Brunnen Titelbild

Frühlings-Stadtspaziergang: die schönsten Brunnen und Wasserspiele in Dresden

Wasser marsch! Viele Brunnen sprudeln wieder.

Dresden plätschert wieder – und wie! Viele der rund 300 Brunnen erwachen Anfang Mai aus dem Winterschlaf. Jeder erzählt eine eigene Geschichte: von antiken Göttern, kriegerischen Zeiten und fantasievollen Sagengestalten. Passend zum Saisonstart stellen wir euch die schönsten Brunnen und Wasserspiele in Dresden vor.

Kaum eine Stadt sprudelt so charmant wie Dresden: Rund 300 Brunnen und Wasserspiele sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt – manche imposant und historisch, andere klein, verborgen und geheimnisvoll. Hinter allen steckt eine Geschichte – von Nymphen, Göttern bis hin zum Gänsedieb Thomas. Brunnen sind viel mehr als „Stadtdeko“ – sie sind Orte zum Innehalten, zum Abkühlen an heißen Tagen, zum Träumen, Staunen und Entdecken. Jetzt, wo viele von ihnen aus ihrem Winterschlaf erwachen, ist die perfekte Zeit, um sie neu kennenzulernen. Packt die Kamera ein – es geht auf Brunnen-Tour durch Dresden!

Neptunbrunnen beim Krankenhaus Friedrichstadt

Neptunbrunnen
Der Neptunbrunnen auf dem Gelände des Krankenhaus Friedrichstadt.

Der Neptunbrunnen ist ein echter Geheimtipp – und zugleich der bedeutendste Barockbrunnen Dresdens. Mit seiner aufwendigen Gestaltung braucht er sich nicht hinter großen Vorbildern wie dem Trevi-Brunnen in Rom zu verstecken. In der Mitte sitzt der römische Meeresgott Neptun auf einem muschelförmigen Wagen. Dieser wird von zwei Hippokampen gezogen – Fabelwesen mit dem Oberkörper eines Pferdes und dem Hinterleib eines Fisches. Unter ihm windet sich ein Delphin, neben ihm steht Amphitrite, seine Gattin aus der griechischen Mythologie.

Zu finden ist die Anlage etwas versteckt auf dem Gelände des Krankenhauses Friedrichstadt. Früher befand sich dort der französische Garten des Palais Brühl-Marcolini, der Sommerresidenz von Heinrich Graf von Brühl. Der Brunnen ist von Anfang Mai bis Ende Oktober in Betrieb – wochentags von 11:30 bis 13:30 Uhr und 16:00 bis 18:00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10:00 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr.

Das Nymphenbad im Dresdner Zwinger

Das Nymphenbad im Dresdner Zwinger ist ein Ort der Stille und der Magie.
Nymphen beim Baden zusehen? Das versteckt hinter der Bogengalerie und dem Französischen Pavillon liegende Nymphenbad ist ein Ort ganz eigener Magie. Foto: Jan Windisch

Versteckt hinter dem Französischen Pavillon im Dresdner Zwinger liegt das Nymphenbad – eine der eindrucksvollsten barocken Brunnenanlagen Europas. Umgeben von hohen Mauern ist es ein fast magischer Ort: In der Mitte plätschert eine Kaskade, umgeben von fein gearbeiteten Figuren: Nymphen, Tritonen und andere mythologische Wesen. Erbaut wurde das Nymphenbad ab 1711 von Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser, inspiriert von italienischen Wassertheatern. Ursprünglich war es Teil des höfischen Gartens und diente nicht nur der Zierde, sondern auch als Kulisse für Feste am Hof Augusts des Starken. Heute ist es ein stiller Ort im Trubel des Zwingers – perfekt, um kurz innezuhalten. Der Zugang erfolgt über den Innenhof oder durch den Pavillon.

Achtung! Aufgrund von Bauarbeiten ist der Zugang zum Innenhof des Zwingers derzeit gesperrt. Die Balustraden, der Wallpavillon und das Nymphenbad können aber über den Wall besichtigt werden. Die Arbeiten werden im Sommer abgeschlossen sein. Ab Ende August 2025 ist die Anlage wieder frei zugänglich.

Cholerabrunnen an der Sophienstraße

Cholerabrunnen
Der Cholerabrunnen zwischen Zwinger und dem Hotel Taschenbergpalais Kempinski.

Ein weiterer Brunnen, der heute nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz steht, ist der Cholerabrunnen zwischen dem Zwinger und dem Hotel Taschenbergpalais Kempinski. Ein Symbol, das der Stadt geschenkt wurde, um an den glimpflichen Verlauf der Choleraepdemie in Dresden im 19. Jahrhundert zu erinnern. 20 Jahre lang stand der Brunnen mitten auf dem Postplatz. Dort, wo einen heute die sogenannte Käseglocke empfängt. Doch mit dem zunehmenden Verkehr wurde er schnell zum Verkehrshindernis und musste weichen.

Auf den ersten Blick erinnert der Brunnen an einen Kirchturm. Kein Wunder, denn der neugotische Stil mit seinen vielen Verzierungen und Ornamenten hat dem Cholerabrunnen den Titel des ornamentreichsten Brunnens Dresdens eingebracht. Man sollte sich ihn also unbedingt genauer ansehen. An den vier Seiten in den Bogennischen sind Heilige dargestellt, die mit den Themen Wasser und Gesundheit in Verbindung stehen.

Zwillingsbrunnen auf dem Albertplatz

Brunnen "Stürmischen Wogen" auf dem Dresdner Albertplatz
Das „Stille Wasser“ und die „Stürmischen Wogen“ (Bild) gelten als schönste Brunnenanlage Dresdens. Die Zwillingsbrunnen wurden zwischen 1887 und 1894 von Robert Diez entworfenen und in der Dresdner Kunst- und Glockengießerei Bierling gegossenen. Foto: Z. Thomas via Wikimedia Commons

Mitten auf dem Albertplatz treffen Gegensätze aufeinander – in Form von zwei imposanten Brunnen: Stille Wasser und Stürmische Wogen. Geschaffen wurden sie zwischen 1883 und 1894 vom Dresdner Bildhauer Robert Diez und zählen heute zu den eindrucksvollsten Brunnenensembles der Stadt.

Stille Wasser auf der Ostseite steht für Ruhe, Harmonie und das Sanfte im Wasser. Bronze­figuren wie die Loreley mit Leier oder eine Nymphe, die ein Kind aus dem Wasser hebt, bringen diese Stimmung wunderbar zum Ausdruck. Auf der Westseite geht es deutlich turbulenter zu: Stürmische Wogen zeigt das Wasser in all seiner Wildheit – mit Tritonen, Seeungeheuern und einem Reiter, der mit Schlangenpeitsche über die Fluten jagt.

Beide Brunnen bestehen aus großen Granitbecken mit kunstvollen Bronzegruppen und zentralen Fontänen – beeindruckende Kunstwerke mit einer ordentlichen Portion Dramatik und Romantik. Im Sommer sind sie beliebte Treffpunkte und bieten einen schönen Kontrast zum Stadttrubel ringsum.

Delphinbrunnen auf der Brühlschen Terrasse

Delphinbrunnen
Der Delphinbrunnen am Brühlschen Garten.

Am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse liegt der Delphinbrunnen – mit 14 Metern Breite eigentlich nicht zu übersehen. Und doch läuft man leicht daran vorbei, wenn man den Seiteneingang zum Brühlschen Garten nicht kennt. Wer hier einen Moment verweilt, wird gleich doppelt belohnt: mit dem Blick auf ein kunstvolles Wasserspiel und einem wunderschönen Panorama. In der einen Richtung sieht man die Frauenkirche, dreht man sich um 180 Grad, breitet sich die Elbe mit der Neustadt vor einem aus.

Im Zentrum des Brunnens sitzt ein kleiner Junge auf einem Delphin – eine Figur, die man in der Kunstgeschichte „Putto“ nennt. Diese kindlichen, oft engelhaft dargestellten Figuren stehen symbolisch für Unschuld, Lebensfreude oder Schutz. Der Delphin wiederum gilt seit der Antike als Begleiter der Götter und Retter in Seenot. Zusammen verkörpern sie die harmonische Verbindung von Mensch und Natur.

Das ursprüngliche Wasserspiel wurde 1945 zerstört. Wer das restaurierte Original sehen möchte, wird im Garten des Barockschlosses Rammenau fündig – dort hat es heute seinen Platz.

Gänsediebbrunnen nahe Altmarkt

Gaensediebbrunnen
Der Gaensediebbrunnen in der Weißen Gasse.

Nur wenige Schritte vom geschäftigen Altmarkt entfernt steht der Gänsediebbrunnen in der Weißen Gasse – Dresdens beliebter Restaurantmeile. Ob gutbürgerliche Küche, Thai oder Tapas: Kulinarisch ist hier für jeden etwas dabei. Während ihr es euch schmecken lasst, sorgt das Plätschern und der schöne Ausblick für eine besondere Atmosphäre.

Die Bronzefigur zeigt den jungen Thomas Platter (1499 – 1582) beim Diebstahl zweier Gänse – eine augenzwinkernde Szene mit historischem Bezug. Der Brunnen wurde 1878 von Robert Dietz geschaffen und ursprünglich auf dem Ferdinandplatz eingeweiht. Erst seit rund 50 Jahren steht er an seinem heutigen Platz. Fun Fact für alle Philatelie-Fans: 1979 schaffte es der Gänsediebbrunnen auf eine Sonderbriefmarke der DDR – anlässlich der Nationalen Briefmarkenausstellung in Dresden.

Mosaikbrunnen im Großen Garten

Mosaikbrunnen
Der Mosaikbrunnen im Großen Garten.

Dieses wunderschöne Wasserspiel liegt ein wenig versteckt im Großen Garten, unter hohen Bäumen abseits der Hauptallee. Wer zwischen der Minigolf-Anlage und dem Zoo unterwegs ist, wird fast automatisch am Mosaikbrunnen vorbeikommen. Vor allem an heißen Tagen ist er ein beliebter Platz für eine Pause im Schatten – ringsum laden Bänke zum Verweilen ein. Aber Vorsicht: Wegen eines kleinen Konstruktionsfehlers spritzt das Wasser gelegentlich über den Rand.

Die Brunnenschale und die drei stilisierten Blüten, die aus ihr herausragen, sind mit rund einer halben Million kleiner Mosaiksteine verziert – ein echtes Kunstwerk. Doch warum steht ein so aufwändig gestalteter Brunnen mitten im Park? Der Grund: Er wurde zur Internationalen Gartenbauausstellung 1926 errichtet und hat seither seinen festen Platz im Großen Garten behalten.

Entdecke die schönsten Brunnen in Dresden auf unserer Komoot-Tour

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