Gerhard von Kügelgen – Dresdens „Seelenmaler“

250. Geburtstag des Dresdner Historien- und Porträtmalers

Gerhard von Kügelgen
Gerhard von Kügelgen war ein berühmter deutscher Porträt- und Historienmaler. Dieses Bildnis des Künstlers stammt von Carl Christian Vogel von Vogelstein, angefertigt 1813. Foto: Kupferstich-Kabinett

Lebte Gerhard von Kügelgen heute, würde er sicher als Promi-Maler gefeiert. So glänzend sein Leben war, so dramatisch sein Tod. Anlässlich des 250. Geburtstags widmet ihm das im Kügelgenhaus beheimatete Museum der Dresdner Romantik eine Sonderausstellung.

Wer war Gerhard von Kügelgen?

Gerhard von Kügelgen war Porträtmaler und Professor an der Kunstakademie Dresden. Kügelgen hat alle wichtigen Persönlichkeiten seiner Zeit auf der Leinwand verewigt, unter anderem die russische Zarenfamilie, den Kriegshelden Gebhard Leberecht von Blücher oder seinen engen Freund Caspar David Friedrich. In Weimar porträtierte er Johann Wolfgang von Goethe, der ihn einen „Seelenmaler“ nannte.

Das Kügelgenhaus: Früher Treffpunkt für Intellektuelle, heute Museum

Von 1808 bis 1820 lebte Kügelgen mit seiner Familie in der Dresdner Neustadt. Das Wohnhaus des vor nunmehr 250 Jahren geborenen Malers war Treffpunkt von Künstlern, Dichtern und Musikern der Frühromantik – einer Epoche, in der die Kunststadt Dresden eine richtungweisende Rolle spielte.

  • Bildnis Carl Ludwig Fernow
  • Gerhard von Kügelgen
  • Bildnis der Frau des Künstlers, Helene Marie von Kügelgen
  • Kügelgen

Heute befindet sich im Kügelgenhaus das Museum der Dresdner Romantik, das an die herausragende Bedeutung Dresdens im Zeitalter der Romantik erinnert. In neun thematisch gestalteten Räumen, alle eingerichtet mit für die damalige Zeit typischen Möbeln, werden die Familie Kügelgen und ihre prominenten Gäste sowie die wichtigsten Vertreter der Romantik vorgestellt.

Der Besuch von Johann Wolfgang Goethe bei Kügelgen wird besonders gewürdigt. Besonders sehenswert sind zugleich das wieder eingerichtete Atelier Kügelgens sowie die reich bemalten Holzdecken aus dem 17. Jahrhundert.

Virtueller Rundgang durch das Kügelgenhaus

Wer das Kügelgenhaus nicht persönlich besuchen kann, dem sei dieses Angebot empfohlen: Über diesen Link können Sie einen virtuellen Rundgang durch das Museum der Dresdner Romantik unternehmen.

Sonderausstellung „Tatort Waldschlösschen“ behandelt den Mord an Gerhard von Kügelgen

So glänzend das Leben von Gerhard von Kügelgen, so tragisch war sein Tod: Am 27. März 1820 wurde er auf dem abendlichen Nachhauseweg erschlagen und ausgeraubt. Der Mord erschütterte die Dresdner Gesellschaft. Der Raubmörder, der Soldat Johann Gottfried Kaltofen, wurde schnell gefasst und der Mord aufgeklärt. Trotzdem blieben Fragen offen. Ausgehend von dieser schrecklichen Tat werden in der Sonderausstellung „Tatort Waldschlösschen. Leben und Sterben des Gerhard von Kügelgen“ anlässlich des 250. Geburtstages das Leben und Wirken des Künstlers in Dresden und die Folgen dieser Gewalttat dargestellt. Die Sonderausstellung läuft bis zum 20. Dezember 2022.

Öffnungszeiten Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik

Öffnungszeiten: Mi – Fr 10 bis 17 Uhr, Sa/So, Feiertage 12 bis 17 Uhr, Mo/Di geschlossen
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro
Adresse: Hauptstraße 13, 01097 Dresden

Von Caspar David Friedrich bis Ludwig Richter: Kunst der Romantik im Albertinum

Zur Zeit der Romantik war Dresden ein kultur- und geistesgeschichtlich bedeutsamer Ort. Gerhard von Kügelgen, Johann Wolfgang von Goethe, Johan Christian Dahl, Heinrich von Kleist, Georg Friedrich Kersting, Ludwig Tieck, Novalis, Theodor Körner, Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Wilhelm Heinrich Wackenroder, Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Carl Gustav Carus, E. T. A. Hoffmann, Robert Schumann, Richard Wagner oder Carl Maria von Weber – nahezu alle bedeutsamen Maler, Dichter, Musiker und Philosophen lebten vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Zeit lang in Dresden und im Elbland.

Blick auf Dresden bei Vollmondschein
„Blick auf Dresden bei Vollmondschein“ Johan Christian Clausen Dahl bannte 1839 diese Dresdner Nachtidylle auf Leinwand. Der Mond ist eines der Lieblingsmotive der Romantik, weil es nicht um die Tageshelle des Bewusstseins geht, sondern um das Nächtliche, den Traum, die Fantasie, das Gefühl. Foto: Albertinum | Galerie Neue Meister

Zahlreiche Gemälde, die in dieser Epoche entstanden, hängen heute in der Galerie Neue Meister im Albertinum.

Öffnungszeiten Albertinum: täglich 10–17 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro, unter 17 Jahre frei
Adresse: Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden

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