Das historische Kurhaus Klotzsche auf der Königsbrücker Landstraße, heute Hotel-Restaurant, und opulente Villen erinnern an die Vergangenheit Klotzsches als Luftkurort an der Dresdner Heide. Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
Kennt man die Altstadt, kennt man Dresden? Von wegen! Jeder der zehn Dresdner Stadtbezirke ist einzigartig und trägt zur wunderbaren Vielfalt von Dresden bei. Stadtteil-Kenner verraten uns im Interview, was „ihren“ Stadtteil ausmacht und wo es die spannendsten Ecken gibt.
Klotzsche im Dresdner Norden ist vor allem durch seinen Flughafen bekannt. Doch das Viertel am Rande der Dresdner Heide hat weit mehr zu bieten: historischen Charme, idyllische Natur und als Kontrastprogramm Hightech- und Forschungseinrichtungen. Mittendrin liegt ein ganz besonderer Bahnhof, dem Gerhard Probst neues Leben eingehaucht hat. Was Klotzsche ausmacht, verrät er uns hier:
Klotzsche ist der schönste Stadtteil, weil…
er vielfältig, grün und lebenswert ist und viele spannende Gesichter hat. Als ehemaliger Luftkurort beeindruckt er mit einem charmanten historischen Dorfkern und prächtigen Villen im Königswald. Direkt angrenzend liegen die Gartenstadt Hellerau mit ihrer kulturellen Strahlkraft und das NaturparadiesDresdner Heide. Gleichzeitig ist Klotzsche ein bedeutender Hochtechnologiestandort für Unternehmen der Chipindustrie und anderer Zukunftsbranchen. Und dann gibt’s da noch den internationalen Flughafen – Dresdens „Tor zur Welt“. Überhaupt ist Klotzsche bestens angebunden. In wenigen Minuten ist man mitten in der Neu- oder Altstadt, Zugverbindungen führen aber auch nach Polen und Tschechien.
Wie würden Sie Klotzsche einem Ortsfremden erklären?
In Klotzsche kommen sich Gegensätze ganz nah. Von den Villen im Ortsteil Königswald, hier in der Alexander-Herzen-Straße… Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
… über das Industriegebiet Klotzsche mit seinen Hightech-Betrieben, hier in der Maria-Reiche-Straße… Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
… den internationalen Flughafen Dresden, hier vom Wilhelmine-Reichard-Ring aus… Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
… bis zu Plattenbauten in grüner Umgebung, hier am Binzer Weg. Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
Klotzsche ist wie ein Streifzug durch die Jahrhunderte. Im Norden Hightech und Flughafen, im Zentrum der historische Ortskern mit Fachwerk, Dorfkirche und dem angrenzenden Villenviertel Königswald, und schließlich, am Rand, einige Plattenbausiedlungen und neue Wohnquartiere. Viele Wanderwege führen in die waldreiche Umgebung und das Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide.
Wer fühlt sich in Klotzsche besonders wohl?
Alle, die das beschauliche Leben am Stadtrand dem hektischeren Treiben „im Tal“ vorziehen. Familien und Ältere schätzen die ruhigen Wohngebiete und die Nähe zur Natur, junge Berufstätige die hochmodernen Arbeitsmöglichkeiten und die gute Verkehrsanbindung ins Stadtzentrum und mit Flughafen und Bahnhof in die ganze Welt.
Was gibt es in Klotzsche, was es nirgends sonst gibt?
Die Wanderwege in die Dresdner Heide mit dem Prießnitzwasserfall starten am Bahnhof Klotzsche. Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
Altklotzsche und die Villenvorstadt Königswald locken mit bemerkenswerter Architektur und dem Charme vergangener Zeiten. Direkt angrenzend lädt die Dresdner Heide mit ihren dicht bewaldeten Hügeln, klaren Bächen und Wanderwegen zu Naturerlebnissen ein. Der Prießnitzwasserfall und das lauschige Prießnitztal sind nur einige der Attraktionen unter ihrem Blätterdach.
Wenn Klotzsche ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Klotzsche wäre ein vielseitiger Charakter, der Tradition und Moderne harmonisch verbindet. Er wäre naturverbunden und sich seiner Wurzeln und Geschichte wohl bewusst, zugleich aber offen für Neues und zukunftsorientiert.
Der schönste Spaziergang in Klotzsche?
Er beginnt im Ortsteil Klotzsche-Königswald mit seinen opulenten Villen, macht Halt am historischen Bahnhof Klotzsche, und führt in die Dresdner Heide. In einer bebilderten Broschüre der Stadt Dresden ist der rund zweistündige Weg mit seinen Highlights anschaulich beschrieben.
Welcher Geheimtipp steht in keinem Reiseführer?
Der historische Bahnhof Klotzsche ist nicht nur Verkehrsknotenpunkt und Startpunkt für Ausflüge in die Dresdner Heide, sondern auch Kultur- und Einkaufszentrum mit Bio-Bahnhofswirtschaft. Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
Der Bahnhof Dresden-Klotzsche, ein nahezu authentisch erhaltenes Kulturdenkmal mit über acht Meter hoher Wartehalle, Zierfachwerk und aufwendig gestaltetem Eingangsportal, ist nicht nur für Bahnfans interessant. Alle Epochen haben hier Spuren hinterlassen – und viele Geschichten, die in Wandbildern von Dresdner und internationalen Künstlern erzählt werden. Heute beherbergt das liebevoll restaurierte Gebäude kleine Läden wie die Kerzenwerkstatt, Heikos Fahrradladen, eine Tauschbücherei, den Bio-Supermarkt sowie eine gemütliche Bahnhofswirtschaft.
Gibt es eine besondere Geschichte oder Persönlichkeit, die mit Klotzsche in Verbindung steht?
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts lebten viele Berühmtheiten in Klotzsche, unter ihnen der dänische Literaturnobelpreisträger Karl Gjellerup. Die sächsische Königsfamilie unternahm regelmäßig Ausflüge in den Kurort – und zwar mit der Bahn. Dabei soll der letzte sächsische König auf dem Klotzscher Bahnsteig August Bebel begegnet sein. Die beiden Herren verstanden sich prächtig, ohne sich jedoch zu erkennen: Im Giebel des Bahnhofs ist die Szene verewigt. Auch Erich Kästner kam oft nach Klotzsche und schilderte in seinen Erinnerungen „Als ich ein kleiner Junge war“ das bunte Treiben im 1902 eröffneten Waldbad. Angeblich hatte das Bad sogar eine königliche Umkleidekabine, die gegen Aufpreis auch weniger erlauchten Gästen offenstand.
Das wichtigste Fest oder Kultur-Event in Klotzsche?
Der Nesselgrundweg mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst. Foto: Stadtarchiv Dresden, Albrecht Voß
Das Klotzscher Waldfest, ein Stadtteilfest mit vielen Initiativen, Konzerten und leckeren Podemuser Bratwürsten, wird im Spätsommer rund ums Forsthaus am Nesselgrund gefeiert. Lohnenswert sind auch die Lesungen und die Literaturwoche in der Alten Post, dem evangelischen Kirchengemeindezentrum, sowie die unregelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen im Biobahnhof.
Wo kann man gut essen und was sollte man dort unbedingt probieren?
Zur kulinarischen Pause am Rande der Dresdner Heide lädt die Bio-Bahnhofswirtschaft ein. Das einzige Bio-Restaurant der Region bietet frische, leckere Gerichte zu fairen Preisen und exzellenten Kaffee.
Was wünschen Sie sich für ihren Stadtteil?
Sichere Radwege und eine sanierte Königsbrücker Landstraße mit Vorfahrt für die Straßenbahn sowie mehr Radabstellplätze am Bahnhof.
Der schnellste und der schönste Weg vom Zentrum nach Klotzsche?
Am schnellsten geht es mit der Bahn – tagsüber fahren pro Stunde über sieben Züge in wenigen Minuten aus der Innenstadt Richtung Ostsachsen mit Halt in Klotzsche. Die landschaftlich reizvollste Route führt mit dem Fahrrad durch die Dresdner Heide, immer die Prießnitz entlang.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in Klotzsche?
Die Eichensitzbänke an der Boule-Bahn des Biobahnhofs: mit Vogelgezwitscher aus der Heide, den vorbeifahrenden Zügen und dem Blick auf das Girrlitz-Kunstwerk am Gleis 1.
Gerhard Probst hat gemeinsam mit seinem Bruder, dem Bio-Landwirt Bernhard Probst, dem ehemals ruinösen und unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof Klotzsche neues Leben eingehaucht und ihn zum Biobahnhof umgestaltet. Das Gebäudeensemble und umliegende Grundstück wurden denkmalgerecht saniert und sind heute wieder Herzstück und Ausgangsort für Entdeckungstouren in die Dresdner Heide und das Villenviertel Königswald-Klotzsche.
Schönfeld-Weißig umfasst zehn ehemalige Dörfer, malerisch gelegen im Schönfelder Hochland mit weiten, grünen Ausblicken - ein Paradies für Wanderer und…
Kennt man die Altstadt, kennt man Dresden? Von wegen! Jeder der zehn Dresdner Stadtbezirke ist einzigartig und trägt zur wunderbaren Vielfalt von Dresden bei. Stadtteil-Kenner verraten uns im Interview, was „ihren“ Stadtteil ausmacht und wo es die spannendsten Ecken gibt.
Klotzsche im Dresdner Norden ist vor allem durch seinen Flughafen bekannt. Doch das Viertel am Rande der Dresdner Heide hat weit mehr zu bieten: historischen Charme, idyllische Natur und als Kontrastprogramm Hightech- und Forschungseinrichtungen. Mittendrin liegt ein ganz besonderer Bahnhof, dem Gerhard Probst neues Leben eingehaucht hat. Was Klotzsche ausmacht, verrät er uns hier:
Klotzsche ist der schönste Stadtteil, weil…
er vielfältig, grün und lebenswert ist und viele spannende Gesichter hat. Als ehemaliger Luftkurort beeindruckt er mit einem charmanten historischen Dorfkern und prächtigen Villen im Königswald. Direkt angrenzend liegen die Gartenstadt Hellerau mit ihrer kulturellen Strahlkraft und das Naturparadies Dresdner Heide. Gleichzeitig ist Klotzsche ein bedeutender Hochtechnologiestandort für Unternehmen der Chipindustrie und anderer Zukunftsbranchen. Und dann gibt’s da noch den internationalen Flughafen – Dresdens „Tor zur Welt“. Überhaupt ist Klotzsche bestens angebunden. In wenigen Minuten ist man mitten in der Neu- oder Altstadt, Zugverbindungen führen aber auch nach Polen und Tschechien.
Wie würden Sie Klotzsche einem Ortsfremden erklären?
Klotzsche ist wie ein Streifzug durch die Jahrhunderte. Im Norden Hightech und Flughafen, im Zentrum der historische Ortskern mit Fachwerk, Dorfkirche und dem angrenzenden Villenviertel Königswald, und schließlich, am Rand, einige Plattenbausiedlungen und neue Wohnquartiere. Viele Wanderwege führen in die waldreiche Umgebung und das Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide.
Wer fühlt sich in Klotzsche besonders wohl?
Alle, die das beschauliche Leben am Stadtrand dem hektischeren Treiben „im Tal“ vorziehen. Familien und Ältere schätzen die ruhigen Wohngebiete und die Nähe zur Natur, junge Berufstätige die hochmodernen Arbeitsmöglichkeiten und die gute Verkehrsanbindung ins Stadtzentrum und mit Flughafen und Bahnhof in die ganze Welt.
Was gibt es in Klotzsche, was es nirgends sonst gibt?
Altklotzsche und die Villenvorstadt Königswald locken mit bemerkenswerter Architektur und dem Charme vergangener Zeiten. Direkt angrenzend lädt die Dresdner Heide mit ihren dicht bewaldeten Hügeln, klaren Bächen und Wanderwegen zu Naturerlebnissen ein. Der Prießnitzwasserfall und das lauschige Prießnitztal sind nur einige der Attraktionen unter ihrem Blätterdach.
Wenn Klotzsche ein Mensch wäre: Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Klotzsche wäre ein vielseitiger Charakter, der Tradition und Moderne harmonisch verbindet. Er wäre naturverbunden und sich seiner Wurzeln und Geschichte wohl bewusst, zugleich aber offen für Neues und zukunftsorientiert.
Der schönste Spaziergang in Klotzsche?
Er beginnt im Ortsteil Klotzsche-Königswald mit seinen opulenten Villen, macht Halt am historischen Bahnhof Klotzsche, und führt in die Dresdner Heide. In einer bebilderten Broschüre der Stadt Dresden ist der rund zweistündige Weg mit seinen Highlights anschaulich beschrieben.
Welcher Geheimtipp steht in keinem Reiseführer?
Der Bahnhof Dresden-Klotzsche, ein nahezu authentisch erhaltenes Kulturdenkmal mit über acht Meter hoher Wartehalle, Zierfachwerk und aufwendig gestaltetem Eingangsportal, ist nicht nur für Bahnfans interessant. Alle Epochen haben hier Spuren hinterlassen – und viele Geschichten, die in Wandbildern von Dresdner und internationalen Künstlern erzählt werden. Heute beherbergt das liebevoll restaurierte Gebäude kleine Läden wie die Kerzenwerkstatt, Heikos Fahrradladen, eine Tauschbücherei, den Bio-Supermarkt sowie eine gemütliche Bahnhofswirtschaft.
Gibt es eine besondere Geschichte oder Persönlichkeit, die mit Klotzsche in Verbindung steht?
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts lebten viele Berühmtheiten in Klotzsche, unter ihnen der dänische Literaturnobelpreisträger Karl Gjellerup. Die sächsische Königsfamilie unternahm regelmäßig Ausflüge in den Kurort – und zwar mit der Bahn. Dabei soll der letzte sächsische König auf dem Klotzscher Bahnsteig August Bebel begegnet sein. Die beiden Herren verstanden sich prächtig, ohne sich jedoch zu erkennen: Im Giebel des Bahnhofs ist die Szene verewigt. Auch Erich Kästner kam oft nach Klotzsche und schilderte in seinen Erinnerungen „Als ich ein kleiner Junge war“ das bunte Treiben im 1902 eröffneten Waldbad. Angeblich hatte das Bad sogar eine königliche Umkleidekabine, die gegen Aufpreis auch weniger erlauchten Gästen offenstand.
Das wichtigste Fest oder Kultur-Event in Klotzsche?
Das Klotzscher Waldfest, ein Stadtteilfest mit vielen Initiativen, Konzerten und leckeren Podemuser Bratwürsten, wird im Spätsommer rund ums Forsthaus am Nesselgrund gefeiert. Lohnenswert sind auch die Lesungen und die Literaturwoche in der Alten Post, dem evangelischen Kirchengemeindezentrum, sowie die unregelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen im Biobahnhof.
Wo kann man gut essen und was sollte man dort unbedingt probieren?
Zur kulinarischen Pause am Rande der Dresdner Heide lädt die Bio-Bahnhofswirtschaft ein. Das einzige Bio-Restaurant der Region bietet frische, leckere Gerichte zu fairen Preisen und exzellenten Kaffee.
Was wünschen Sie sich für ihren Stadtteil?
Sichere Radwege und eine sanierte Königsbrücker Landstraße mit Vorfahrt für die Straßenbahn sowie mehr Radabstellplätze am Bahnhof.
Der schnellste und der schönste Weg vom Zentrum nach Klotzsche?
Am schnellsten geht es mit der Bahn – tagsüber fahren pro Stunde über sieben Züge in wenigen Minuten aus der Innenstadt Richtung Ostsachsen mit Halt in Klotzsche. Die landschaftlich reizvollste Route führt mit dem Fahrrad durch die Dresdner Heide, immer die Prießnitz entlang.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in Klotzsche?
Die Eichensitzbänke an der Boule-Bahn des Biobahnhofs: mit Vogelgezwitscher aus der Heide, den vorbeifahrenden Zügen und dem Blick auf das Girrlitz-Kunstwerk am Gleis 1.
Gerhard Probst hat gemeinsam mit seinem Bruder, dem Bio-Landwirt Bernhard Probst, dem ehemals ruinösen und unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof Klotzsche neues Leben eingehaucht und ihn zum Biobahnhof umgestaltet. Das Gebäudeensemble und umliegende Grundstück wurden denkmalgerecht saniert und sind heute wieder Herzstück und Ausgangsort für Entdeckungstouren in die Dresdner Heide und das Villenviertel Königswald-Klotzsche.
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