Knorrige Charakterköpfe: Zu erleben in der Puppentheatersammlung Dresden an ihrem neuen Standort im Kraftwerk Mitte. Foto: David Pinzer
Eine der größten Puppentheatersammlungen weltweit hat an ihrem neuen Standort im Kraftwerk Mitte ihre Türen geöffnet. Bei zwei großen Ausstellungen taucht man ein in die faszinierende Welt des Puppentheaters und trifft neben alten Bekannten auch neue Gesichter - natürlich als Marionette.
Sie brauchen viel Platz und schnuppern am liebsten Theaterluft. Zum Glück hat das Kraftwerk Mitte von beidem genug. Denn neben Dancefloor, Museum, Kino, Cafés und Restaurants sind im Kulturareal Kraftwerk Mitte gleich vier Theater zuhause. Vis-à-vis von ihnen haben die „Neuen“ ihr Domizil bezogen: 12.000 Theaterfiguren aus drei Jahrhunderten, jede ein Unikat. Sie sind Teil der mehr als 100.000 Ausstellungsstücke zählenden Puppentheatersammlung Dresden, die hier eine Heimat gefunden hat. Weltweit eine der größten ihrer Art, hat sie neben Marionetten, Handpuppen und anderen Theaterfiguren ganze Bühnen und ein umfangreiches Archiv an den neuen Standort mitgebracht. Seit dem 7. September sind die Türen geöffnet. Auf 2.400 Quadratmetern und mehreren Etagen können Besucher seitdem in die faszinierende Welt des Puppentheaters eintauchen.
Basis-Ausstellung im zweiten Obergeschoss der Puppentheatersammlung
Dazu gibt es gleich zwei Ausstellungen, die unabhängig voneinander besucht werden können: die permanente Basis-Ausstellung und die wechselnde Jahresausstellung. Die Basisausstellung im zweiten Obergeschoss zeigt in sechs Abteilungen Highlights aus den Beständen. Darunter sind Marionetten, entwickelt am Weimarer Bauhaus, der „Hohnsteiner Kasper“, der Urahn aller Kasperfiguren sowie der treue Begleiter ostdeutscher Kindheiten, der Sandmann. Viele der Charakterköpfe stehen erstmals im Rampenlicht. Darüber hinaus beleuchtet die Ausstellung Animationstechniken, Bühnenformen und die Geschichten, die auf der Bühne erzählt werden. Das Wort „Museum“ ist dafür viel zu kurz gegriffen, findet Kathi Loch, die Direktorin der Sammlung. „Wir sind ein Haus voller Charaktere. Ihren Blick einzunehmen, sozusagen hinter die Kulissen zu gucken, das wollen wir ermöglichen.“
Wechselnde Jahresausstellung als Inszenierung
Wie spannend diese Perspektive sein kann, kann man in den Jahresausstellungen im ersten Obergeschoss erleben. Externe Kuratoren werden die Sammlung hier in ungewöhnlichen Formaten inszenieren und sie so im neuen Licht zeigen. Kathi Loch: „Zum Beispiel bei der Eröffnungs-Jahresausstellung mit der international renommierten Theatergruppe Rimini Protokoll. Da fragen wir: Was wäre, wenn wir Marionetten an digitalen Fäden wären?“ Die Installation „Alter Ego Raubkopie – Ein multimediales Puppenspiel in drei Räumen“ führt durch einen ereignisreichen Parcours, der vor dem Hintergrund von Künstlicher Intelligenz Themen wie Manipulation und Kontrollverlust beleuchtet und fragt, wer hier eigentlich mit wem spielt. In der ersten Jahresausstellung hat auch Elon Musk einen Auftritt. Auf den ersten Blick eine klassische Marionette, hängt sie an besonderen „Fäden“.
Der nächste Künstler, der die neue Jahresausstellung ab Herbst 2025 kuratiert, steht schon fest: William Kentridge. Die Puppentheatersammlung hat dazu das von Kentridge 2016 gegründete Centre for the Less Good Idea aus Johannesburg eingeladen.
Eine Kunstform, die uns viel über das Menschsein erzählt
„In den neuen Räumen im Kraftwerk Mitte können wir unsere Sammlung nach modernen musealen Kriterien organisieren und bewahren und sie dem Publikum gleichzeitig ganz unmittelbar und lebendig präsentieren. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein Erlebnis, das ihnen nicht nur die faszinierende Welt des Puppentheaters näherbringt. Es lädt sie ein, herauszufinden, was die Puppen uns zu sagen haben und zu entdecken, was diese Kunstform uns über das Menschsein zu erzählen hat“, so Kathi Loch.
Eine der größten Puppentheatersammlungen weltweit hat an ihrem neuen Standort im Kraftwerk Mitte ihre Türen geöffnet. Bei zwei großen Ausstellungen taucht man ein in die faszinierende Welt des Puppentheaters und trifft neben alten Bekannten auch neue Gesichter - natürlich als Marionette.
Sie brauchen viel Platz und schnuppern am liebsten Theaterluft. Zum Glück hat das Kraftwerk Mitte von beidem genug. Denn neben Dancefloor, Museum, Kino, Cafés und Restaurants sind im Kulturareal Kraftwerk Mitte gleich vier Theater zuhause. Vis-à-vis von ihnen haben die „Neuen“ ihr Domizil bezogen: 12.000 Theaterfiguren aus drei Jahrhunderten, jede ein Unikat. Sie sind Teil der mehr als 100.000 Ausstellungsstücke zählenden Puppentheatersammlung Dresden, die hier eine Heimat gefunden hat. Weltweit eine der größten ihrer Art, hat sie neben Marionetten, Handpuppen und anderen Theaterfiguren ganze Bühnen und ein umfangreiches Archiv an den neuen Standort mitgebracht. Seit dem 7. September sind die Türen geöffnet. Auf 2.400 Quadratmetern und mehreren Etagen können Besucher seitdem in die faszinierende Welt des Puppentheaters eintauchen.
Basis-Ausstellung im zweiten Obergeschoss der Puppentheatersammlung
Dazu gibt es gleich zwei Ausstellungen, die unabhängig voneinander besucht werden können: die permanente Basis-Ausstellung und die wechselnde Jahresausstellung. Die Basisausstellung im zweiten Obergeschoss zeigt in sechs Abteilungen Highlights aus den Beständen. Darunter sind Marionetten, entwickelt am Weimarer Bauhaus, der „Hohnsteiner Kasper“, der Urahn aller Kasperfiguren sowie der treue Begleiter ostdeutscher Kindheiten, der Sandmann. Viele der Charakterköpfe stehen erstmals im Rampenlicht. Darüber hinaus beleuchtet die Ausstellung Animationstechniken, Bühnenformen und die Geschichten, die auf der Bühne erzählt werden. Das Wort „Museum“ ist dafür viel zu kurz gegriffen, findet Kathi Loch, die Direktorin der Sammlung. „Wir sind ein Haus voller Charaktere. Ihren Blick einzunehmen, sozusagen hinter die Kulissen zu gucken, das wollen wir ermöglichen.“
Wechselnde Jahresausstellung als Inszenierung
Wie spannend diese Perspektive sein kann, kann man in den Jahresausstellungen im ersten Obergeschoss erleben. Externe Kuratoren werden die Sammlung hier in ungewöhnlichen Formaten inszenieren und sie so im neuen Licht zeigen. Kathi Loch: „Zum Beispiel bei der Eröffnungs-Jahresausstellung mit der international renommierten Theatergruppe Rimini Protokoll. Da fragen wir: Was wäre, wenn wir Marionetten an digitalen Fäden wären?“ Die Installation „Alter Ego Raubkopie – Ein multimediales Puppenspiel in drei Räumen“ führt durch einen ereignisreichen Parcours, der vor dem Hintergrund von Künstlicher Intelligenz Themen wie Manipulation und Kontrollverlust beleuchtet und fragt, wer hier eigentlich mit wem spielt. In der ersten Jahresausstellung hat auch Elon Musk einen Auftritt. Auf den ersten Blick eine klassische Marionette, hängt sie an besonderen „Fäden“.
Der nächste Künstler, der die neue Jahresausstellung ab Herbst 2025 kuratiert, steht schon fest: William Kentridge. Die Puppentheatersammlung hat dazu das von Kentridge 2016 gegründete Centre for the Less Good Idea aus Johannesburg eingeladen.
Eine Kunstform, die uns viel über das Menschsein erzählt
„In den neuen Räumen im Kraftwerk Mitte können wir unsere Sammlung nach modernen musealen Kriterien organisieren und bewahren und sie dem Publikum gleichzeitig ganz unmittelbar und lebendig präsentieren. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein Erlebnis, das ihnen nicht nur die faszinierende Welt des Puppentheaters näherbringt. Es lädt sie ein, herauszufinden, was die Puppen uns zu sagen haben und zu entdecken, was diese Kunstform uns über das Menschsein zu erzählen hat“, so Kathi Loch.
Hinter den Kulissen: Die Basis-Ausstellung der Puppentheatersammlung // Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 19 Uhr // Eintrittspreise: regulär 7 €, ermäßigt 5 €
ALTER EGO Raubkopie – Ein multimediales Puppenspiel in drei Räumen // Laufzeit 07.09.2024 bis 29.06.2025 // Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 19 Uhr //Eintrittspreise: regulär 7 €, ermäßigt 5 €
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