Das Dresdner Festspielorchester, hier beim Eröffnungskonzert der Dresdner Musikfestspiele 2019. Foto: Oliver Killig
Die diesjährigen Dresdner Musikfestspiele mussten mit einer Streaming-Woche beginnen. Doch nun kann im Juni live gespielt werden. Auch für den Herbst gibt es Pläne.
Bei den Dresdner Musikfestspielen musste schon immer mal improvisiert werden. 2019 beispielsweise sagte die Solistin Yuja Wang kurzfristig ihren Auftritt ab. Kurz vor dem Konzert fiel dann auch noch die ersatzweise engagierte Patricia Kopatchinskaja aus. Als Jan Vogler, Intendant der Musikfestspiele, dann am Abend der Aufführung mit Kit Armstrong den Ersatz des Ersatzes ansagen musste, konnte er in den Gesichtern nicht die Enttäuschung erkennen, die er erwartet hatte – sondern bei den meisten ein entspanntes Lächeln. Armstrong bekam viel Applaus und Vogler den „Beweis, dass das Publikum für Überraschungen offen ist“.
Diese Offenheit besaßen die Musikfestspiele schon seit ihrer ersten Auflage 1978. Gegründet aufgrund eines Beschlusses von höchster DDR-Stelle, wollte der Sozialismus „beweisen, wie frei und offen er ist“, erklärt der Cellist Vogler, der seit 2009 für das Programm verantwortlich ist. Einst lud die DDR internationale Spitzenorchester wie Karajans Berliner Philharmoniker aus dem Westen ein, nun bemüht sich Vogler um eine möglichst große stilistische Vielfalt.
Klassische Musik möglichst weit und offen denken
Die einleitende Anekdote zeigt, dass das Dresdner Publikum in den mehr als vier Jahrzehnten, die es die Musikfestspiele jetzt schon gibt, vor allem eins gelernt hat: sich überraschen zu lassen. Denn auch, wenn nicht plötzlich ein unerwarteter Virtuose auf der Bühne steht, gehört es zur Tradition der Veranstaltung, klassische Musik möglichst weit und offen zu denken. So auch in Zeiten der Corona-Pandemie, die zum Festivalbeginn im Mai 2021 abermals für Überraschungen sorgt.
Auch, dass die Musikfestspiele stets unter einem Motto stehen, ist lange Tradition. Im Jahr 2021 sollen die Akteure miteinander „Dialoge“ führen, was in pandemischen Zeiten zur Herausforderung werden kann. Ähnlich wie das 30. Dresdner Tonlagen-Festival feierten die 44. Musikfestspiele aufgrund der aktuellen Situation einen digitalen Auftakt. Dafür präsentiert das Dresdner Festspielorchester unter Leitung von Daniele Gatti einen zweiteiligen Zyklus aller Schumann Sinfonien.
Die 44. Dresdner Musikfestspiele werden aufgesplittet
Dresdner Festspielorchester & Ivor Bolton, Sa | 05.06.2021 | 11:00 und 19:30, Kulturpalast Dresden
KIRCHSCHLAGER – DORFER – DRAKE, So | 06.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
MAX MUTZKE & MARIALY PACHECO, Mo | 07.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
ALBRECHT MAYER & BORIS GILTBURG, Di | 08.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
VISION STRING QUARTET, Mi | 09.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloss
NEW YORK GYPSY ALL-STARS, Do | 10.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
GISELA JOÃO, Fr | 11.06.2021 | 17:00 und 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
RUDOLF BUCHBINDER & KAMMERORCHESTER WIEN-BERLIN, Sa | 12.06.2021 | 11:00 und 15:00, Kulturpalast Dresden
JAN VOGLER & PABLO SÁINZ-VILLEGAS, So | 13.06.2021 | 20:00, Stallhof Dresden am Residenzschloß
Die Veranstalter informieren fortlaufend über den aktuellen Programmstand. Empfehlenswert ist der Blick auf die Ticket- und Programmseite der Dresdner Musikfestspiele. Der dort abgebildete Veranstaltungskalender beinhaltet nur noch geplante Konzerte.
Die diesjährigen Dresdner Musikfestspiele mussten mit einer Streaming-Woche beginnen. Doch nun kann im Juni live gespielt werden. Auch für den Herbst gibt es Pläne.
Bei den Dresdner Musikfestspielen musste schon immer mal improvisiert werden. 2019 beispielsweise sagte die Solistin Yuja Wang kurzfristig ihren Auftritt ab. Kurz vor dem Konzert fiel dann auch noch die ersatzweise engagierte Patricia Kopatchinskaja aus. Als Jan Vogler, Intendant der Musikfestspiele, dann am Abend der Aufführung mit Kit Armstrong den Ersatz des Ersatzes ansagen musste, konnte er in den Gesichtern nicht die Enttäuschung erkennen, die er erwartet hatte – sondern bei den meisten ein entspanntes Lächeln. Armstrong bekam viel Applaus und Vogler den „Beweis, dass das Publikum für Überraschungen offen ist“.
Diese Offenheit besaßen die Musikfestspiele schon seit ihrer ersten Auflage 1978. Gegründet aufgrund eines Beschlusses von höchster DDR-Stelle, wollte der Sozialismus „beweisen, wie frei und offen er ist“, erklärt der Cellist Vogler, der seit 2009 für das Programm verantwortlich ist. Einst lud die DDR internationale Spitzenorchester wie Karajans Berliner Philharmoniker aus dem Westen ein, nun bemüht sich Vogler um eine möglichst große stilistische Vielfalt.
Klassische Musik möglichst weit und offen denken
Die einleitende Anekdote zeigt, dass das Dresdner Publikum in den mehr als vier Jahrzehnten, die es die Musikfestspiele jetzt schon gibt, vor allem eins gelernt hat: sich überraschen zu lassen. Denn auch, wenn nicht plötzlich ein unerwarteter Virtuose auf der Bühne steht, gehört es zur Tradition der Veranstaltung, klassische Musik möglichst weit und offen zu denken. So auch in Zeiten der Corona-Pandemie, die zum Festivalbeginn im Mai 2021 abermals für Überraschungen sorgt.
Auch, dass die Musikfestspiele stets unter einem Motto stehen, ist lange Tradition. Im Jahr 2021 sollen die Akteure miteinander „Dialoge“ führen, was in pandemischen Zeiten zur Herausforderung werden kann. Ähnlich wie das 30. Dresdner Tonlagen-Festival feierten die 44. Musikfestspiele aufgrund der aktuellen Situation einen digitalen Auftakt. Dafür präsentiert das Dresdner Festspielorchester unter Leitung von Daniele Gatti einen zweiteiligen Zyklus aller Schumann Sinfonien.
Die 44. Dresdner Musikfestspiele werden aufgesplittet
Jan Vogler zeigt sich trotz misslicher Ausgangssituation motiviert und kündigte an, das diesjährige Festival aufzusplitten und in hochsommerliche bis winterliche Kalendermonate zu verschieben. So findet ein erster Festivalteil mit Open-Air-Konzerten und einigen Auftritten im Juni 2021 statt und ein zweiter, größerer Teil im November.
Dresdner Musikfestspiele: Das Programm im Juni
Die Veranstalter informieren fortlaufend über den aktuellen Programmstand. Empfehlenswert ist der Blick auf die Ticket- und Programmseite der Dresdner Musikfestspiele. Der dort abgebildete Veranstaltungskalender beinhaltet nur noch geplante Konzerte.
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