Alte Reben, junge Winzer: Dresden Elbland, eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands, lässt sich am besten auf dem Fahrrad erkunden.
Sachsen mag eines der kleinsten deutschen Weinanbaugebiete sein. Aber groß genug für eine Radtour ist es allemal.
Unsere führt durchs Elbland nördlich von Dresden und beginnt in Meißen bei der Sächsischen Winzergenossenschaft. In der Wein-Erlebniswelt im ehemaligen kurfürstlichen Weingut wartet ein kleines Museum auf den Besucher – und ein großzügiger Laden, in dem der Genossenschaftswein verkauft wird. Sage und schreibe 1500 Kleinst- und Hobbywinzer tragen ihre Ernte dazu bei: In dem kleinen Anbaugebiet gibt es sehr viele Enthusiasten, insgesamt sollen mehr als 2500 Sachsen Wein anbauen.
Von der Genossenschaft der Weinenthusiasten ins Schloss mit langer Geschichte
Der Meißner Burgberg mit Albrechtsburg und Dom ist ein Pendant zum Hradschin in Prag. Foto: Weingut Schloss Proschwitz
Die Aussicht ist wahrlich idyllisch. Foto: Weingut Schloss Proschwitz
Jetzt aber aufs Rad. Den Berg hinauf – die erste und letzte nennenswerte Steigung bei unserer Tour – geht es zum Schloss Proschwitz, einem der traditionsreichsten Weingüter Sachsens. Auch hier wartet neben dem Restaurant eine Vinothek, in der man die preisgekrönten Weine verkosten kann.
Anschließend geht es hinunter zum Fluss und auf dem Elberadweg Richtung Dresden. Links und rechts des Flusses erheben sich die Hügel, an denen seit mehr als tausend Jahren Wein angebaut wird. Die Weingüter und die dazugehörigen Vinotheken liegen, wie das Weingut Schuh in Sörnewitz, nah am Radweg.
Die Geschwister Matthias Schuh und Katharina Pollmer leiten einen Betrieb, der exemplarisch steht für die aufstrebende Weinregion Sachsen.
Nicht nur aufgrund des Alters gehören die beiden mit Anfang dreißig zu den jungen Wilden. Auch ihr entstaubter Ansatz ist im östlichsten deutschen Anbaugebiet noch nicht die Regel: Statt wie viele andere auf den hier regionaltypischen Goldriesling zu setzen, experimentieren sie mit Cuvées und modernem Marketing.
„Unsere Philosophie sind Weine, die ihren Ursprung widerspiegeln, sie sollen ihre Zeit bekommen“, erzählt Pollmer, gelernte Sommelière, im Hofladen. Sachsen und seinen Wandel hin zu einem Anbaugebiet, das über den eigenen Tellerrand blickt, beobachtet sie mit Wohlwollen: „Die Jungen treten in die erste Reihe, das Elbland ist auf einem guten Weg. Es ist doch alles da: Natur, Kultur und Tradition – das müssen wir nutzen.“
In Sörnewitz verlassen wir den Elberadweg, biegen ab Richtung Osten und fahren durchs sanft geschwungene Elbland nach Weinböhla. Hier finden wir eine der Straußenwirtschaften der Region.
Die Tradition des halb gewerblichen Ausschanks von selbst gekeltertem Wein geht noch auf die Landgüterverordnung Karl des Großen zurück. In Sachsen hat sie sich durch die DDR-Zeiten hindurch bis heute erhalten.
Katrin Lässig schenkt vier Monate im Jahr – mehr erlaubt das Gesetz nicht – den Müller-Thurgau, Traminer oder Schieler aus. Das ist ein für die Region typischer Pseudo-Rosé aus weißen und roten Rebsorten, der direkt unter ihrem Haus wächst. Man sitzt hier an rustikalen Holztischen oder auf der Terrasse, von der sich ein fantastischer Blick übers Elbtal bietet. Direkt hinterm Grundstück führt der Sächsische Weinwanderweg vorbei. Dort wird das Reinigungswerkzeug aufgehängt, das davon kündet, dass die Straußenwirtschaft Im Waldacker geöffnet hat.
Auch Lässig bemerkt, dass sich etwas entwickelt im Elbland: „Das Publikum wird jünger, aber egal in welchem Alter: Die Leute wollen vor allem den eigenen Wein direkt vom Erzeuger.“ Dazu serviert sie Fettbemmchen, Flammkuchen oder Kesselgulasch.
Entsprechend gestärkt ist der Rückweg nach Meißen kein Problem mehr.
Alte Reben, junge Winzer: Dresden Elbland, eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands, lässt sich am besten auf dem Fahrrad erkunden.
Sachsen mag eines der kleinsten deutschen Weinanbaugebiete sein. Aber groß genug für eine Radtour ist es allemal.
Unsere führt durchs Elbland nördlich von Dresden und beginnt in Meißen bei der Sächsischen Winzergenossenschaft. In der Wein-Erlebniswelt im ehemaligen kurfürstlichen Weingut wartet ein kleines Museum auf den Besucher – und ein großzügiger Laden, in dem der Genossenschaftswein verkauft wird. Sage und schreibe 1500 Kleinst- und Hobbywinzer tragen ihre Ernte dazu bei: In dem kleinen Anbaugebiet gibt es sehr viele Enthusiasten, insgesamt sollen mehr als 2500 Sachsen Wein anbauen.
Von der Genossenschaft der Weinenthusiasten ins Schloss mit langer Geschichte
Jetzt aber aufs Rad. Den Berg hinauf – die erste und letzte nennenswerte Steigung bei unserer Tour – geht es zum Schloss Proschwitz, einem der traditionsreichsten Weingüter Sachsens. Auch hier wartet neben dem Restaurant eine Vinothek, in der man die preisgekrönten Weine verkosten kann.
Anschließend geht es hinunter zum Fluss und auf dem Elberadweg Richtung Dresden. Links und rechts des Flusses erheben sich die Hügel, an denen seit mehr als tausend Jahren Wein angebaut wird. Die Weingüter und die dazugehörigen Vinotheken liegen, wie das Weingut Schuh in Sörnewitz, nah am Radweg.
Die Geschwister Matthias Schuh und Katharina Pollmer leiten einen Betrieb, der exemplarisch steht für die aufstrebende Weinregion Sachsen.
Nicht nur aufgrund des Alters gehören die beiden mit Anfang dreißig zu den jungen Wilden. Auch ihr entstaubter Ansatz ist im östlichsten deutschen Anbaugebiet noch nicht die Regel: Statt wie viele andere auf den hier regionaltypischen Goldriesling zu setzen, experimentieren sie mit Cuvées und modernem Marketing.
„Unsere Philosophie sind Weine, die ihren Ursprung widerspiegeln, sie sollen ihre Zeit bekommen“, erzählt Pollmer, gelernte Sommelière, im Hofladen. Sachsen und seinen Wandel hin zu einem Anbaugebiet, das über den eigenen Tellerrand blickt, beobachtet sie mit Wohlwollen: „Die Jungen treten in die erste Reihe, das Elbland ist auf einem guten Weg. Es ist doch alles da: Natur, Kultur und Tradition – das müssen wir nutzen.“
In der Straußenwirtschaft
In Sörnewitz verlassen wir den Elberadweg, biegen ab Richtung Osten und fahren durchs sanft geschwungene Elbland nach Weinböhla. Hier finden wir eine der Straußenwirtschaften der Region.
Die Tradition des halb gewerblichen Ausschanks von selbst gekeltertem Wein geht noch auf die Landgüterverordnung Karl des Großen zurück. In Sachsen hat sie sich durch die DDR-Zeiten hindurch bis heute erhalten.
Katrin Lässig schenkt vier Monate im Jahr – mehr erlaubt das Gesetz nicht – den Müller-Thurgau, Traminer oder Schieler aus. Das ist ein für die Region typischer Pseudo-Rosé aus weißen und roten Rebsorten, der direkt unter ihrem Haus wächst. Man sitzt hier an rustikalen Holztischen oder auf der Terrasse, von der sich ein fantastischer Blick übers Elbtal bietet. Direkt hinterm Grundstück führt der Sächsische Weinwanderweg vorbei. Dort wird das Reinigungswerkzeug aufgehängt, das davon kündet, dass die Straußenwirtschaft Im Waldacker geöffnet hat.
Auch Lässig bemerkt, dass sich etwas entwickelt im Elbland: „Das Publikum wird jünger, aber egal in welchem Alter: Die Leute wollen vor allem den eigenen Wein direkt vom Erzeuger.“ Dazu serviert sie Fettbemmchen, Flammkuchen oder Kesselgulasch.
Entsprechend gestärkt ist der Rückweg nach Meißen kein Problem mehr.
Genießertipps
Sächsische Winzergenossenschaft Meißen, Bennoweg 9, 01662 Meißen
Schloss Proschwitz, Dorfanger 19, 01665 Zadel über Meißen
Weingut Vincenz Richter, Kapitelholzsteig 1, 01662 Meißen
Weingut Schuh, Dresdner Straße 314, 01640 Coswig OT Sörnewitz
Historisches Weinböhlauer Weingut, Kirchplatz 19, 01689 Weinböhla
Straußenwirtschaft im Waldacker, Am Waldacker 9a, 01689 Niederau, Tel. 035243 / 44467
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