Regionale Spezialitäten aus Dresden Elbland: Genuss von hier

Auf den Spuren von Qualität und Tradition

Regiolale Spezialitäten Dresden Elbland
Heimische Lebens­mittel und regionale Spezialitäten aus Dresden Elbland entdecken. Foto: pexels/Daria Onikiienko

Sachsens älteste Brauerei, über 500 Jahre Fischzucht und Weinbau seit dem 12. Jahrhundert – im Elbland warten echte Köstlichkeiten auf Genießer. Wir zeigen, wo ihr sie entdecken könnt.

Dresden Elbland ist eine Schatzkammer für Genießer: von den prachtvollen Karpfen aus Moritzburg über die fast vergessenen Meissner Spezialitäten einer ganz besonderen Schweinerasse bis hin zu Dresdens überraschender Schokoladentradition. Jede regionale Spezialität hat ihre eigene Geschichte – mal jahrhundertealt, mal ungewöhnlich – und lädt dazu ein, den Geschmack der Region zu entdecken.

Karpfen aus Moritzburg – Tradition, die man schmeckt

Karpfen
Seit über 500 Jahren stehen Karpfen aus den Moritzburger Himmelsteichen auf der sächsischen Speisekarte. Foto: iStock

Schon im 16. Jahrhundert legte Herzog Georg der Bärtige den Grundstein für die Moritzburger Teichwirtschaft – und bis heute werden in den 22 Teichen Speisekarpfen, aber auch Schleie, Zander und Wels gezüchtet. Die Qualität ist legendär: Sächsische Karpfen haben einen ausgesprochen hohen Filetanteil, festes Fleisch und sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Kein Wunder, dass sie im europäischen Leistungsvergleich des Landesumweltamtes ausgezeichnet abschnitten.

Jeden Herbst beim traditionellen Fisch- und Waldfest werden die Teiche abgefischt, und spätestens ab Oktober landen die Fischspezialitäten frisch auf den Tellern der Elbländer Restaurants. Wer lieber selbst in der Küche zaubert, findet im hofeigenen Laden der Teichwirtschaft Moritzburg in Bärnsdorf ab Anfang September frischen Fisch direkt aus dem Teich – oft bis in den Februar hinein.

Wild aus dem Elbland und rund um Moritzburg

Fleischgericht mit Wild
Küchenfertigen Wildbraten und veredelte Wildspezialitäten aus dem Elbland gibt es in ausgesuchten Hofläden. Foto: pexels/Mahmoud Salem

Die Moritzburger Teiche liegen eingebettet im weitläufigen Friedewald – einem beliebten Naherholungsgebiet und zugleich traditionsreichen Jagdrevier. Das dort heimische Wild, ob Reh, Hirsch oder Wildschwein, steht bei Genießern und Gastronomen hoch im Kurs. Wildbret gilt als besonders hochwertiges Fleisch: Die freilebenden Tiere ernähren sich ausschließlich von dem, was der Wald ihnen bietet – Knospen, Blättern und Gräsern. Das verleiht dem Fleisch nicht nur sein kräftiges Aroma, sondern macht es auch reich an Nährstoffen. Seit 2010 garantiert das Label „Wild aus Sachsen“ vom Landesverband Sachsen e.V. und dem Staatsbetrieb Sachsenforst die regionale Qualität.

Frisches Wildbret aus Moritzburg und dem Elbland gibt es direkt in regionalen Hofläden wie dem Hofgut Kaltenbach in Thiendorf, auf dem Dresdner Sachsenmarkt sowie auf saisonalen Märkten der Region. Auch digital lässt sich das Fleisch über die Waldfleisch-App bequem bestellen. Beste Wildbret-Küche in Moritzburg genießt man in Adams Gasthof  und anderen Traditionsgasthäusern.

Meissner Schwerter Bräu

Blick über die Altstadt von Meißen mit einem Glas Schwerter Bier in der Hand
In Meißen und Umgebung genießt man seit Jahrhunderten die feinen Biere aus Sachsens ältester Privatbrauerei. Foto: © Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH

Sachsens älteste Privatbrauerei steht in Meißen. Eric Schäffer bewirtschaftet seit 2009 die Meissner Schwerter Brauerei, die auf über 550 Jahre Brauerei-Geschichte zurückblicken kann. Sorgfalt und Qualität stehen an erster Stelle: Sämtliche Zutaten kommen aus dem heimischen Anbau. Der Hopfen wird zum Beispiel aus dem Hopfen-Anbaugebiet Elbe-Saale bezogen – die Gerste kommt von Landwirten aus dem Meißner Land. Die Meissner Schwerter Brauerei erhält regelmäßig Goldene DLG-Preise für ihre Brauspezialitäten und wurde für ihr „Kellerbier“ mit dem „International Craft Beer Award“ ausgezeichnet. Bereits zum vierten Mal erhielt die Brauerei 2025 den Bundesehrenpreis für herausragende Qualität in der Lebensmittelproduktion und gehört damit zu den besten deutschen Brauereien.

Im Schwerter Werksverkauf sowie in der angeschlossenen Brauereigaststätte „Zum Schwerter Bräu“ und weiteren Gasthäusern in der Region kann man die Biere zapffrisch genießen.

Spezialitäten vom Meißner Schwein

Spezialitäten vom Meißner Schwein
Spezialitäten vom Meißner Schwein wie Kotelett, Filet, Kamm, Karree, Landsalami, Schinken, Blut- und Landleberwurst erhält man u.a. in ausgewählten Hofläden. Foto: pexels/Julia Filirovska

Wer Meißen besucht, entdeckt nicht nur Wein und Porzellan, sondern auch eine ganz besondere kulinarische Rarität: das „Meißner Schwein“. Die traditionsreiche Rasse wurde bereits 1888 von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft anerkannt, geriet fast in Vergessenheit – und feiert nun ihr genussvolles Comeback. Die Schweine leben in Freilandhaltung, mit viel Bewegung, frischer Luft und saftigen Wiesen. Gefüttert werden sie ausschließlich mit Biofutter aus eigener Produktion – Klee, Kartoffeln und Futtergetreide. Das Ergebnis: zartes, aromatisches Fleisch von unvergleichlicher Bio-Qualität.

Die Spezialitäten vom Meißner Schwein sind bei ausgewählten regionalen Fleischern und Gastronomen in und um Meißen erhältlich, unter anderem in der Fleischerei Richter oder im Domkeller.

Ein „echtes“ Meißner Schwein muss im Meißner Land geboren und aufgewachsen sein, Futter und Haltung müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Schlachtung, Verarbeitung und Verkauf erfolgen in der Region. © Jean Bungartz (WikiMediaCommons)

Nieschützer Spargel

In Nieschütz, etwa zehn Kilometer von Meißen entfernt in Richtung Riesa, wird Spargel angebaut. Der Anbau der Sonderkultur hat hier seit 1994 Tradition. Vermarktet wird das zarte Frühlingsgemüse über den malerisch in unmittelbarer Nähe der Elbe am westlichen Ende der sächsischen Weinstraße gelegenen eigenen Hofladen. Während der Saison von Anfang April bis zum Johannistag am 24. Juni wird der sächsische Spargel außerdem in vielen Restaurants und Gaststätten entlang des Elberadweges serviert. Neben dem weißen Klassiker bietet der Nieschützer Spargelhof auch den immer beliebteren grünen Spargel an, ebenso wie – etwas exotischer – Wildspargel.

Dresden als Schokoladenhauptstadt

Schokolade. Die süße Verführung gibt es in unzähligen Varianten. © Daria Yakovleva (Pixabay)

Kaum einer weiß, dass die erste Milchschokolade nicht in der Schweiz, sondern in Dresden erfunden wurde. Jordan & Timaeus brachten ihre Schokoladenrezeptur aus 60 Prozent Kakao, 30 Prozent Zucker und 10 Prozent Eselsmilch bereits im Jahr 1839 auf den Markt. Anfang des 20. Jahrhunderts war Dresden das Zentrum der deutschen Schokoladenindustrie. 28 Schokoladenhersteller, darunter namhafte wie Gottfried Jordan und August Friedrich Timaeus, beschäftigten seinerzeit mehr als 10.000 Menschen in ihren Unternehmen. Und noch heute hat Dresden eine ganz besondere Beziehung zur süßen Versuchung.

Von der Qualität Dresdner Schokolade kann man sich unter anderem in der Schokoladenmanufaktur Comondas gegenüber vom Residenzschloss überzeugen. Wer noch mehr über die Geschichte der süßen Verführung erfahren möchte, sollte dem anliegenden Schokoladenmuseum unbedingt einen Besuch abstatten.

Dresdner Kaffeekultur

Lange war er von der Bildfläche verschwunden – Heute ist handgemachter Filterkaffee wieder hip. © Karl Fredrickson (unsplash)

Kaffee ist in Sachsen Kulturgut, die Leidenschaft der „Kaffeesachsen“ für die aromatischen Bohnen ist sprichwörtlich und reicht weit zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurde hier dem Kaffeegenuss gefrönt – zunächst am Hof Augusts des Starken, später auch in bürgerlichen Wohnstuben. Das nachmittägliche „Kaffeetrinken“ trat von hier aus seinen Siegeszug an und wurde zur festen Tradition. Im 19. Jahrhundert entstanden überall in Dresden Kaffeespezialhandlungen und kleine Kaffeeröstereien. Einen Meilenstein für die moderne Kaffeekultur setzte 1908 Melitta Bentz: Im Jahre 1908 greift sie kurzerhand zu Hammer und Nagel, durchlöchert damit einen Messingtopf und füllt diesen mit Löschpapier aus den Schulheften ihrer Söhne. Der erste Kaffeefilter war erfunden.

Heute erlebt die sächsische Kaffeekultur eine neue Blüte: Dresdner Kaffeeröstereien bereichern die lokale Gastronomie-Szene mit ihren aromatischen Kreationen. Dazu passt ein Stück Eierschecke von einer der vielen Dresdner Traditionsbäckereien.

Weinkultur und mehr

Die Weingüter in Dresden Elbland sind Anziehungspunkt für Naturfreunde und Genießer.

Seit mehr als 850 Jahren prägt der Weinbau das Gesicht der Region. Die traditionellen Weinfeste zählen zu den absoluten Highlights im Elbtal und lassen die lange Weinkultur jedes Jahr aufs Neue aufleben. In bekannten Weingütern wie dem Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth, dem Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe oder der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG kann man edle Tropfen probieren und dabei tief in die Geschichte des sächsischen Weins eintauchen.

Ob Weingüter und Besenwirtschaften, Vinotheken, Manufakturen oder Genusserlebnisse: in der Genusskarte Dresden Elbland (zum Download oder als kostenlose Broschüre) bekommt ihr eine Übersicht über die vielfältigen Angebote.

Hofläden, saisonale Märkte und Wochenmärkte

Viele regionale Köstlichkeiten gibt es nicht im Supermarkt – sie werden über eigene Hofläden und Wochenmärkte vertrieben. In der Broschüre Regional genießen (zum Download oder zum kostenlosen Bestellen) gibt es eine Übersicht über alle Märkte und Erzeuger-Läden.


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