Mit Wohnmobil durch Dresden Elbland

winterliches Elbflorenz

Wohnmobil Dresden
© René Gaens

Durch meinen Job fahre ich so ziemlich jede Woche nach Dresden. Hinzu kommen sicher noch ein duzend Wochenenden an denen unser Wohnmobil in der sächsischen Landeshauptstadt parkt. Ok, waschechte Dresdner sind wir damit noch nicht, ganz unbekannt ist uns die Kulturstadt aber auch nicht. So freuten wir uns über die Einladung vom Dresden Magazin und folgten dieser prompt. Los geht’s – eben mit dem Wohnmobil nach Dresden.

Stammgäste sind wir auf dem Stellplatz am Blüherpark. Für Großstadtverhältnisse ziemlich lässig gelegen. Keine zehn Gehminuten und Dresdens City liegt euch zu Füßen.
Der geteerte Platz ist recht groß, eigentlich findet man auch immer eine Lücke. Die Nacht kostet 15 EUR, Toiletten und Duschen gibt es 400 Meter weiter in der Jugendherberge, wo auch die Anmeldung stattfindet.

Alternativ: rechtselbig und mit Canalettoblick gibt es den Stellplatz Wiesentorstraße – auch schön gelegen, nur leider meist belegt.

René Gaens
René Gaens

Ok, das Wohnmobil ist geparkt, die Heizung programmiert – auf geht’s. Straffer Fußmarsch über den Striezelmarkt und kurzer Glühwein-Zwischenstopp am Neumarkt. Rein in die pickepacke volle Münzgasse, rauf auf die Brühlsche Terrasse, rechts an der Kunstakademie vorbei.

Stop!
Blaue Stunde. Nichts geht, ohne ein Foto von der „Zitronenpresse“ (Fama-Figur gekrönte Glaskuppel der Kunstakademie) gemacht zu haben. Unsere Entschleunigung auf dem Weg zu „Festung Xperience“.

Festung Xperience in Dresden

Unsere erste Station des Wochenendtrips in Sachsens Landeshauptstadt.

Festung Xperience – was ist das?
Genau genommen ein Museum.
Nein, nichts Staubiges!

Die restaurierte Festung – ein Gewölbe direkt unter der Brühlschen Terrasse. Location für feinsten Legenden-Stoff. Damals und heute – heute allerdings Multimedial. Weniger gefährlich, doch atemberaubend. Die Reise vorbei am Funken sprühenden Schmiedefeuer, dem Porzellan-Erfinder Böttger und den lauthals feiernden Soldaten, durch die multimediale Illusion des 16. Jahrhunderts. Der Stereosound vom Kopfhörer orientiert sich am Standort. Ein schieres Fest für die Sinne – so geht Museum heute. #gefaelltuns

René Gaens
René Gaens

Samstag, Tag zwei in Dresden

Fussmarsch – vorbei am Stollenfest auf der Wilsdruffer Straße, rein in den beheizten Bus.

Schnell mal unser Dialog dazu …
Ich: Wie Bus?
Anja: Stadtrundfahrt!
Ich: Nein. Mach’ ich nicht.
Anja: Doch!

Gut, dem harmonischen Wochenende zu liebe sitze auch ich mit im Bus.
Ehrlich und kurz gesagt – ja, mach’ ich wieder.
Bei chilligem Tempo stressfrei durch Dresden. Trocken, beheizt, vor allem aber mit greifbaren Informationen zu Dresden.

By the way. Wusstet Ihr, dass die Herkulessfigur auf Dresdens Rathaus schützend die Hand über die Stadt hält und der kleine Finger ca. 25 cm misst?
Oder ist Euch bekannt, dass in Dresden 52.000 Bäume wachsen?

Ok, weiter gehts!
Vorbei am Dynamo-Stadion, dem Großen Garten von August dem Starken, der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen, den faszinierenden Villen der Stadt, hin zur Pfunds Molkerei.
Schade, dass hier (gefühlt) alle Busse auf einmal eintreffen …

So entschließen wir uns „auszuchecken“, um in der Dresdner Neustadt Mittag zu essen. Aber auch, um die frisch aufpolierten Fakten zu verdauen.
Odol-Mundwasser, Filtertüte, künstliches Mineralwasser, der Dominostein, Bierdeckel und ja, auch Kondome – alles Dresdner Erfindungen.
Genau genommen und sinnvoll aneinander gereiht nette Ingredienzien für …
Gut, wir schweifen ab … ?

Christmas Garden – unser nächstes Date

René Gaens
René Gaens

Winter und Licht gehören zusammen!
Schloss & Park Pillnitz vereint dies zur „Glitzer- und Glamourshow“ mit über 1,5 Millionen Lichtpunkten.

Nein, nicht gezählt, gelesen ?
Ein quasi schillernder Ausklang des Samstag Abends.
Und ja, der Glühwein sorgt für die Wärme, welche das Licht der LED’s ergänzt.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden am Sonntag

Ja, genau – das mit dem Kunstraub in Dresden. Spekulationen gibt es da wohl genug. So soll es bleiben … ?

Auf jeden Fall waren wir am Sonntag, nach ausgiebigem Frühstück im Camper, in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Unser kulturelles Finish im barocken Teil der Stadt. Klar, nicht ohne durch den Zwinger zu flanieren. Ganz wie August der Starke, zu Fuß und ohne Pferde.

Pferde gibt es dann in der SKD.
Die Türckische Cammer hat es uns angetan. Eine Reise in’s 17. Jahrhundert. Hoch zu Ross und mit rasselnden Säbeln. 600 Objekte auf rund 750 Quadratmetern. Historische Handwerkskunst mit Liebe zum Detail, aber wohl auch für’s Gefecht.

René Gaens
René Gaens
René Gaens

Die Zeitreise in die DDR

Unser ganz persönlicher Tip für den Trip!
Die Retrospektive des 1942 in Dresden geborenen Fotografen Christian Borchert in der Sächsischen Landesbibliothek. Eigentlich die perfekte Einstimmung auf Dresden und die Jahre vor der Wende. Ein sympathischer Blick auf die Stadt und deren Bewohner zu Zeiten der DDR.

PS. So geht Sächsisch! Skiweltcup in Dresden …

Wie schon eingangs geschrieben – in Dresden sind wir schnell mal.
So dann auch nochmal vom 10. bis 12. Januar – zum Skiweltcup. Ein verdienter Nachtrag in Sachen Dresden, Winter und Wohnmobil.

© René Gaens

Canaletto Blick, Elbe und Elbwiesen, 5 Grad im Schatten und Schnee? Ja, auch ein Schneeberg?
Yes! So geht Sächsisch!

Dresden lädt bereits zum 3. Mal zum FIS Skiweltcup im Langlauf an die Elbe. Irgendwie haben wir da andere Assoziationen in Sachen Wasser, Fluss und Ufer.
Los, wir checken das!

Vielleicht erst mal „verschneite“ Fakten zum Event.

Zu lesen ist, dass die Schneeproduktion, für die rund 650 Meter lange Strecke mit dem Mount Dresden, insbesondere mit grünem Strom und Regenwasser realisiert wird.
Na klar, auch wir haben uns gefragt, ob das dennoch nachhaltig sein kann.

Aber.
Kurze Wege für Athleten und Zuschauer, ein Ticket welches die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) inkludiert, die Nutzung der Strecke für den Schulsport auf Ski, ein Charity Event des Uniklinikums der Stadt, der Sparkassen-Brettl-Cup, die Sachsencup-Nachwuchsmeisterschaft der Skilangläufer und vor allem aber die Premiere des „Paralympischen Weltcup“. Eindeutige Pros neben dem eigentlichen Skiweltcup.

René Gaens
René Gaens

Zurück zur Sache, dem Skiweltcup: Dem Weltcup mit Rodelberg, möglichen Fotoshootings im 4-er Bob, einer Laser-Biathlon Anlage für jedermann, Glühweinstände mit Sächsisch Köstlichem und vor allem aber Skilanglauf an der Elbe.

Die Sachsen waren zahlreich, oft ganz in Familie, erschienen.
Die Ränge waren voll, die Stimmung war eine ganz andere. Anders, wie man sie vom Fußball oder von Konzerten kennt.
Sie war sportlich! Sie war fair! Sie war überwältigend!

Egal ob Freitag bei den World Sprint Series (100 Meter Sprint auf Ski unter Flutlicht), bei denen die Tschechin Tereza Beranova mit 12,33 Sekunden gewann. Am Samstag beim Einzelsprint der Damen und Herren. Oder am Sonntag beim Teamsprint, nebst der Läufe im Paralympischen Sprint. Die Sachsen haben das gefeiert. Jung und alt.

René Gaens
René Gaens

Apropos jung.
Eigentlich wollten wir unsere „Winkelemente“ mit nach Hause nehmen. So zur Erinnerung. Die zwei kessen jungen Ladys, vor uns an der Bande, hatten sie keine Sekunde aus den Augen gelassen. Umso größer waren diese, als wir sie dann ihr eigen nennen konnten.

Fazit. Dresden, Schnee und Skiweltcup gehören zwar umgangssprachlich nicht zusammen, also noch nicht. Aber ein Highlight war es für uns. So und so!

Schön war’s – mal wieder in Dresden! Wir sehen uns draußen, Anja & René von DRAUZZEN.DE

Über die Gastautoren…

René ist irgendwie immer drauzzen. Egal ob als Fotograf im Job oder als Camper privat – fast immer dabei: sein Wohnmobil. 30 Jahre „ercampte“ Erfahrungen und unzählige Fotos – das waren damals die Anfänge. Die Anfänge für eine Idee namens DRAUZZEN: sein Outdoor-Aktiv-Online-Blog. Die kommenden Monate erkundet er mit seiner Frau für euch die wunderschöne Region um Dresden herum und entdeckt die genussvollen als auch abenteuerreichen Seiten des Elblands. Ps. „ZZ“ steht für z.Z. – also zur Zeit draußen.

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