Die Königlichen Paraderäume Augusts des Starken im Residenzschloss Dresden, ein Blick in das Audienzgemach. Foto: Michael R. Hennig
Das Residenzschloss im Herzen der Altstadt ist Ursprungsort und Zentrum der Dresdner Kunstsammlungen. Unter August dem Starken wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das war einerseits Prahlerei, aber andererseits eine Pionierleistung für das Museumswesen. Doch bei den Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945 brannte das Residenzschloss vollständig aus. Nur ein Teil des Historischen Grünen Gewölbes sowie die Kellerräume blieben unversehrt. Erst seit einigen Jahren ist es wiederaufgebaut. Und strahlt heute so prächtig wie einst.
Kleiner und Großer Schlosshof
Beim Blick über Dresden fällt der Kleine Schlosshof mit seinem von Peter Kulka entworfenen Membrandach auf. Das Material, der hochmoderne ETFE-Kunststoff, wird sonst eher für Stadion-Neubauten eingesetzt. Der Große Schlosshof beindruckt durch die Sgraffiti auf den gesamten Schlosswänden und ganz besonders durch die vollständige farbenprächtige Ausmalung der vierstöckigen Loggia vor dem Hausmannsturm. Zu sehen sind das elf Meter umspannende Gemälde vom Besuch der Königin von Saba bei König Salomo im Jerusalemer Königspalast, in der Etage darunter, der Besuch der Heiligen Drei Könige beim Christuskind im Stall von Bethlehem und das erste Obergeschoss zeigt die Bekehrung des Paulus aus dem Neuen Testament. Im Auftrag von Kurfürst Moritz von Sachen hatten Anfang der 1550er Jahre die aus Norditalien stammenden Künstlerbrüder Benedikt und Gabriel Tola die Ausmalung der Loggia fertiggestellt.
Gewehrgalerie im Langen Gang
Auf dem Weg zum ehemaligen Marstall durchschreitet man den Langen Schlossgang. Schon von außen spektakulär: 45 Reiter und 48 Fußgänger zeigt der Fürstenzug, das größte Porzellanbild der Welt, das aus 25.000 Porzellankacheln besteht. Nach umfangreicher Rekonstruktion beherbergt der Lange Gang nun die Bestände der Rüstkammer: 500 prächtige Büchsen und Feuerwaffen bilden die Gewehrgalerie.
Kurfürst Christian I. ließ die rund einhundert Meter lange Galerie 1588-90 von dem Baumeister Paul Buchner in Zusammenarbeit mit dem Hofkünstler Giovanni Maria Nosseni erbauen, um das Dresdner Residenzschloss mit dem neu errichteten Stallgebäude (dem heutigen Johanneum) zu verbinden. Zunächst diente der Gang als Ahnengalerie der Wettiner und wurde 1589-92 mit einer entsprechenden Bildausstattung des Hofmalers Heinrich Göding und seiner Werkstatt versehen. 1733 überführte man große Teile der Feuerwaffensammlung der Rüstkammer in den Langen Gang. Die Idee dazu stammte wohl noch von August dem Starken. Letztlich war es sein Sohn und Nachfolger August III., der das Projekt nach dessen Tod realisierte. Bis heute gilt die Sammlung von Gewehren und Pistolen als eine der bedeutendsten fürstlichen Feuerwaffensammlungen Europas.
Paradeappartements
Die Paraderäume wurden 1719 durch August den Starken anlässlich der „Jahrhunderthochzeit“ seines Sohnes Kurprinz Friedrich August und der Kaisertochter Maria Josepha eröffnet. In dieser Raumfolge inszenierte der sächsisch-polnische Kurfürst-König seine Herrschaft. 30 Jahre zuvor hatte er als junger Prinz auf Reisen den Glanz von Versailles auf dem Höhepunkt der Macht Ludwigs XIV. selbst erlebt und war tief beeindruckt. Das Vorbild ist ganz offensichtlich. August der Starke ließ für seinen Sohn neue Gemächer im Schloss einrichten, die an Pracht schwer zu übertreffen sind. Der repräsentative Charakter stand dabei im Vordergrund. Hier wurde nicht nur geschlafen, sondern auch Politik gemacht.
Die vom Eckparadesaal bis zum Paradeschlafzimmer sich erstreckende Raumflucht wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in mehr als zehnjähriger Arbeit mit höchstem Aufwand und Expertenwissen sowie unter handwerklichen Höchstleistungen rekonstruiert und mit original erhaltenen Kunstwerken aus Rüstkammer und Kunstgewerbemuseum entsprechend der Ausstattung des 18. Jahrhunderts wiedereingerichtet.
Die erhaltenen Originale wie die vergoldeten Augsburger Silbermöbel, wertvolle Spiegelrahmen sowie die schon zu ihrer Entstehungszeit außergewöhnlich kostbaren Goldpilaster aus dem Audienzgemach erzählen von der ursprünglichen Ausstattung und verfehlen auch heute ihre beeindruckende Wirkung nicht.
Über eine halbe Million Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien vom Mittelalter bis heute werden hier bewahrt, u. a. von Dürer, van Eyck, Rembrandt, Piranesi, Fragonard und Friedrich bis hin zu Toulouse-Lautrec, Kotzsch, Glöckner, Baselitz und Tillmans.
„Man glaubt sich in einen Feen-Palast versetzt“, schrieb Schopenhauer entzückt. Im Grünen Gewölbe verwahrte und präsentierte August der Starke seine Schätze. Mit der Schatzkammer im Historischen Grünen Gewölbe realisierte August der Starke zwischen 1723 und 1730 seine Vision vom barocken Gesamtkunstwerk als Ausdruck von Reichtum und absolutistischer Macht. Nach umfangreichen Restaurierungen und Teilrekonstruktionen erstrahlt das historische Raumgefüge wieder in neuem Glanz. Im Einklang mit der festlichen Architektur präsentieren sich dort weit über 2.500 Kunstwerke, frei aufgestellt vor reich verzierten und verspiegelten Schauwänden oder auf Prunktischen. In einem Rundgang gelangt man über Bernsteinkabinett, Elfenbeinzimmer, Weißsilberzimmer und Silbervergoldetes Zimmer zum Pretiosensaal. Die prachtvolle Ausstattung, hinter der das einzelne Kunstwerk zurücktritt, erlangt hier ihren ersten Höhepunkt. Kostbare Gefäße aus farbigen Edelsteinen, aus Bergkristall, Seeschnecken und Straußeneiern werden durch die vielfachen Spiegelungen in ihrer Wirkung gesteigert.
Bereits im Jahr 2004 ist der erste Teil der berühmten Schatzkammer, das Neue Grüne Gewölbe, in das wiedererrichtete Dresdner Residenzschloss zurückgekehrt. Im ersten Obergeschoss des Westflügels präsentiert es sich mit über 1.000 unschätzbar wertvollen und schönen Exponaten aus drei Jahrhunderten.
In den zehn Räumen werden zahlreiche Hauptwerke der Sammlung ausgestellt, darunter die einzigartigen Kabinettstücke des Dresdner Hofjuweliers Dinglinger wie das Goldene Kaffeezeug und der Hofstaat des Großmoguls, die überaus kostbare Hutagraffe mit dem Grünen Diamanten und der laut Inventar mit 185 Angesichtern beschnitzte Kirschkern.
Zu den faszinierenden Pretiosen aus Gold, Silber, Email und Edelsteinen treten außergewöhnliche Objekte aus Perlmutter, Kokosnüssen und Elfenbein wie die Fregatte mit ihren hauchdünn geschnittenen Segeln. Spiegelfreie Vitrinen und modernste Lichttechnik rücken das einzelne Kunstwerk in den Mittelpunkt und erlauben ungewöhnlich nahe Blicke auf die detailreichen Werke.
Münzkabinett
Münzen, Medaillen, Banknoten, Orden, historische Wertpapiere, Prägestempel und münztechnische Geräte – das Dresdner Münzkabinett vereint rund 300.000 numismatische Objekte von der Antike bis zur Gegenwart und ist mit 500 Jahren das älteste Museum im Verbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Dauerausstellung zeigt verschiedene Aspekte des Geldwesens und der Medaillenkunst: Von der Drachme bis zum Euro geht es chronologisch durch die Münzgeschichte. Originelle Münznamen, Fälschungen, Gewichte und nicht zuletzt Schatzfunde vervollständigen das komplexe Bild des Geldes.
Reich verzierte Rüstungen, Feuerwaffen, Schwerter und Säbel aus edlen Metallen, aber auch prächtige Kleider und Reitzeuge – all diese Objekte vereint die Dresdner Rüstkammer. Die aus dem Besitz der sächsischen Herzöge und Kurfürsten hervorgegangene Sammlung zählt zu den kostbarsten Prunkwaffen- und Kostümsammlungen der Welt und mit rund 13.000 Einzelstücken zugleich zu einer der größten.
Die „Kunstkammer Gegenwart“ im Dresdner Residenzschloss
Mit der „Kunstkammer Gegenwart“ wurde in der ehemaligen Fürstengalerie ein Ort für zeitgenössische Kunst integriert. Es ist ein Archiv der Gegenwart, in dem vorrangig Werke der Schenkung Sammlung Hoffmann, aber auch Arbeiten aus dem Kunstfonds, dem Kupferstich-Kabinett und dem Albertinum sowie der den Kunstsammlungen angegliederten Stiftung Günther und Annemarie Gercken gezeigt werden. Der Bestand der Fürstengalerie ist weiterhin im Residenzschloss erfahrbar.
Mit der „Kunstkammer Gegenwart“ werden zwei wichtige museale Aufgaben, das Lagern und das Ausstellen von Kunstwerken, in Übereinstimmung gebracht. Mit jährlich wechselnden Schwerpunkten gibt diese Kunstkammer Einblicke in die umfangreichen Schätze zeitgenössischer Kunst innerhalb der SKD. Das neuartige innovative Schaudepot, das diese Präsentation ermöglicht, stammt von dem international renommierten Designer Konstantin Grčić. Seine Konzeption umfasst auch eine „Offene Werkstatt“, in der der konservatorische und restauratorische Umgang mit modernen, fragilen Materialien der zeitgenössischen Kunst für das Publikum sichtbar sind.
Tickets 14 Euro, ermäßigt 10,50 Euro (Neues Grünes Gewölbe, Türckische Cammer, Renaissanceflügel, Rüstkammer im Riesensaal, Königliche Paraderäume Augusts des Starken und Porzellankabinett, Gewehrgalerie im Langen Gang, aktuelle Sonderausstellungen im Kupferstich-Kabinett, außer Historisches Grünes Gewölbe)
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Das Residenzschloss im Herzen der Altstadt ist Ursprungsort und Zentrum der Dresdner Kunstsammlungen. Unter August dem Starken wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das war einerseits Prahlerei, aber andererseits eine Pionierleistung für das Museumswesen. Doch bei den Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945 brannte das Residenzschloss vollständig aus. Nur ein Teil des Historischen Grünen Gewölbes sowie die Kellerräume blieben unversehrt. Erst seit einigen Jahren ist es wiederaufgebaut. Und strahlt heute so prächtig wie einst.
Kleiner und Großer Schlosshof
Beim Blick über Dresden fällt der Kleine Schlosshof mit seinem von Peter Kulka entworfenen Membrandach auf. Das Material, der hochmoderne ETFE-Kunststoff, wird sonst eher für Stadion-Neubauten eingesetzt. Der Große Schlosshof beindruckt durch die Sgraffiti auf den gesamten Schlosswänden und ganz besonders durch die vollständige farbenprächtige Ausmalung der vierstöckigen Loggia vor dem Hausmannsturm. Zu sehen sind das elf Meter umspannende Gemälde vom Besuch der Königin von Saba bei König Salomo im Jerusalemer Königspalast, in der Etage darunter, der Besuch der Heiligen Drei Könige beim Christuskind im Stall von Bethlehem und das erste Obergeschoss zeigt die Bekehrung des Paulus aus dem Neuen Testament. Im Auftrag von Kurfürst Moritz von Sachen hatten Anfang der 1550er Jahre die aus Norditalien stammenden Künstlerbrüder Benedikt und Gabriel Tola die Ausmalung der Loggia fertiggestellt.
Gewehrgalerie im Langen Gang
Auf dem Weg zum ehemaligen Marstall durchschreitet man den Langen Schlossgang. Schon von außen spektakulär: 45 Reiter und 48 Fußgänger zeigt der Fürstenzug, das größte Porzellanbild der Welt, das aus 25.000 Porzellankacheln besteht. Nach umfangreicher Rekonstruktion beherbergt der Lange Gang nun die Bestände der Rüstkammer: 500 prächtige Büchsen und Feuerwaffen bilden die Gewehrgalerie.
Kurfürst Christian I. ließ die rund einhundert Meter lange Galerie 1588-90 von dem Baumeister Paul Buchner in Zusammenarbeit mit dem Hofkünstler Giovanni Maria Nosseni erbauen, um das Dresdner Residenzschloss mit dem neu errichteten Stallgebäude (dem heutigen Johanneum) zu verbinden. Zunächst diente der Gang als Ahnengalerie der Wettiner und wurde 1589-92 mit einer entsprechenden Bildausstattung des Hofmalers Heinrich Göding und seiner Werkstatt versehen. 1733 überführte man große Teile der Feuerwaffensammlung der Rüstkammer in den Langen Gang. Die Idee dazu stammte wohl noch von August dem Starken. Letztlich war es sein Sohn und Nachfolger August III., der das Projekt nach dessen Tod realisierte. Bis heute gilt die Sammlung von Gewehren und Pistolen als eine der bedeutendsten fürstlichen Feuerwaffensammlungen Europas.
Paradeappartements
Die Paraderäume wurden 1719 durch August den Starken anlässlich der „Jahrhunderthochzeit“ seines Sohnes Kurprinz Friedrich August und der Kaisertochter Maria Josepha eröffnet. In dieser Raumfolge inszenierte der sächsisch-polnische Kurfürst-König seine Herrschaft. 30 Jahre zuvor hatte er als junger Prinz auf Reisen den Glanz von Versailles auf dem Höhepunkt der Macht Ludwigs XIV. selbst erlebt und war tief beeindruckt. Das Vorbild ist ganz offensichtlich. August der Starke ließ für seinen Sohn neue Gemächer im Schloss einrichten, die an Pracht schwer zu übertreffen sind. Der repräsentative Charakter stand dabei im Vordergrund. Hier wurde nicht nur geschlafen, sondern auch Politik gemacht.
Die vom Eckparadesaal bis zum Paradeschlafzimmer sich erstreckende Raumflucht wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in mehr als zehnjähriger Arbeit mit höchstem Aufwand und Expertenwissen sowie unter handwerklichen Höchstleistungen rekonstruiert und mit original erhaltenen Kunstwerken aus Rüstkammer und Kunstgewerbemuseum entsprechend der Ausstattung des 18. Jahrhunderts wiedereingerichtet.
Die erhaltenen Originale wie die vergoldeten Augsburger Silbermöbel, wertvolle Spiegelrahmen sowie die schon zu ihrer Entstehungszeit außergewöhnlich kostbaren Goldpilaster aus dem Audienzgemach erzählen von der ursprünglichen Ausstattung und verfehlen auch heute ihre beeindruckende Wirkung nicht.
Kupferstich-Kabinett
Über eine halbe Million Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien vom Mittelalter bis heute werden hier bewahrt, u. a. von Dürer, van Eyck, Rembrandt, Piranesi, Fragonard und Friedrich bis hin zu Toulouse-Lautrec, Kotzsch, Glöckner, Baselitz und Tillmans.
Grünes Gewölbe
„Man glaubt sich in einen Feen-Palast versetzt“, schrieb Schopenhauer entzückt. Im Grünen Gewölbe verwahrte und präsentierte August der Starke seine Schätze. Mit der Schatzkammer im Historischen Grünen Gewölbe realisierte August der Starke zwischen 1723 und 1730 seine Vision vom barocken Gesamtkunstwerk als Ausdruck von Reichtum und absolutistischer Macht. Nach umfangreichen Restaurierungen und Teilrekonstruktionen erstrahlt das historische Raumgefüge wieder in neuem Glanz. Im Einklang mit der festlichen Architektur präsentieren sich dort weit über 2.500 Kunstwerke, frei aufgestellt vor reich verzierten und verspiegelten Schauwänden oder auf Prunktischen. In einem Rundgang gelangt man über Bernsteinkabinett, Elfenbeinzimmer, Weißsilberzimmer und Silbervergoldetes Zimmer zum Pretiosensaal. Die prachtvolle Ausstattung, hinter der das einzelne Kunstwerk zurücktritt, erlangt hier ihren ersten Höhepunkt. Kostbare Gefäße aus farbigen Edelsteinen, aus Bergkristall, Seeschnecken und Straußeneiern werden durch die vielfachen Spiegelungen in ihrer Wirkung gesteigert.
Bereits im Jahr 2004 ist der erste Teil der berühmten Schatzkammer, das Neue Grüne Gewölbe, in das wiedererrichtete Dresdner Residenzschloss zurückgekehrt. Im ersten Obergeschoss des Westflügels präsentiert es sich mit über 1.000 unschätzbar wertvollen und schönen Exponaten aus drei Jahrhunderten.
Neues Grünes Gewölbe
In den zehn Räumen werden zahlreiche Hauptwerke der Sammlung ausgestellt, darunter die einzigartigen Kabinettstücke des Dresdner Hofjuweliers Dinglinger wie das Goldene Kaffeezeug und der Hofstaat des Großmoguls, die überaus kostbare Hutagraffe mit dem Grünen Diamanten und der laut Inventar mit 185 Angesichtern beschnitzte Kirschkern.
Zu den faszinierenden Pretiosen aus Gold, Silber, Email und Edelsteinen treten außergewöhnliche Objekte aus Perlmutter, Kokosnüssen und Elfenbein wie die Fregatte mit ihren hauchdünn geschnittenen Segeln. Spiegelfreie Vitrinen und modernste Lichttechnik rücken das einzelne Kunstwerk in den Mittelpunkt und erlauben ungewöhnlich nahe Blicke auf die detailreichen Werke.
Münzkabinett
Münzen, Medaillen, Banknoten, Orden, historische Wertpapiere, Prägestempel und münztechnische Geräte – das Dresdner Münzkabinett vereint rund 300.000 numismatische Objekte von der Antike bis zur Gegenwart und ist mit 500 Jahren das älteste Museum im Verbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Dauerausstellung zeigt verschiedene Aspekte des Geldwesens und der Medaillenkunst: Von der Drachme bis zum Euro geht es chronologisch durch die Münzgeschichte. Originelle Münznamen, Fälschungen, Gewichte und nicht zuletzt Schatzfunde vervollständigen das komplexe Bild des Geldes.
Rüstkammer
Reich verzierte Rüstungen, Feuerwaffen, Schwerter und Säbel aus edlen Metallen, aber auch prächtige Kleider und Reitzeuge – all diese Objekte vereint die Dresdner Rüstkammer. Die aus dem Besitz der sächsischen Herzöge und Kurfürsten hervorgegangene Sammlung zählt zu den kostbarsten Prunkwaffen- und Kostümsammlungen der Welt und mit rund 13.000 Einzelstücken zugleich zu einer der größten.
Die „Kunstkammer Gegenwart“ im Dresdner Residenzschloss
Mit der „Kunstkammer Gegenwart“ wurde in der ehemaligen Fürstengalerie ein Ort für zeitgenössische Kunst integriert. Es ist ein Archiv der Gegenwart, in dem vorrangig Werke der Schenkung Sammlung Hoffmann, aber auch Arbeiten aus dem Kunstfonds, dem Kupferstich-Kabinett und dem Albertinum sowie der den Kunstsammlungen angegliederten Stiftung Günther und Annemarie Gercken gezeigt werden. Der Bestand der Fürstengalerie ist weiterhin im Residenzschloss erfahrbar.
Mit der „Kunstkammer Gegenwart“ werden zwei wichtige museale Aufgaben, das Lagern und das Ausstellen von Kunstwerken, in Übereinstimmung gebracht. Mit jährlich wechselnden Schwerpunkten gibt diese Kunstkammer Einblicke in die umfangreichen Schätze zeitgenössischer Kunst innerhalb der SKD. Das neuartige innovative Schaudepot, das diese Präsentation ermöglicht, stammt von dem international renommierten Designer Konstantin Grčić. Seine Konzeption umfasst auch eine „Offene Werkstatt“, in der der konservatorische und restauratorische Umgang mit modernen, fragilen Materialien der zeitgenössischen Kunst für das Publikum sichtbar sind.
Residenzschloss Dresden
Altstadt // Taschenberg 2
Tickets 14 Euro, ermäßigt 10,50 Euro (Neues Grünes Gewölbe, Türckische Cammer, Renaissanceflügel, Rüstkammer im Riesensaal, Königliche Paraderäume Augusts des Starken und Porzellankabinett, Gewehrgalerie im Langen Gang, aktuelle Sonderausstellungen im Kupferstich-Kabinett, außer Historisches Grünes Gewölbe)
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