Kultur in Dresden trotzt Corona

Umschalten auf Onlinebetrieb

Kultur trotzt Corona
© Scheier.hr

Obwohl die Theater, Konzertsäle, Clubs und Museen geschlossen sind, steht das kulturelle Leben in Dresden nicht still. Die Kultur in Dresden lässt sich von Corona nicht unterkriegen. Künstler und Kulturschaffende verlegen ihre Arbeit kurzerhand ins Netz und sorgen so dafür, dass künstlerische Relevanz, Unterhaltung und Solidarität auch in Krisenzeiten erhalten bleiben: Wir machen einen digitalen Rundgang durch die Szene und stellen die interessantesten Projekte vor.

Weil die Elbmetropole mit 60 Galerien, 48 Museen und 36 Theatern nicht nur über viele Kulturorte verfügt, sondern auch über ziemlich viele freie Kulturschaffende, geht der Kulturbetrieb auch in Corona-Zeiten weiter – und zwar online!

Per Videostream und über soziale Netzwerke wenden sich Ausstellungsmacher, Kulturschaffende und Kreative an Ihr Publikum, das sonst vor verschlossenen Türen stehen müsste.

Dabei gibt es ganz unterschiedliche Ansätze: Virtuelle Rundgänge durch die Kunstsammlung, persönliche Einblicke in den Ausstellungsbetrieb und neue digitale Formate, in denen Dresdner Künstler das tun, was sie am besten können: kreativ sein. Doch der Reihe nach…

Wir stellen sechs spannende Projekte vor, die Dresdner Kultur im wahrsten Sinne das Wortes vom Museum ins heimische Wohnzimmer bringen.

1. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Kunst zum Mittagessen!

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden veranstalten ab sofort jeden Dienstag um 12:00 Uhr einen Live-Walk durch eines ihrer Museen auf YouTube. Erste Station: Die nach sieben Sanierungsjahren frisch wiedereröffnete Gemäldegalerie Alte Meister mit rund 700 Bildern und 420 Skulpturen.

Ohnehin lohnt ein Blick in den YouTube-Kanal der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, um die Vorfreude auf den nächsten Besuch zu steigern, sobald die Ausstellungen wieder geöffnet sind.

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2. Verkehrsmuseum: Mein Schiff, mein Motor, mein Museum

Das Verkehrsmuseum Dresden postet ab sofort verschiedene Formate auf seinem YouTube-Kanal und zeigt persönliche Einblicke der Ausstellungsmacher. In der Rubrik „Klassenzimmer“ können junge Zuschauer außerdem lernen, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert.

Unser Highlight bis jetzt: Sven Bracke, Sammlungsleiter für die Bereiche Schienenverkehr und Schifffahrt, stellt sein Lieblingsexponat vor: Ein Freizeitmotorboot aus den 1960er Jahren. Warum man bei diesem Gefährt einiges über die Geschichte der DDR lernen kann, erklärt er im Video.

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3. tjg. theater junge generation: Schauspieler senden von Zuhause

Einen täglichen Theatergruß schicken die Schauspieler des tjg. theater junge generation unter dem Hashtag #tjgistfürdichda über die Facebook– und Instagram– Kanäle des Hauses. Dabei animieren sie Puppen und Objekte oder spielen kurze Szenen aus ihren jeweiligen Inszenierungen nach. Zuschauer können außerdem private Einblicke erhaschen und schauen, wie es bei den Künstlern zuhause so aussieht.

Der Probenbetrieb des tjg. geht übrigens auch online weiter: Täglich für zwei Stunden trifft sich das gesamte Ensemble der Produktion auf der digitalen Probebühne. Via Webcam wird gemeinsam das Stück gelesen, über Recherche-Material diskutiert, aber auch erste musikalische Proben in verteilten Wohnzimmern gab es schon.

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4. Dresdner Klubnetz: DJ-Sets im Wohnzimmer erleben

Die Maßnahmen gegen das Corona-Virus treffen die Clubszene besonders hart. Deshalb hat das Klubnetz Dresden, in dem 13 Clubs der Elbmetropole organisiert sind, eine Spenden- und Solidaritätsaktion ins Leben gerufen, um die Clubkultur in Dresden finanziell zu unterstützen. Unter dem Titel „Corona Streaming Sessions“ stellt das Klubnetz DJ-Sets online. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet auf der Klubnetz-Webseite die nötigen Infos. Auf seinem Facebook-Kanal informiert das Klubnetz über neue Streams.

Um die richtige Clubstimmung im heimischen Wohnzimmer müssen sich Zuhörer zwar noch selber kümmern, für den richtigen Sound ist aber gesorgt.

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5. Kampagne der freien Kreativwirtschaft: Lokale Künstler unterstützen

Der Branchenverband der Dresdner Kultur und Kreativwirtschaft, „Wir gestalten Dresden„, hat eine Kampagne gestartet, um lokale Künstler zu unterstützen. Und davon gibt es in Dresden eine ganze Menge. Nach Angaben des Vereins sind in Dresden alleine 2.100 Kultur- und Kreativunternehmen ansässig, etwa 18.500 Menschen arbeiten in der Branche. Unter dem Hashtag #supportyourlocalartists sind Dresdner Künstler aufgerufen, eigene Beiträge ins Netz zu stellen, um auf die schwierige finanzielle Situation für Freischaffende während der Krise aufmerksam zu machen und solidarisch zu sein.

Auch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden setzt sich verstärkt für freischaffende Künstler ein und hat die Aktion #stayathomeanbecreative ins Leben gerufen. Unter den Hashtags #stayathomeandbecreative, #AnsteckenderAlsCorona und #dontstopcreativity werden in den kommenden Wochen Dresdner Künstler eigene Videos veröffentlichen, die von der Stadt kuratiert und finanziert werden. Es lohnt sich also, zwischendurch auch immer mal auf den Social-Media Kanälen der Stadt Dresden und des Kulturhauptstadtbüros Dresden 2025 vorbeizuschauen, um festzustellen, dass das kulturelle Leben an der Elbe noch lange nicht stillsteht.

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6. Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste: Im Archiv von Weltklasse stöbern

Das Europäische Zentrum der Künste Hellerau öffnet sein Archiv und zeigt ab sofort hochklassige Kunst auf der Webseite: Interviews, Kurzfilme und sogar ganze Performance- und Konzertmitschnitte. Im Angebot sind ein Performance/Tanz-Programmein Musik-Programm und ein Mitmach-Programm. Wer sich in die Hellerau-Welt einlesen möchte, dem sei außerdem das Online-Magazin empfohlen.

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