Der Blick über die Elbe auf Dresden und die Altstadt

Das liebt die New York Times an Dresden

Fünf Orte, die die Elbmetropole zum internationalen "Place to go" machen

Dresden hat es auf die Liste der internationalen "Places to be" 2024 geschafft. Damit ist die Elbmetropole die einzige deutsche Stadt, die die größte englischsprachige Zeitung der Welt in diesem Jahr als besonders reisenswert auszeichnet. Damit steht die Elbmetropole in eine Reihe mit Paris, Singapur, Tasmanien und Maui, Hawaii. Wir zeigen die 5 Orte, die die New York Times internationalen Gästen in diesem Jahr empfiehlt.

Es ist ein Ritterschlag für die Elbmetropole. Denn die Liste der 52 Reise-Hot Spots umfasst nicht nur die Klassiker für internationale Städtereisende wie Paris oder Wien, sondern es geht in der Liste auch um Sehnsuchtsorte und ganz großes Reisekino: etwa Salar de Uyuni, die Salztonebene in den Anden, oder Zugreisen durch die atemberaubenden Landschaften von Neuseeland. Es geht also nicht nur um besonders schöne Städte, sondern es geht um inspirierende Reiserlebnisse.

Und die Tipps kommen nicht von ungefähr. Die Autorin des Textes über Dresden, Abbie Kozolchyck, veröffentlicht nicht nur in der New York Times, sondern auch in National Geographic, Condé Nast Traveler und der Cosmopolitan.

1. Die Schönheit der wiederaufgebauten Stadt: Der Neumarkt

Reisende flanieren über den Dresdner Neumarkt. Im Hintergrund ragt die Frauenkirche ins Bild.
Der Dresdner Neumarkt rund um die die Frauenkirche ist eines der Herzen der Altstadt. Wenn das Wetter stimmt, fühlen sich laue Sommerabende hier ein bisschen an wie in Italien. Mit dem Schließen der letzten Baulücken können die letzten Kapitel der Stadterneuerung abgeschlossen werden. Foto: Sven Döring (DML-BY)

Dass der Wiederaufbau Dresdens nach der verheerenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 2024 abgeschlossen ist, beeindruckt die New York Times. Konkret geht es Autorin Abbie Kozolchyck um die Fertigstellung des Neumarktes. Der ist nämlich fertig. Damit findet eine der größten Wiederaufbauleistungen nach dem 2. WK nach 40 Jahren Planungs- und Bauzeit ihren Abschluss: Mit der Schließung der letzten Baulücke durch den Neubau des im 2. WK zerstörten Palais Hoym.

Der Wiederaufbau des Neumarktes ist ein großartiges Gemeinschaftsprojekt von Fachleuten aus Politik, Verwaltung, Stadtplanung, Denkmalpflege, Kulturgeschichte, Architektur und Baukultur, Handwerk, aus Vereinen, Interessengemeinschaften und den Dresdnern selbst.
Das Zusammenspiel der Rekonstruktionen mit den neu gestalteten Quartiersabschnitten ist einmalig. Prof. Dr. Gerhard Glaser, Mitglied der Gestaltungskommission: Der Neumarkt ist ein Stadtgefüge, wo Wurzeln, Zerstörung und Neubeginn, in Formen der Moderne deutlich werden.

2. Caspar David Friedrich kehrt zum 250. Geburtstag zurück nach Dresden – Sonderschau im Albertinum

„Das Goße Gehege bei Dresden“ von Caspar David Friedrich (1774-1840 ist eine Spätwerk des Malers. Mit seiner eigenwilligen Perspektive nimmt das Bild Aspekte der modernen Kunst vorweg. Es ist, als würde der Betrachter einige Meter über dem Boden schweben. Die Wirkung: Man fühlt sich, als würde man in die Landschaft hineingesogen.. Foto: Michael R. Hennig (DML-BY)

Seine produktivste Zeit verbrachte der Maler Caspar David Friedrich in Dresden, wo er 40 Jahre lang in einem Haus am heutigen Terrassenufer lebte. Hier entstanden Schlüsselwerke wie „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ aber auch „Das Große Gehege bei Dresden„. Letzteres gibt es bis heute. Auf dem Gelände befindet sich heute das Messegelände. Besucher werden bei einem Rundgang zwar eine Ahnung der Landschaft bekommen, die Perspektive allerdings, aus der Friedrich das Bild gemalt hat, gibt es nicht. Der große Maler der deutschen Romantik kannte das Gelände gut und unternahm hier viele Spaziergänge.

Zum 250. Geburtstag feiert das Albertinum Caspar David Friedrich mit einer großen Sonderschau „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“, vom 24. August 2024 bis zum 5. Januar 2025.

In der Ausstellung im Albertinum werden Friedrichs Gemälde den wichtigsten Landschaftsbildern aus der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gegenübergestellt, die ihn einst inspiriert haben. Diese Landschaften der großen Meister – Jakob Ruisdael, Salvatore Rosa und Claude Lorrain – gehörten schon zu Friedrichs Lebzeiten zu den hoch geschätzten Hauptwerken der Galerie.

3. Caspar David Friedrich zum Zweiten: Den Zeichner Friedrich im Kupferstichkabinett entdecken.

Friedrich, Caspar David: Felsen an einem Waldweg (mit Blick in eine Schlucht), 1810 ?, Bleistift, aquarelliert, 180 x 260 mm, SKD Kupferstich-Kabinett Dresden C 1937-416 Foto: Herbert Boswank

Den berühmten Landschaftsgemälden von Caspar David Friedrich gingen akribische Studien voraus, häufig angefertigt auf stundenlangen Spaziergängen durch die Region rund um Dresden. Den Maler, der als gebürtiger Greifswalder das Meer so liebte, zog es hinaus in die Natur. Erst in seinem Atelier entstanden seine gewaltigen Landschaftswelten. Allerdings nicht als reales Abbild, sondern als aufwendig komponierte Konstruktion dessen, was der Maler zeigen wollte. So kann es sein, dass Felsen aus dem Elbsandsteingebirge an ganz anderer Stelle seine Ouvres wieder auftauchen.

Die Ausstellung „Caspar David Friedrich – Der Zeichner“ im Kupferstichkabinett vom 24. August 2024 bis zum 17. November 2024 wirft einen Blick auf den künstlerischen Prozess des Malers und zeigt seine Zeichnungen, die von großer Einfühlsamkeit und gleichzeitig von großer Genauigkeit geprägt sind.

4. Auf den Spuren Caspar David Friedrichs durch das Elbland wandern

Blick von der Aussichtsplattform des Bismarckturms über Radebeul
Blick von der Aussichtsplattform des Bismarckturms über Radebeul. Foto: Yvonne Seidemann (DML-BY)

Die Region Dresden Elbland ist ein Eldorado für Wanderer. Das wusste auch Caspar David Friedrich zu schätzen. Auf seinen Streifzügen ließ er die Inspiration der Landschaft des Elbtals auf sich wirken. Dabei verzichtete er konsequent auf technische Hilfsmittel. Kutschen kamen für ihn nicht infrage, zu oft hielt er inne, um Skizzen anzufertigen, die später Eingang in seine Bildwelten finden sollten.

Egal, ob Sie zwischen Kloster Altzella und Schloss Nossen oder durch das romantische Triebischtal wandern möchten: Wir haben Ihnen hier acht Routen zusammengestellt, um auf den Spuren des großen Romantikers Friedrich zu wandeln.

5. Das MOMA von Dresden: Das Archiv der Avantgarden eröffnet in klassischer Schale mit neuem Kern

Das „Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona“ im Blockhaus verfügt über eine weltweit einmalige Sammlung der Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Auch zahlreiche Nachlässe angesehener Künstler werden in dem offenen Archiv gepflegt. Foto: Archiv der Avantgarden

Am 5. Mai feiert das Archiv der Avantgarden (AdA) große Wiedereröffnung im Blockhaus. Das Archiv umfasst ungefähr 1,5 Millionen Objekte avantgardistischer Kunst und ist in dieser Form weltweit einmalig. Schon allein die Architektur des Hauses, die das renommierte spanische Büro Nieto Sobejano entworfen hat, ist einen Besuch wert. In der klassischen Hülle des Blockhauses steckt nämlich eine sachlich minimalistische Betonkonstruktion, die den Blick weg von störendem Dekor hin zu den Kunstwerken lenkt.

Im ADA werden die Spuren der künstlerischen Ideen, der zahlreichen radikalen Utopien und die erstaunliche Vernetzung der Künstler untereinander sichtbar. Dabei setzen die Kuratoren bewusst auf eine niedrigschwellige Präsentation der Objekte. Man muss also kein Experte sein, um sich in dem Archiv zurechtzufinden. Letzteres ist ohnehin eher unkonventionell organisiert. Der Sammler Egidio Marzano auf dessen Schenkung die Sammlung aufbaut, hatte die Objekte nämlich nicht hierarchisch, sondern kontextuell organisiert. Die Skizze auf der Serviette war ihm genauso wichtig wie das fertige Exponat. Das AdA ist ein Ort, an dem die Kunst zu ihren demokratischen Wurzeln zurückfindet. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb die New York Times auch für Dresden entschieden hat.