„Der Wanderer über dem Nebelmeer" (um 1818) zählt zu den Ikonen der Kunstgeschichte. Die HfBK Dresden ergründet das Gemälde Caspar David Friedrichs in einer Sonderausstellung.
Einsam steht der Wanderer auf einem Felsen, seinen Betrachtern hat er den Rücken zugewandt, der Blick geht in die Ferne. Unter ihm erstreckt sich das Nebelmeer: Eine mystische Naturkulisse aus schroffen, nebelverhangenen Felsen und einer majestätischen Bergkette. Was fühlt der Wanderer bei diesem Anblick? Welche Emotionen können Betrachter in seinem Gesicht lesen? Zu diesen Fragen gibt es keine Antworten – nur Spekulationen. Denn das Gesicht des Wanderers wird für immer unsichtbar bleiben. Und wahrscheinlich macht gerade das den Reiz des Gemäldes aus.
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden) befasst sich in ihrer Ausstellung „Das Gesicht des Wanderers“ mit dem großen Interpretationsspielraum, den das Gemälde hinterlässt. Seit 2018 präsentiert die Hochschule in ihrer Kunsthalle „Oktogon“ Ausstellungen zu Fragen des Existentiellen im Kontext der Kunst. Beim dritten Kapitel der Reihe bildet Caspar David Friedrichs Werk „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ den Ausgangspunkt.
Dresden feiert Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag
Auch László F. Földényi, Essayist, Kunsttheoretiker und Übersetzer, widmete sich in seinem Buch „Der Maler und der Wanderer: Caspar David Friedrichs Urkino“ dem berühmten Gemälde. In seinem Text setzte er sich auch mit den ikonografischen Aspekten des Bildes auseinander, wie dem Sehen selbst. Aber auch mit dem, was im Verborgenen bleibt, wie das geheimnisumwobene Gesicht des Wanderers. Földényi wird im Rahmen der Ausstellung einen Vortrag halten und zu neuen Gedanken zum viel diskutierten Gemälde anregen.
Was sein Maler, Caspar David Friedrich, wohl zu den Spekulationen gesagt hätte? Heute ist er einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik – wenn nicht sogar der bedeutendste. Anlässlich seines 250. Geburtstages wird der Maler in diesem Jahr besonders gewürdigt – mit vielen Ausstellungen und Projekten in Städten wie Berlin, Hamburg und Dresden.
Das Jahr 2024 steht unter einem besonderen Stern – und sein Name ist Caspar David Friedrich. Der Maler lebte 40 Jahre lang in Dresden.
Das Verhältnis von Mensch und Natur
Über 40 Jahre lang lebte Friedrich in Dresden. Auf seinen Wanderungen durch die Dresdener Umgebung ließ er sich für seine Werke inspirieren. In seinen Gemälden griff er häufig das Verhältnis von Mensch und Natur auf. Im Fall von „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ scheint die Rückenfigur des Wanderers dem Betrachter den Blick in die Landschaft zu versperren. Er kann nicht, wie die Figur, selbst in die Natur eintauchen, sondern sie nur aus der Distanz beäugen.
Eine Annäherung an das Gemälde aus heutiger Perspektive
Am 17. Januar 1824 wurde Caspar David Friedrich von der Dresdner Akademie zum außerordentlichen Professor berufen. Für die HfBK Dresden ein Grund mehr, ihm das Projekt zu widmen. Die Ausstellung lädt Studierende, Meisterschülerinnen und Meisterschüler, Alumni sowie Lehrende dazu ein, ihren eigenen Assoziationen zu dem Gemälde freien Lauf zu lassen und sich ganz individuell mit dem berühmten Werk zu beschäftigen.
Aus über 100 Einreichungen zu dem Gemälde wird eine Auswahl bei der Ausstellung vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die Annäherung an Friedrich und seinen Wanderer aus der heutigen Perspektive. Dabei wird auch immer wieder die Frage gestellt: Welche Relevanz hat sein Werk für die zeitgenössische Kunst? Die Annäherung geschieht in verschiedenen Formen: von einer Analyse über poetische Reflexion bis hin zum ironischen Kommentar.
Darüber hinaus ist ein Begleitprogramm bestehend aus Führungen und Gesprächen mit Künstlerinnen und Künstlern geplant. Kuratiert wird die Ausstellung von Susanne Greinke, Kunsthistorikerin, und Dorothée Billard, Künstlerisches Publizieren an der HfBK Dresden.
Adresse: Kunsthalle (Oktogon) der HfBK Dresden, Brühlsche Terrasse 1, 01067 Dresden, Vernissage am 23.05.2024 um 19 Uhr, Ausstellung vom 24.05. – 23.06.2024. Aktuelle Informationen unter: www.hfbk-dresden.de.
„Der Wanderer über dem Nebelmeer" (um 1818) zählt zu den Ikonen der Kunstgeschichte. Die HfBK Dresden ergründet das Gemälde Caspar David Friedrichs in einer Sonderausstellung.
Einsam steht der Wanderer auf einem Felsen, seinen Betrachtern hat er den Rücken zugewandt, der Blick geht in die Ferne. Unter ihm erstreckt sich das Nebelmeer: Eine mystische Naturkulisse aus schroffen, nebelverhangenen Felsen und einer majestätischen Bergkette. Was fühlt der Wanderer bei diesem Anblick? Welche Emotionen können Betrachter in seinem Gesicht lesen? Zu diesen Fragen gibt es keine Antworten – nur Spekulationen. Denn das Gesicht des Wanderers wird für immer unsichtbar bleiben. Und wahrscheinlich macht gerade das den Reiz des Gemäldes aus.
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden) befasst sich in ihrer Ausstellung „Das Gesicht des Wanderers“ mit dem großen Interpretationsspielraum, den das Gemälde hinterlässt. Seit 2018 präsentiert die Hochschule in ihrer Kunsthalle „Oktogon“ Ausstellungen zu Fragen des Existentiellen im Kontext der Kunst. Beim dritten Kapitel der Reihe bildet Caspar David Friedrichs Werk „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ den Ausgangspunkt.
Dresden feiert Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag
Auch László F. Földényi, Essayist, Kunsttheoretiker und Übersetzer, widmete sich in seinem Buch „Der Maler und der Wanderer: Caspar David Friedrichs Urkino“ dem berühmten Gemälde. In seinem Text setzte er sich auch mit den ikonografischen Aspekten des Bildes auseinander, wie dem Sehen selbst. Aber auch mit dem, was im Verborgenen bleibt, wie das geheimnisumwobene Gesicht des Wanderers. Földényi wird im Rahmen der Ausstellung einen Vortrag halten und zu neuen Gedanken zum viel diskutierten Gemälde anregen.
Was sein Maler, Caspar David Friedrich, wohl zu den Spekulationen gesagt hätte? Heute ist er einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik – wenn nicht sogar der bedeutendste. Anlässlich seines 250. Geburtstages wird der Maler in diesem Jahr besonders gewürdigt – mit vielen Ausstellungen und Projekten in Städten wie Berlin, Hamburg und Dresden.
Dresden feiert den Meister der Romantik
Das Jahr 2024 steht unter einem besonderen Stern – und sein Name ist Caspar David Friedrich. Der Maler lebte 40 Jahre lang in Dresden.
Das Verhältnis von Mensch und Natur
Über 40 Jahre lang lebte Friedrich in Dresden. Auf seinen Wanderungen durch die Dresdener Umgebung ließ er sich für seine Werke inspirieren. In seinen Gemälden griff er häufig das Verhältnis von Mensch und Natur auf. Im Fall von „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ scheint die Rückenfigur des Wanderers dem Betrachter den Blick in die Landschaft zu versperren. Er kann nicht, wie die Figur, selbst in die Natur eintauchen, sondern sie nur aus der Distanz beäugen.
Eine Annäherung an das Gemälde aus heutiger Perspektive
Am 17. Januar 1824 wurde Caspar David Friedrich von der Dresdner Akademie zum außerordentlichen Professor berufen. Für die HfBK Dresden ein Grund mehr, ihm das Projekt zu widmen. Die Ausstellung lädt Studierende, Meisterschülerinnen und Meisterschüler, Alumni sowie Lehrende dazu ein, ihren eigenen Assoziationen zu dem Gemälde freien Lauf zu lassen und sich ganz individuell mit dem berühmten Werk zu beschäftigen.
Aus über 100 Einreichungen zu dem Gemälde wird eine Auswahl bei der Ausstellung vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die Annäherung an Friedrich und seinen Wanderer aus der heutigen Perspektive. Dabei wird auch immer wieder die Frage gestellt: Welche Relevanz hat sein Werk für die zeitgenössische Kunst? Die Annäherung geschieht in verschiedenen Formen: von einer Analyse über poetische Reflexion bis hin zum ironischen Kommentar.
Darüber hinaus ist ein Begleitprogramm bestehend aus Führungen und Gesprächen mit Künstlerinnen und Künstlern geplant. Kuratiert wird die Ausstellung von Susanne Greinke, Kunsthistorikerin, und Dorothée Billard, Künstlerisches Publizieren an der HfBK Dresden.
Adresse: Kunsthalle (Oktogon) der HfBK Dresden, Brühlsche Terrasse 1, 01067 Dresden, Vernissage am 23.05.2024 um 19 Uhr, Ausstellung vom 24.05. – 23.06.2024.
Aktuelle Informationen unter: www.hfbk-dresden.de.