Süß und Zart

Köstlichkeiten aus Dresden Elbland

Shutterstock / Bildagentur Zoonar GmbH

Was die Küche betrifft, sind Dresden und Umgebung besonders für ihre wunderbaren Süßspeisen bekannt. Und die lassen sich kaum unter einen Hut bringen: Es ist nämlich alles dabei, von hauchzarten Teigkunstwerken über luftige Cremeschnitten bis hin zu schweren Backbomben. Wir stellen die wichtigsten Leckereien vor.

Dresdner Eierschecke

„Die Eierschecke ist eine Kuchensorte, die zum Schaden der Menschheit auf dem Rest des Globus unbekannt geblieben ist.“ Das sagt der in dieser Frage zugegebenermaßen vermutlich nicht ganz neutrale Dresdner Erich Kästner. Auswärtige meinen beim ersten Blick oft, einen Rechtschreibfehler entdeckt zu haben, und halten das Gebäck für eine Eierschnecke. Da liegen sie falsch.

Die Eierschecke besteht aus drei Schichten: Auf einem Hefeteigboden wird eine Masse aus Quark, Vanillepudding, Butter, Ei, Zucker und Milch verteilt. Die oberste Schicht besteht aus cremig gerührtem Eigelb mit Butter, Zucker, Vanillepudding und steif geschlagenem Eiweiß.

Man kann die Quarkmasse, je nach Geschmack, mit Rosinen, Streuseln oder gehobelten Mandeln verfeinern.

© Bäckerei Wippler

Meißner Fummel

Aus Meißen kommt nicht nur das weltberühmte Porzellan, sondern auch dieses bemerkenswerte Gebäck. Beim Fummel handelt es sich um einen Hohlkörper aus ordinärem Nudelteig aus Wasser, Mehl und etwas Fett, der superdünn ausgerollt, gefaltet und vor dem Backen leicht aufgeblasen wird.

Geschmack: keiner. Nährwert: praktisch Null.

Dass die Teigballons noch bis heute (etwa im traditionsreichen Meißner Café Zieger) verkauft werden, liegt eher daran, dass die Legende dahinter ganz gut ist: Vor 300 Jahren verkehrte regelmäßig ein Kurier Augusts des Starken zwischen Dresden und Meißen. Der Überlieferung nach mochte er die Weinkeller auf der Strecke, so dass er bei der Ankunft stets ordentlich einen im Tee hatte. Der erboste Kurfürst befahl den Meißner Bäckern, ein hochzerbrechliches Gebäck zu entwickeln, dass man nur nüchtern von A nach B schaffen konnte. Dieses sollte der Bote nach getaner Reise am Stück vorzeigen.

Heute bekommt jedes Paar, das in Meißen heiratet, einen Fummel: als Symbol für die Zerbrechlichkeit der Liebe.

© Daniel Bahrmann / stock.adobe.com

Quarkkäulchen

Käulchen kommt vom mittelhochdeutschen Kaule, was Kugel bedeutet. Von der Form her ähneln Quarkkäulchen Frikadellen, sie sind aber aus Quarkteig. Dieser besteht aus geriebenen Pellkartoffeln, Quark, Eiern und Mehl. Beim Verhältnis von Kartoffeln zu Quark darf man improvisieren.

Wenn die kleinen, flachen Klößchen in Fett ausgebacken wurden, verfeinert man sie mit Zucker, Zimt und eventuell Zitronensaft. Man darf sie auch mit Apfelmus servieren, Eis oder Kompott – auch hier sind die Sachsen erfinderisch.

© Getty Images / iStockphoto

Dresdner Stollen

Der Dresdner Stollen unterscheidet sich von gewöhnlichem Stollen durch den Umstand, dass er besonders gehaltreich ist. Auf 100 Teile Mehl müssen mindestens 50 Teile Butter kommen. Außerdem darf in einem echten Dresdner Stollen nicht mit Sultaninen, Orangeat oder Zitronat und Mandeln gegeizt werden. Margarine und künstliche Aromen sind hingegen nicht erlaubt.

Der Name ist geschützt: Als Dresdner Stollen dürfen sich nur solche Stollen bezeichnen, die in oder um Dresden hergestellt wurden und den Qualitätsanforderungen des Schutzverbandes Dresdner Stollen entsprechen.

© Schutzverband Dresdner Stollen/Tobias Ritz

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