Neustadt ist Dresdens hippes Szeneviertel. Unbedingt mal durch die quirligen Straßen schlendern! Foto: Erik Gross (DML-BY)
Wer in Dresden keine Lust auf Eintönigkeit hat, wohnt in der Neustadt. Eine ihrer Bewohnerinnen ist die Stadtführerin Anett Lentwojt, die genau weiß, was den nördlich der Elbe gelegenen Stadtteil so lebens- und liebenswert macht.
Die Neustadt ist der schönste Dresdner Stadtteil, weil …
Anett Lentwojt: … sie sich immerzu verändert. Wer hier lebt, ist daran gewöhnt, dass Ladengeschäfte verschwinden, immer neue liebevoll eingerichtete Cafés eröffnen und Pop-Up-Stores auftauchen. Und dazwischen hält sich generationenaltes Traditionshandwerk, wie auf dem Dorf. Die Nachbarn kennen sich, zum Beispiel durch gemeinsame Projekte wie die Organisation des Stadtteilfestes „Bunte Republik Neustadt“. Gäste staunen immer wieder über die viele Street-Art, die es hier gibt: bunte Häuser genauso wie total professionelle Graffiti. Hier geht der Tag einen Tick später los als anderswo – dafür dauert der Abend länger.
Wie würden Sie die Neustadt einem Ortsfremden erklären?
Anett Lentwojt: Es ist ein alternativer Stadtteil – ein Reiseführer würde vermutlich von „Szeneviertel“ sprechen. Aber tatsächlich ist die Neustadt tagsüber ein Familienwohnort: Es gibt viele Kinder und viele Spielplätze. Erst ab 17 Uhr ändert sich die Szene, dann wird es zum Ausgeh-Ort, auch für die Locals, mit denen man im Allgemeinen schnell ins Gespräch kommt.
Wer fühlt sich in der Neustadt besonders wohl?
Anett Lentwojt: Aufgeschlossene Menschen! In der Neustadt wohnen viele Bevölkerungsgruppen zusammen, Menschen aus aller Herren Länder. Außerdem gibt es hier die Punks und die Party-People. Es ist eine Mischung aus Urbanität, Kreativität und Gelassenheit, und die sollte man mögen.
Wenn die Neustadt ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Anett Lentwojt: Als Regenbogenmensch: mit Rastas und bunter Haut. Vor allem wäre es ein musikalischer Mensch. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute hier in der Neustadt Musikinstrumente spielen. Und unser Neustadt-Mensch würde natürlich alternative Musik mögen.
Der passende Soundtrack für einen Spaziergang durch die Neustadt wäre dieser Song:
Anett Lentwojt: „My Town“ von der Dresdner Band „Goldener Anker“.
Anett Lentwojt
Arbeitet als Stadtführerin und leitet das Stadtteildokumentationszentrum Dresden Neustadt. 2010 eröffnete sie außerdem das BRN-Museum im Stadtteilhaus Dresden Äußere Neustadt. Ursprünglich stammt Anett Lentwojt aus dem Erzgebirge, wohnt aber schon seit 1995 in Dresden.
Bunte Republik Neustadt
Die Bunte Republik Neustadt (BRN) war eine von 1990 bis 1993 bestehende Mikronation in der Äußeren Neustadt. Seither findet sie sich als alljährlich wiederkehrendes anarchistisches Fest wieder, veranstaltet von einigen Hundert Neustadt-Bewohnern jeweils am dritten Juniwochenende.
Dieser Artikel ist erstmals am 16. Juli 2018 erschienen.
Jeder Dresdner Stadtteil hat seinen eigenen Charakter. In unserer Serie stellen Dresden-Experten die interessantesten Viertel vor. Den Anfang macht der…
Wer in Dresden keine Lust auf Eintönigkeit hat, wohnt in der Neustadt. Eine ihrer Bewohnerinnen ist die Stadtführerin Anett Lentwojt, die genau weiß, was den nördlich der Elbe gelegenen Stadtteil so lebens- und liebenswert macht.
Die Neustadt ist der schönste Dresdner Stadtteil, weil …
Anett Lentwojt: … sie sich immerzu verändert. Wer hier lebt, ist daran gewöhnt, dass Ladengeschäfte verschwinden, immer neue liebevoll eingerichtete Cafés eröffnen und Pop-Up-Stores auftauchen. Und dazwischen hält sich generationenaltes Traditionshandwerk, wie auf dem Dorf. Die Nachbarn kennen sich, zum Beispiel durch gemeinsame Projekte wie die Organisation des Stadtteilfestes „Bunte Republik Neustadt“. Gäste staunen immer wieder über die viele Street-Art, die es hier gibt: bunte Häuser genauso wie total professionelle Graffiti. Hier geht der Tag einen Tick später los als anderswo – dafür dauert der Abend länger.
Wie würden Sie die Neustadt einem Ortsfremden erklären?
Anett Lentwojt: Es ist ein alternativer Stadtteil – ein Reiseführer würde vermutlich von „Szeneviertel“ sprechen. Aber tatsächlich ist die Neustadt tagsüber ein Familienwohnort: Es gibt viele Kinder und viele Spielplätze. Erst ab 17 Uhr ändert sich die Szene, dann wird es zum Ausgeh-Ort, auch für die Locals, mit denen man im Allgemeinen schnell ins Gespräch kommt.
Wer fühlt sich in der Neustadt besonders wohl?
Anett Lentwojt: Aufgeschlossene Menschen! In der Neustadt wohnen viele Bevölkerungsgruppen zusammen, Menschen aus aller Herren Länder. Außerdem gibt es hier die Punks und die Party-People. Es ist eine Mischung aus Urbanität, Kreativität und Gelassenheit, und die sollte man mögen.
Wenn die Neustadt ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Anett Lentwojt: Als Regenbogenmensch: mit Rastas und bunter Haut. Vor allem wäre es ein musikalischer Mensch. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute hier in der Neustadt Musikinstrumente spielen. Und unser Neustadt-Mensch würde natürlich alternative Musik mögen.
Der passende Soundtrack für einen Spaziergang durch die Neustadt wäre dieser Song:
Anett Lentwojt: „My Town“ von der Dresdner Band „Goldener Anker“.
Anett Lentwojt
Arbeitet als Stadtführerin und leitet das Stadtteildokumentationszentrum Dresden Neustadt. 2010 eröffnete sie außerdem das BRN-Museum im Stadtteilhaus Dresden Äußere Neustadt. Ursprünglich stammt Anett Lentwojt aus dem Erzgebirge, wohnt aber schon seit 1995 in Dresden.
Bunte Republik Neustadt
Die Bunte Republik Neustadt (BRN) war eine von 1990 bis 1993 bestehende Mikronation in der Äußeren Neustadt. Seither findet sie sich als alljährlich wiederkehrendes anarchistisches Fest wieder, veranstaltet von einigen Hundert Neustadt-Bewohnern jeweils am dritten Juniwochenende.
Dieser Artikel ist erstmals am 16. Juli 2018 erschienen.
Lesen Sie auch …
Dresden hat unheimlich viele schöne Ecken – an Gorbitz denkt man dabei allerdings nicht als erstes. Das allerdings könnte ein…
Jeder Dresdner Stadtteil hat seinen eigenen Charakter. In unserer Serie stellen Dresden-Experten die interessantesten Viertel vor. Den Anfang macht der…
Dresden war Deutschlands erste Schokoladenhauptstadt. Und wird es wieder: beim Manufakturen-Festival Choco Classico, das am 8. November beginnt.