Noch bis 13. November: Jüdische Woche in Dresden

Musik, Theater, Lesungen und vieles mehr

Der ukrainische Musiker Yuriy Gurzhy ist bei der Jüdischen Woche "Artist in Residence". Foto: Pavol Putnoki

Am Donnerstag begann die Jüdische Woche in Dresden. Das Kultur-Festival, längst eine Institution in der sächsischen Landeshauptstadt, lädt Besucher jedes Jahr zum gemeinsamen kulturellen Austausch und natürlich zum Feiern ein.

Die Festivalwoche steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ein sicherer Hafen“. Laut den Veranstaltern ist der Titel zweideutig zu verstehen: So liege der geografische Schwerpunkt auf Hafenstädten wie Venedig, Sao Paolo oder Hamburg, in denen schon seit vielen Jahrhunderten jüdische Gemeinschaften blühten. Andererseits gehe es inhaltlich auch um das universelle Konzept des „sicheren Hafens“. Einem Ort also, an dem Migranten, Flüchtlinge und andere gefährdete Menschen ein Zuhause und Akzeptanz finden können.

Anlass für das diesjährige Motto dürfte auch gewesen sein, dass Dresden im März 2022 als 298. deutsche Stadt ein sogenannter „Sicherer Hafen“ wurde und sich damit klar zur Aufnahme von Geflüchteten und der Unterstützung von Seenotrettungsorganisationen bekannt hat. Und so steht die Jüdische Woche in diesem Jahr passenderweise unter der Schirmherrschaft des Dresdner Hilfsprojekts „Mission Lifeline“, das sich ganz aktiv für die Wahrung von Menschenrechten einsetzt.

Jüdische Woche Dresden sieht sich in der Verantwortung

Auch mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine erklärte Festivalleiterin Avery Gosfield: „Als jüdisches Festival sehen wir uns seit Jahren in der solidarischen Verantwortung, Minderheiten in einer Mehrheitsgesellschaft sichtbar zu machen.“

Buntes Programm bei der Jüdischen Woche Dresden

An verschieden Orten in der sächsischen Landeshauptstadt erwartet Besucher noch bis zum 13. November ein vielfältiges Programm aus Theater, Musik, Literatur und vielem mehr. So geben etwa Jugendliche des St. Benno Gymnasiums Dresden und des Österreichischen Gymnasiums Prag unter dem Motto „Anti-Anti: Spielen und Singen gegen Antisemitismus in Dresden“ ein Konzert im Staatsschauspiel Dresden. Im tjg. theater junge generation wird beim Mischpokhe Tag zum gemeinsamen Lachen geladen, während die Sprachschule Hatikva mit Hebräisch- und Jiddisch-Schnupperkursen lockt.

Das komplette Programm findet ihr hier. Tickets zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es online und bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Welche das sind, erfahrt ihr hier.

Jüdische Woche Dresden blickt auf eine lange Tradition zurück

Die Jüdische Woche Dresden findet seit mehr als einem Vierteljahrhundert jährlich statt. Ihr erklärtes Ziel ist es Multikulturalität zu leben, durch Begegnung, gegenseitiges Verständnis und der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen. Und nicht zuletzt natürlich: gemeinsam das Leben zu feiern.