Whisky Manufaktur Dresden: Schottische Tradition trifft auf sächsische Brennkunst

Mitten in Dresden wird hochwertiger Single Malt gebrannt.

Zu sehen sind nebeneinander gelagerte Holzfässer der Dresdner Whisky Manufaktur.
Die Dresdner Whisky Manufaktur reift ihren Whisky in verschiedenen Holzfässern, die maßgeblich seinen Charakter prägen. Foto: Dresdner Whisky Manufaktur

Aus Liebe zum Whisky gründeten zwei Freunde die Dresdner Whisky Manufaktur, die mittlerweile zu der größten in Deutschland zählt. Aus der anfänglichen Idee, unabhängige Abfüller zu sein, entstand schließlich der erste eigene Whisky ihrer Marke „Hellinger 42“. Eine Erfolgsgeschichte, die gerade richtig Fahrt aufnimmt.

Thomas Michalski und Frank Leichsenring verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch die Vorliebe für Whisky. In ihrer Stammkneipe, in der sie viele gemeinsame Skatrunden verbracht haben, ist ihre Leidenschaft gewachsen. „Es hat uns fasziniert, dass es so viele verschiedene Whiskys gibt“, sagt Thomas Michalski. Daraus reifte der Entschluss, eigene Wege zu gehen – von unabhängigen Abfüllern bis hin zu Produzenten von selbst gebrannten Whisky aus ihrer eigenen Manufaktur im Herzen Dresdens.

Whisky aus Dresden: Die Entstehungsgeschichte von Hellinger 42

Ihre gemeinsame Reise startete in Schottland, der Heimat des Whiskys. In der Speyside, der berühmten Whiskyregion in den schottischen Highlands, machten sich Michalski und Leichsenring mit den Methoden der Destillation vertraut. 2019 gründeten sie die Dresdner Whisky Manufaktur und entwickelten die Marke Hellinger 42. Anfangs kauften sie vorgereiften Whisky aus der Speyside, den sie in Holzfässern veredelten.

Thomas Michalski, Mitbegründer der Dresdner Whisky Manufaktur und der Marke Hellinger 42, steht umrundet von Holzfässern und hält ein Glas mit Whisky in der Hand.
Thomas Michalski (im Bild zu sehen) gründete zusammen mit seinem langjährigen Freund Frank Leichsenring die Dresdner Whisky Manufaktur und die Marke Hellinger 42. 2022 brannten sie ihren ersten eigenen Whisky, der im Oktober 2025 auf den Markt kam. Foto: Dresdner Whisky Manufaktur

2022 wagten sie den nächsten Schritt: Mitten im historischen Alberthafen von Dresden entstand ihre eigene Brennerei. Der damals hergestellte Single Malt Whisky kam im Oktober 2025 als „Hellinger 42 Edition Eins“ auf den Markt – für 79 Euro pro Flasche. „Whisky muss per Definition mindestens drei Jahre in Eichenfässern gelagert sein, sonst darf er nicht Whisky heißen”, erklärt Thomas Michalski. Inspiriert von der Speyside ist auch ihr Whisky „sehr weich, fruchtig und blumig“.

Winzeredition: Der Dresdner Whisky, der im Weinfass reift

Die Aromen der Hellinger 42-Whiskys reichen von dem weichen, fruchtigen Charakter eines Bourbon-Fasses über die vollmundige Tiefe von Sherry- oder Portwein-Fässern bis hin zu torfig-würzigen Rauchnoten. Ergänzt wird das Sortiment durch Sondereditionen, darunter ein Whisky, der in Spätburgunderfässern des Weinguts Holger Koch fertiggereift wurde.

Zu sehen ist Frank Leichsenring, Mitbegründer der Dresdner Whisky Manufaktur und der Marke Hellinger 42. Er steht inmitten von Maschinen, die für die Whiskyherstellung verwendet werden.
Frank Leichsenring ist Mitbegründer der Dresdner Whisky Manufaktur und der Marke Hellinger 42. „Hellinger“ kommt vom Nachnamen seines Großvaters mütterlicherseits, die Zahl 42 steht für die Antwort auf alle Fragen des Lebens aus der Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis”. Foto: Nils Bröer

Auch künftig setzt die Whisky Manufaktur Dresden auf die Zusammenarbeit mit deutschen Winzern. Der Whisky reift dabei ein halbes bis zwei Jahre in den Fässern der Winzer und nimmt deren Aromen auf. „70 Prozent des Geschmacks kommt vom Fass“, erklärt Michalski – das macht den unverwechselbaren Stil ihres Whiskys aus.

Die Brennerei der Dresdner Whisky Manufaktur: Zu sehen sind Maschinen, die zum Brennen des Whiskys genutzt werden.
Im Inneren der Whisky-Brennerei. Foto: Dresdner Whisky Manufaktur

Whisky Manufaktur Dresden: Das macht den sächsischen Whisky aus

Von der Größe und Form der Brennblasen über die Auswahl von Malz und Hefe bis hin zu Dauer und Temperatur der Gärung – jeder Handgriff zählt. „All das macht unseren eigenen Whisky aus“, sagt Thomas Michalski. Daher wurde jede dieser Entscheidungen mit Sorgfalt getroffen: Allein die Auswahl der Hefe habe ein halbes Jahr gedauert.

„Bis heute gibt es kleine Stellschrauben, an denen wir drehen“, sagt der Mitbegründer. Dazu gehört auch die Gärtemperatur, die sie noch immer behutsam anpassen. „Unsere Brauer sind tagtäglich noch dran, zu optimieren – das wird auch die nächsten Jahre so blieben”, so Michalski.

  • Das Besucherzentrum der Whisky Manufaktur Dresden von innen. Zu sehen sind Schaufenster mit Whiskyflaschen und Holzfässer.
  • Das Besucherzentrum der Whisky Manufaktur Dresden von innen. Zu sehen sind Schaufenster mit Whiskyflaschen.
  • Das Besucherzentrum der Whisky Manufaktur Dresden von innen. Zu sehen sind Schaufenster mit Whiskyflaschen und Holzfässer.
  • Whisky-Tasting der Dresdner Whisky Manufaktur (Hellinger 42). Zu sehen ist ein langer, massiver Holztisch, darauf platziert sind Gläser für die Verkostung.

Doch die Dresdner Whisky Manufaktur ist mehr als ein Produktionsort. So können Besucher bei Führungen hinter die Kulissen der Whiskyproduktion schauen und in den Tasting-Räumen verschiedene Abfüllungen probieren.

Mehr als Whisky: Führungen, Events und Co.

Zudem eröffnete im vergangenen Jahr „H42 – Der Klub“ und wurde zu einem neuen Treffpunkt für Partys und kulturelle Veranstaltungen. Bis Mitte Dezember finden in den Räumen der Eventlocation die Dresdner Jazztage statt, die von den Gründern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

„Das liegt auch daran, dass Frankie Gitarrist ist und ein Herz für die Musiker hat”, sagt Thomas Michalski über seinen Geschäftspartner und Freund Frank Leichsenring. Zur Wendezeit waren die beiden zusammen in der Band „Regenwiese” aktiv – Leichsenring als Gitarrist und Michalski als Toningenieur.

Heute bündeln sie ihre Freundschaft, ihre Liebe zur Musik und ihre Leidenschaft für Whisky an einem Ort, der ihre gemeinsame Geschichte lebendig werden lässt.


Dresdner Whisky Manufaktur, Magdeburger Straße 58, 01067 // Öffnungszeiten Besucherzentrum: Dienstag bis Freitag, 10 Uhr bis 19 Uhr, sowie an Wochenend- und einigen Feiertagen von 10 Uhr bis 16 Uhr

Führungen: Dienstag bis Freitag jeweils um 11 und 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen um 11 Uhr (Montags auf Anfrage) // Dauer: ungefähr 45 Minuten // Preis: 15 Euro pro Person (inkl. Hellinger-Nosingglas)

Tastings: Donnerstags und jeden 4. Freitag im Monat um 18 Uhr // Dauer: ungefähr  90 bis 120 Minuten, mit fünf Whiskys aus dem Sortiment sowie Wasser und Brot inklusive // Preis: 42 Euro pro Person

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