierring abziehen.

Dazu frisches Baguette oder Kartoffelrösti servieren.

Guten Appetit!